Raven's Sicht:
Endlich ist es vorbei.
„Flieg schneller Spiegelschatten." feuere ich meinen Drachen an.
Der Kampf ist vorbei. Alle Quatzole sind tot. Aber das ist momentan egal.
„Schneller Spiegelschatten!" schreie ich.
Toni ist von Schlangenzahn gestürzt, als er bei einem waghalsigen Manöver einem Angriff ausgewichen ist. Schlangenzahn hat sofort versucht seinen Reiter zu fangen, doch dann wurde er von einem Quatzol aufgehalten. Deshalb muss ich das nun machen. Immer wieder dränge ich Spiegelschatten schneller zu fliegen. Wir rasen nun mit einem Affenzahn durch die Luft. Hinter Toni her. Fast haben wir ihn erreicht. Spiegelschatten streckt die Klauen nach Toni aus und packt ihn dann schließlich an seiner Weste. Sofort breitet Spiegelschatten seine Flügel aus und der freie Fall wird abrupt abgebremst. Ich werde kräftig in den Sattel gedrückt und kann einen kurzen Moment nicht atmen. Doch eine Sekunde später ist alles vorbei und wir schweben sanft dahin. Spiegelschatten fliegt langsam zum Boden und setzt Toni auf der Erde ab. Dieser stolpert einige Schritte weiter und versucht verzweifelt das Gleichgewicht zu halten. Dann fällt er doch der Länge nach hin. Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. Er schaut mich böse an muss dann aber auch grinsen. Dann sehen wir beide wieder nach oben. Schlangenzahn hat den Quatzol inzwischen besiegt und kommt nun zu ihrem Reiter. Als sie landet, wirft sie Toni einfach um und schleckt ihn ab.
„Ja ja alles gut. Mir ist nichts passiert." keucht er belustigt.
Ich lasse die Beiden einfach stehen und gehe mit Spiegelschatten weg. Wir schlagen den Weg zu unserem Haus ein. Als wir in die nächste Gasse einbiegen bin ich total schockiert. Viele der Häuser sind eingestürzt oder sind stark beschädigt. Auf dem Weg liegen Trümmer und andere Gegenstände. In einer weiteren Abzweigung steht ein kaputter Holzkarren. Das eine Rad hängt schief und das andere fehlt ganz. Ich sehe Spiegelschatten traurig an. Alles ist zerstört und es wird lange dauern bis alles so ist wie früher. Plötzlich stoße ich mit meinem Fuß gegen etwas Weiches. Als ich nach unten sehe, erkenne ich dass es ein Mensch ist. Erschrocken springe ich zurück, dann betrachte ich den am Boden liegenden noch einmal genauer. An der Stirn hat er eine große Wunde. Es sieht aus, als ob Krallen dafür verantwortlich sind. An den armen weißt der Tote viele Kratz und Biss spuren auf. Ich bin entsetzt, wie schlimm die Quatzole ihn zugerichtet haben. Als ich mich ganz genau in der Gasse umsehe entdecke ich noch drei weitere Leichen. Alle sind schwer verletzt und voller getrocknetem Blut. Schnell laufe ich zu dem Haus wo ich mit meinen Eltern wohne. Es ist nur noch ein einziger Trümmerhaufen.
„Mama, Papa!" rufe ich verzweifelt.
Niemand antwortet mir. Ich versuche einige Trümmer zur Seite zu schieben, doch sie sind zu schwer.
„Los Spiegelschatten! Hilf mir!" schreie ich ihn an.
Tränen fließen meine Wangen hinab und treffen auf meinen leicht geöffneten Mund. Ich bemerke erst jetzt, an dem salzigen Geschmack an meinen Lippen, dass ich weine. Spiegelschatten ist inzwischen zu mir gekommen und stemmt sich nun gegen die Trümmer. Dann endlich geben sie nach und der Zugang zum Haus ist wieder frei geräumt. Die Tür hängt nur noch schief in den Angeln und als ich sie öffne, fällt sie komplett auseinander. Erschrocken sehe ich Spiegelschatten an. Er grummelt leise und langsam klettere ich über die Trümmer in unser Haus. Spiegelschatten folgt mir, vorbei er fast das komplette Haus auseinander nimmt. Ich arbeite mich zur Treppe durch. Als ich dann endlich oben ankomme, sehe ich Blutspritzer auf dem Boden.
„Mama, Papa!" rufe ich noch einmal.
Wieder bekomme ich keine Antwort. Ich habe Angst. Was, wenn meine Eltern tot sind? Das darf einfach nicht sein. Sie konnten das Haus sicher rechtzeitig verlassen und ich mache mir total unnötige Sorgen. Noch mehr Blut. Es ist eine Art Schleifspur, so als ob der Verwundete über den Boden gezogen wurde. Ich folge der Blutspur bis zu einem Fenster. Einen Meter davor hört sie plötzlich auf. Ich untersuche das Fenster ganz genau, doch ich finde kein weiteres Blut. Auch als ich aus dem Fenster sehe, kann ich auf dem Boden kein Blut mehr entdecken. Ob die verwundete Person aus dem Fenster gesprungen ist? Aber dann müsste es eigentlich noch weitere Blutspuren geben. Also vielleicht doch nicht gesprungen? Dann wandert mein Blick nach oben und ich sehe, dass dort ein großes Loch in der Decke klafft. Schockiert blicke ich zu Spiegelschatten, denn es ist klar, dass nur ein Drache für ein solches Loch verantwortlich sein kann. Ich klettere hastig auf Spiegelschattens Rücken und dann fliegt er durch das Loch nach draußen. Er landet vorsichtig auf dem kaputten Dach und ich befürchte, dass es einbricht. Doch zu meinem Erstaunen hält es. Ich sehe mich um und entdecke am Rand des Lochs einige graue Federn. Ich hebe sie auf und halte sie Spiegelschatten vor die schuppigen Nüstern:
„Such." flüstere ich ihm zu.
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Verkehrte Welt 1 - Die Kinder des Himmels [Httyd/Drachenzähmen leicht gemacht]
FanfictionWas passiert wenn sich Hicks wünscht ein Drache zu sein und Ohnezahn sich wünscht ein Mensche zu sein und dieser Wunsch dann zur Realität wird? Natürlich bricht dann das totale Chaos aus und sicher stellt einer sich dann die Frage: Wie kann man das...