Verkehrte Welt 1 - Die Kinder des Himmels [Httyd/Drachenzähmen leicht gemacht]

78)Unterwegs

Ohnezahns Sicht:

Ich und Hicks führten, zusammen mit Astrid und Shadrian, die Drachenreiter an. Ich war froh, mal wieder mit den anderen Drachen unterwegs zu sein. Schließlich waren sie meine Freunde. Sie alle konnten es spüren, dass etwas nicht ganz richtig lief. Also erzählte ich es ihnen. Sie hatten jedoch versprechen müssen, niemandem zu erzählen, dass ich und Hicks die Körper getauscht hatten. Momentan waren Kotz und Würg in einen hitzigen Streit vertieft. Ich lauschte ihnen einige Zeit und musste grinsen. Sie stellten die wildesten Theorien an, wie es zu dem Körpertausch gekommen sein könnte.

„Hey, seit wann sprichst du denn drachisch?" rief Rotzbacke zu mir herüber.

Ich ärgerte mich über meine Dummheit. Ich wusste, dass ich nun wieder drachisch sprechen und verstehen konnte. Und dies schon, seit Ischtuan mir dieses Zeug gegeben hatte. Außerdem war es, in der Gegenwart von Hicks und anderen Drachen und Quatzolen, nicht schlimm oder ungewöhnlich gewesen, dass ich geknurrt und gezischt hatte wie ein Drache. Doch für die Drachenreiter war es eine völlig neue Situation. Also antwortete ich wahrheitsgemäß:

„Ich habe etwas gefunden, wodurch man das kann. Aber ich erinnere mich nicht mehr genau daran, was es war."

Das stimmte sogar. Ich hatte Ischtuan nicht danach gefragt und gemerkt hatte ich es mir auch nicht.

Rotzbacke zischte verächtlich und lenkte Hakenzahn dann wieder weg von mir. Ich knurrte Hakenzahn etwas zu und kurz darauf warf er Rotzbacke ab. Dieser fiel in die Tiefe und schrie wie am Spieß. Hakenzahn flog hinterher und fing ihn wieder auf. Dann grinste er mir zu. Rotzbacke saß währenddessen mit verschränkten Armen auf Hakenzahn und schimpfte ihn aus. Hakenzahn drehte den Kopf nach hinten und blies seinem beleidigten Reiter eine Rauchwolke ins Gesicht. Nach einiger Zeit bemerkte Rotzbacke mein amüsiertes Kichern und er warf mir einen ziemlich wütenden Blick zu.

„Du! Das ist deine Schuld! Du hast ihm gesagt, dass er das tun soll! Du hast mich, vor allen Anderen, lächerlich gemacht!" maulte er lautstark.

Ich antwortete, immer noch kichernd:

„Das schaffst du ganz allein."

Dann fragte ich Astrid, wie weit es noch ist. Sie meinte, heute Abend müssten wir die Insel erreichen. Morgen würden wir dann vor den Hohen Rat treten und sie um Unterstützung, im Kampf gegen die Surrisch, bitten. Ich hoffte so sehr, dass sie uns helfen würden. Ohne sie stand es schlecht um uns.

Astrid behielt recht. Wir erreichten die Insel kurz nach Sonnenuntergang und schlugen, nahe der Sümpfe, unser Lager auf. Haudrauf machte ein Feuer und wir setzten uns darum herum. Hicks und die Anderen kuschelten sich eng zusammen und wärmten sich gegenseitig. Ein paar von ihnen waren auf die Jagd gegangen und kehrten gerade zurück. Sie brachten einen Teil ihrer Beute ans Feuer zu uns und legten den Rest vor den anderen Drachen ab. Gemeinsam fraßen sie alles auf und schliefen kurz darauf ein. Haudrauf briet das Fleisch über dem Feuer und teilte es dann unter uns auf. Hungrig biss ich in das saftige Fleisch. Es war schon länger her, dass ich etwas so Köstliches gegessen hatte.

Nach der gemeinsamen Mahlzeit, und mit gefülltem Magen, legte ich mich schließlich schlafen. Dank des Feuers mussten wir nicht frieren, denn wir hatten alle nur eine einfache Decke zur Verfügung. Raff und Taff zankten sich noch um den besseren Schlafplatz, dann kehrte Ruhe ein und alle schliefen nacheinander ein. Bevor mich der Schlaf packe, dachte ich noch daran, was der morgige Tag wohl für neue Herausforderungen mit sich bringen würde.