Der Widerstand

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Hicks's Sicht:

Als ich aufwachte, sah ich in das Gesicht von Maja. Sie grinste auf mich herab und ich grinste zurück. Dann stand ich auf, ohne meinen Freund zu wecken, der immer noch unter meinem Flügel schlief. Maja führte mich in eine Höhle, deren Eingang weit oben lag. Ich musste also fliegen. Wieder einmal war ich froh, dass Ohnezahn die Schwanzflosse so gebaut hatte, dass ich alleine fliegen konnte. Ich war mir ziemlich sicher, dass es noch niemand bemerkt hatte. Na ja, wir waren ja auch noch nicht lange hier. Wir traten in einen großen Saal, in dem 5 Drachen warteten. Sie sahen mich und warfen Maja fragende Blicke zu. Ich duckte mich, eingeschüchtert durch die Anwesenheit so vieler Drachen, die allesamt sehr weise und klug zu sein schienen.

„Willkommen Schattenschwinge" grüßte der Drache am anderen Ende des Saales.

Er war rot schwarz. Ich fand er hatte Ähnlichkeit mit einem Nachtschatten.

„Wer seid ihr alle und warum versteckt ihr euch vor der Welt? Ihr müsst euch nicht mehr vor den Menschen verstecken. Es ist Frieden geschlossen worden. Es ist sicher." sagte ich mutig zu den Anwesenden.

Der Nachtschatten knurrte:

„Wir verstecken uns nicht vor den Wikingern, sondern vor unseresgleichen. Viele von uns sind ausgestoßen worden, weil sie eine falsche Meinung hatten oder nicht den Erwartungen der Anderen entsprachen. Die Quetzales haben sich einst in zwei Gruppen gespalten, in die heutigen Quatzole und die Surrisch.

Die Surrisch greifen, in letzter Zeit immer öfter, andere Drachen an und übernehmen die Herde. Wer sich nicht ihrem Willen beugt oder für sie nicht von Nutzen ist, wird vertrieben und somit zum Tode verurteilt. Es ist sehr schwer, als Einzelgänger zu überleben. Ich habe das vor einigen Jahren am eigenen Leib erfahren müssen. Ich wurde von meiner Insel vertrieben, weil ich meine Artgenossen nicht verraten wollte. Ich war schon alt und konnte mich deshalb kaum alleine ernähren. Andere Drachen, die ebenfalls alle vertrieben worden waren, fanden mich, mehr tot als lebendig. Sie pflegten mich und teilten ihr weniges Essen mit mir. Wir beschlossen, diesen Orden zu gründen. Wir sind 'Der Widerstand'. Wir werden gegen die Surrisch kämpfen, wenn es soweit ist. Wir kommen alle aus anderen Teilen der Erde. Wir erscheinen anfangs vielleicht wie ein bunt gemischter Haufen alter, klappriger verängstigter Flüchtlinge, doch wir sind alle einzigartig, mit unseren verschiedenen Gaben und Talenten. Unsere Verschiedenheit macht uns stark."

Ich hatte nicht sehr viel von dem verstanden, was der Nachtschatten erzählt hatte. Ich sah fragend zu ihm und er gurrte belustigt, bevor er sagte:

„Ihr alle wisst schon, wofür ich stimme. Ich werde Schattenschwinge und Dorin alles noch mal genau erklären. Entschuldigt mich."

Er begleitete mich zurück zur Höhle und er fragte auf dem Weg:

„Wer bist du wirklich?"

Erst war ich geschockt und hatte schon Angst, dass unsere Tarnung aufgeflogen wäre, aber das hielt ich für absurd, also ratterte ich meine falsche Identität herab:

„Ich bin ein Nachtschatten. Ich heiße Schattenschwinge und der Wikinger Dorin ist mein Freund."

„Das hab ich nicht gemeint. Ich meinte eure richtigen Namen. Außerdem siehst du einem Freund von mir sehr ähnlich. Also gut. Also fangen wir mal bei mir an. Ich bin ein Nachtschatten, komme von der Insel der Nacht, dort bin ich aufgewachsen, bis ich fortging, um alleine zu leben. Und dann wurde ich von den Surrisch von meiner Insel gescheucht. Und schließlich bin ich hier. Oh, übrigens, ich heiße Ischtuan." sagte der Nachtschatten

Verkehrte Welt 1 - Die Kinder des Himmels [Httyd/Drachenzähmen leicht gemacht]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt