87)Auge um Auge, Mord um Mord

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Maja's Sicht:

Aurelia. Mörderin. Tod. Meine Augen sprühten funken. Ein unglaublicher Zorn erfasste mich. Alte Erinnerungen kamen wieder hoch. Einzelne Bilder blitzten vor meinem geistigen Auge auf. Sie hat mich gesehen. Sie sieht mich an, blickt zu Azura und grinst mich fies an. Sie kommt herbei und Azura grüßt freundlich. Aurelia schnappt nach meiner Tochter. Ich kann nichts tun. Azura weicht erschrocken zurück. Ich zische Aurelia wütend an. Eine Drohung. Oh ja. Diese eingebildete Mörderin soll sich bloß von meiner Tochter fernhalten. Sonst würde ich ..., ich würde sie zu Kleinholz verarbeiten. Die Wogen der Wut schlagen immer höher und wir beginnen, uns wachsam zu umkreisen. Wir lassen uns gegenseitig nicht eine Sekunde aus den Augen. Dann gehen Astrid und Shadrian dazwischen. Sie nehmen Aurelia mit an die Spitze der Gruppe. Ich fauche ihr angriffslustig hinterher, beruhige mich dann jedoch recht schnell wieder.

„Was sollte das denn" fragt Azura nach.

Ich meine nur gefährlich leise:

„Wenn sie dir auch nur ein Haar krümmt, ist sie eine tote Königin. Dann mach ich sie fertig. Das lasse ich mir nicht noch einmal gefallen. Ich werde dich beschützen. Ich habe einmal meine Tochter verloren, doch das passiert nicht noch einmal."

Ich darf es ihr nicht erzählen. Sie ist so draufgängerisch, sie würde dann sicher etwas unglaublich Blödes tun und das muss ich verhindern. Außerdem ist es nicht ihr Kampf und es geht sie nichts an, was damals zwischen mir und Aurelia vorgefallen ist. Es geht niemanden etwas an. Nur mich und sie. Niemanden sonst.

Warum ist sie eigentlich hier? Müsste sie nicht eigentlich in den Höhlen fest sitzen und warten, bis die Schlacht vorbei ist? So war es jedenfalls früher. Sie hat sich immer feige in ihre Höhle zurückgezogen und andere kämpfen lassen. Ja, ich bin dort gewesen, ja ich habe das alles schon einmal so ähnlich miterlebt. Nur war damals alles anders. Ich habe für die Surrisch gekämpft, was für eine Schande, aber damals wusste ich es nicht besser. Ich dachte ich tue das Richtige, aber dann erfuhr ich von den fiesen Plänen der Surrisch. Ich und meine zweijährige Tochter Syra waren nach Silencia geflogen und wollten die Quatzole warnen. Doch dann ist Aurelia gekommen und hat Syra gesehen. Sie sagte mir, ich solle sofort verschwinden oder sie würden mich töten. Ich blieb und wollte ihnen erklären, dass ich hier war, um sie zu warnen. Doch Aurelia hörte mir nicht zu und befahl den Wachen mich zu töten. Syra trat vor mich und fauchte sie an, sie sollen mich in Ruhe lassen. Die Wachen zögerten und so stürzte Aurelia vor und tötete Syra mit einem Krallenhieb, der ihr das Genick brach. Ich war außer mir vor Zorn und schrie herum, dass ich sie nur vor den Surrisch warnen wollte, dann wurde ich aus der Stadt vertrieben. Ich kehrte zu den Surrisch zurück, doch sie wussten bereits von meinem Verrat und sagten es sei nur gerecht, dass Syra Tod war. Es sei der Preis für mein Verbrechen. Sie wollte mich töten doch ich kam mit dem Leben davon und mir wurde hinterher gerufen ich sei für immer und ewig verbannt. Solle man mich jemals finden, würde man das zu Ende bringen, was ihnen heute nicht gelungen war. Mich erwartete der Tod. Nun war ich zurück in Silencia, der Stadt aus, der ich damals vertrieben wurde. Komisches Gefühl. Nach der Schlacht würde ich Syra rächen. Dann würde Aurelia sterben.


Verkehrte Welt 1 - Die Kinder des Himmels [Httyd/Drachenzähmen leicht gemacht]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt