Erinnerung Teil 2 Dann Verstecken

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Astrid's Sicht:


Plötzlich hatte ich das Gefühl zu schweben, und als ich die Augen wieder öffnete, sah ich die Waldlichtung, aus Shadrians Augen, vor mir. Ich konnte das sehen, was er auch sah. Als wären wir eins.

Wieder veränderte sich die Szene. Leise schlich ich mich in unsere Scheune. In der hintersten Ecke lag Shadrian. Er hatte auf mich gewartet. So wie jeden Tag. Meine Eltern hatten ihn hier hergebracht, damit die Wunde heilen konnte und er sich ausruhte. Sie hatten es mir nicht gesagt, aber da ich jetzt, fast den ganzen Tag, geistig mit ihm verbunden war, bemerkte ich seine Anwesenheit sofort. Je weiter wir voneinander getrennt waren, desto schwächer war unsere Verbindung, aber ich konnte ihn trotzdem, fast auf der ganzen Insel, erreichen. Wenn ich tagsüber mit den anderen Kindern trainierte, um eine gute Drachentöterin zu werden, war er stets bei mir und gab mir Tipps. Mit seiner Hilfe wurde ich so gut, dass ich fast jeden Übungskampf gewann.

Das Bild verschwamm. Ich saß in meinem Zimmer. Meine Eltern hatten bemerkt, dass ich von der Existenz des '' Drachen '' wusste. Sie hatten mir verboten, mit jemandem darüber zu sprechen. Und ich durfte ihn nicht mehr besuchen. Aber uns blieb immer noch unsere geistige Verbindung. Das konnten mir meine Eltern nicht nehmen. Das war mein Geheimnis. Ich hatte es noch niemandem erzählt.

Als Nächstes sah ich eine Szene bei Nacht. Ich saß, an Shadrian gelehnt, in der Scheune. Ich war gerade erst durch ein lautes Geräusch geweckt worden. Ich stand auf, ging zur Tür und sofort erkannte ich die Lage: Drachenangriff. Überall kämpften Wikinger gegen Drachen. Ich entdeckte auch meine Eltern im Kampfgetümmel. Ich stürmte aus der Scheune und lief zu meiner Mutter. Diese schickte mich sofort wieder ins Haus. Ich solle dort warten, bis sie wiederkommen. Ich wollte nicht, doch als Shadrian in meinen Gedanken nach mir rief, eilte ich zurück zur Scheune. Die Tür war aus den Angeln gerissen und ein Riesenhafter Albtraum stand vor Shadrian. Die Wunde an seiner Seite war, durch die hektischen Bewegungen, wieder aufgegangen und blutete leicht. Bis jetzt hatte er sich gut verteidigt, aber er würde nicht lange durchhalten. Durch unsere geistige Verbindung spürte ich seine Erschöpfung und seine Schmerzen. Ich nahm einen Stein und warf ihn auf den Drachen. Der Albtraum wirbelte herum und ich konnte nur knapp einem Feuerstrahl entkommen. Der Drache verfolgte mich und ich rannte fort. Während ich vor dem Drachen floh, merkte ich, dass die Wikinger in der Unterzahl waren und nicht mehr lange durchhalten würden. Doch da hörte ich plötzlich einen Kampfschrei. Ich blickte nach oben und entdeckte mehrere Quatzole, die sich auf die Drachen stürzten. Ich wusste, dass Shadrian sie um Hilfe gebeten hatte, um meinem Stamm zu helfen.

Nach kurzer Zeit zogen sich die Drachen zurück und die Quatzole flogen ebenfalls fort. Nur Shadrian war noch immer da. Er war im restlichen Kampf nicht mehr von meiner Seite gewichen und hatte mich, mit Zähnen und Klauen, gegen alle Gefahren verteidigt. Nun stand er schweigend an meiner Seite. Die Augen aller Wikinger starrten ihn entsetzt an. Dann veränderte sich die Szene wieder.

Verkehrte Welt 1 - Die Kinder des Himmels [Httyd/Drachenzähmen leicht gemacht]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt