88)Die Schlacht beginnt

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Amy's Sicht:

„Markierungen!", rief ich, „Wir brauchen Markierungen!"

Erst jetzt war mir bewusst geworden, dass wir gegen andere Quatzole kämpften. Sie hatten zwar andere Meinungen, aber wie sollten wir sie im Kampf von uns unterscheiden. Sie sahen aus wie normale Quatzolen. * Faye, sag den anderen Bescheid. Jeder Quatzol soll ein buntes Stoffband, gut sichtbar, um das linke Vorderbein tragen. So werden wir immer wissen wer zu uns gehört und wer zu den Surrisch. * wies ich sie an.

Sie gab meinen Auftrag schnell an viele andere Quatzole weiter, mit der Bitte, dass sie es ebenfalls weiterleiten sollen. Ich holte meinen Sattel aus der Höhle, den ich wirklich nur benutzte, wenn es nötig war. Für kurze Flüge innerhalb Silencia war es ohne Sattel einfach bequemer und praktischer. Außerdem kostete es meist wertvolle Zeit, erst noch den Sattel anzulegen. Nach dem sie den Sattel trug, nahm ich mein Schwert und schob es in die extra dafür vorgesehene Halterung am Sattel. Einen Schild hatte ich nicht. Faye wies die Kleinen an, hier zu bleiben und sich nicht aus der Höhle hinaus zu bewegen. Ich hoffe, dass die Kleinen wenigstens einmal auf Faye hören und hier bleiben. Dann ließ sie mich aufsteigen und wir flogen los. Zur Grenze, um Shadrian zu begrüßen oder zur anderen Seite, um zu schauen, wir dicht die Surrisch schon waren. Schweren Herzens entschieden wir uns für die Surrisch und nahmen Kurs auf sie. Schockiert musste ich feststellen, dass sie schon verdammt dicht waren. Die Hoffnung das Shadrian noch rechtzeitig kommen würde schwand von Sekunde zu Sekunde in der die Surrisch näher und näher kamen. Neben mir tauchten, nach und nach, alle anderen Reiter mit ihren Quatzolen auf, um die Stadt zu verteidigen.

Ich sah Bastian, auf seinem schwarz orangefarbenen Quatzol namens Mord an, Jule auf dem Quatzol ihrer Mutter und natürlich auch Herr Awen mit Jade, einer hellgrünen Quatzol Dame. Sie war schon älter und Faye nickte ihr respektvoll zu. Jade erwiderte den Gruß freundlich und verschwand dann wieder in der Menge. Freudig stellte ich fest, dass die meisten Quatzole um ihr linkes Vorderbein ein Stoffband trugen. Sogar die älteren hatten es getan. Sie hatten auf mich gehört, dabei war ich noch nicht mal eine richtige Kriegerin. Ein lauter Schrei ertönte, das Zeichen zum Angriff. Faye flog auf die gegnerischen Truppen zu und visierte einen Gegner an. Es war ein dunkelroter Quatzol mit vielen Narben. Seine Narben sagten mir, dass Vorsicht geboten war. Er hatte anscheinend schon einige heftige Kämpfe hinter sich. Faye hieb mit ihren Klauen nach ihm, doch er wich geschickt aus und holte zum Gegenschlag aus, sodass Faye hastig einige Meter zurückflog. Ich zog mein Schwert und ließ es auf die linke Schulter des Gegners niedersausen. Ich traf ihn, sofort spritzte Blut aus der Wunde und traf meine Kleidung. Ich zuckte zusammen, als das heiße Blut mich traf und meine Kleidung rot färbte. Ihhh, das war ja widerlich. Der rote Quatzol brüllte wütend und schmerzerfüllt auf und dann schlug er mit seiner Klaue nach Fayes Flanke. Seine Klauen durchdrangen ihr dichtes Gefieder, bohrten sich in ihre Haut und rissen ihre komplette Flanke auf. Ihr Blut lief in Strömen ihr Bein hinab und tropfte dann in die Tiefe. Sie löste unsere Verbindung, damit ich ihre Schmerzen nicht spürte, wofür ich ihr sehr dankbar war. Bevor ich mich von dem Schock erholt hatte, griff der Fremde wieder an und Faye wich zur Seite weg. Dann kam uns Jade zu Hilfe. Während der Quatzol noch mit uns beschäftigt war, bemerkte er nicht, wie Jade von der Seite auf ihn zugeschossen kam. Jade rammte ihn grob in die Seite und biss dann kräftig in seinen Hals. Der Rote warf sich erschrocken herum und bäumte sich auf, um freizukommen, doch Jade hielt ihn gnadenlos fest, während Herr Awen mit seinem Schwert immer wieder nach dem Rücken des Fremden schlug. Er traf auch des Öfteren, sodass unser Gegner nun schon aus zahlreichen Wunden stark blutete. Herr Awen hob zum Gruß die Hand, Jade ließ unseren Gegner frei, versetzte ihm noch einen letzten Krallenhieb an der Schulter und flog dann davon. Ich blickte ihnen dankend hinterher, erst recht als ich sah, wie der rote Quatzol abdreht und sich aus der Schlacht zurückzieht. Es widerte mich an, weiter zu kämpfen, aber wenn ich helfen wollte, Silencia zu retten, musste ich das tun.

Erneut warfen ich und Faye uns in der Kampf. Ihre Wunde an ihrem linken Hinterbein hatte inzwischen sogar schon aufgehört zu bluten. Ich tätschelte sie am Hals, um sie noch einmal aufzumuntern.


Verkehrte Welt 1 - Die Kinder des Himmels [Httyd/Drachenzähmen leicht gemacht]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt