Astrids Sicht:
Traurig saß ich neben Shadrian. Wir waren immer noch oben auf der Plattform, auf der Hicks und Ohnezahn uns zurückgelassen hatten. Ich vermisse sie jetzt schon, aber ich weiß auch, dass ich auf Berk niemals glücklich geworden wäre. Ich wünsche ihnen viel Glück bei ihrer Suche. Erst habe ich daran gedacht, ihnen doch noch hinterher zu fliegen, aber dann ist mir klar geworden, dass ich ja nicht weiß, wohin sie geflogen sind. Aber ich habe mit Hicks vereinbart, dass wir uns treffen, sobald sie wieder sie selbst sind. Sie werden kommen. Das weiß ich. Ich hoffe sie beeilen sich.
*Na los, Shaddi, helfen wir bei den Aufräumarbeiten.* sagten ich zu meinem treuen Begleiter.
*Nenn mich noch einmal so und ich mach dir Feuer unter deinem Hintern.* zischte er, aber ich wusste, dass er es nicht ernst meinte.
Er würde mir nie etwas tun. Dafür mochte er mich viel zu gerne. Und ich mochte ihn.
Dann kam plötzlich Jade, die Quatzolin von meinem Lehrer, angeflogen und schimpfte mit uns.
*Ihr seid mir welche. Ihr sitzt hier rum und faulenzt, während alle anderen hart arbeiten müssen, um die Stadt wieder auf Vordermann zu bringen.*
Murrend stieg ich auf Shadrian und folgte Jade. Wir machten uns sofort an die Arbeit, zusammen mit meiner Freundin und deren Quatzolin Faye. Wir zogen Felssplitter und Trümmer aus dem Weg und versenkten sie im Meer. Dazu mussten wir ein ganzes Stück von der Insel wegfliegen, damit die Splitter nicht wieder nicht wieder angespült werden und auch tief genug liegen. Das war ziemlich anstrengend und nach einiger Zeit war Shadrian total erschöpft. Ich gönnte ihm eine Pause und danach machten wir leichtere Arbeiten, wie etwa die Versorgung der Arbeiter, mit Essen und Trinken. Am Abend waren wir beide bis an unsere Grenze gegangen und unglaublich müde. Trotzdem konnte ich nicht schlafen. Immer wieder drehte ich mich hin und her und irgendwann grummelte Shadrian nur etwas Unverständliches und schloss dann wieder seine Augen. Ich tat es ihm gleich und fiel in einen unruhigen Schlaf.
„Nein!" grellte mein Schrei durch die Nacht. „Ohnezahn! Hicks!" „Schneller Shadrian! Sie werden sterben."
Vor meinen Augen bot sich mir ein schreckliches Bild. Hicks, dessen künstliche Schwanzflosse wild im Wind flatterte und Ohnezahn, der verzweifelt an den Zügeln zog und versuche irgendwie zu lenken. Zusammen fielen die Beiden unkontrolliert dem schwarzen Meer entgegen, das aussah wie ein großes Monster, das gierig darauf wartete, dass seine Beute in sein unendlich großes Maul fiel. Die Beiden waren nur noch wenige Meter von der Meeresoberfläche entfernt. Ich schreie erneut verzweifelt die Namen der beiden. In Hicks haselnussbraunen Augen sehe ich Trauer und Schmerz. „Es tut mir so leid Hicks!" rufe ich. Doch das Tosen des Meeres übertönt meine Stimme. Dann durchstoßen Hicks und Ohnezahn die Wasseroberfläche. Ich bin nun nah genug um zu erkennen, dass sie immer tiefer einsinken. Hicks schlägt hilflos mit den Flügeln um sich und versucht sich wieder hoch zu kämpfen. Doch die Wassermassen drücken ihn nach unten. Er öffnet sein Maul noch einmal zu einem lautlosen Schrei und kleine und große Luftblasen steigen auf.
„Nein! Du darfst nicht sterben. Ich liebe dich." schreie ich.
Verzweifelt, weil ich nichts tun kann, sehe ich zu, wie die Beiden immer tiefer im Meer versinken und vergeblich um ihr Leben kämpfen. Dann ist es soweit. Eine letzte hektische Bewegung, ein letztes Zucken, dann erschlafft der Körper. „Nein!" schreie ich immer wieder. Das darf nicht sein. Das geht nicht. Er kann einfach nicht tot sein.
*Den beiden passiert schon nichts.* versuchte Shadrian mich zu beruhigen, als ich mitten in der Nacht aus dem Albtraum aufwachte.
*Ich habe geträumt, dass die Beiden abstürzen und sterben. Oh Shadrian, ich hab so Angst. Was, wenn ihnen doch was passiert? Ich muss es wissen.* sage ich, der Verzweiflung nahe.
*Na gut. Ich mache mir auch Sorgen. Morgen fliegen wir zu den Ophiudho. Ischtuan ist sicher noch bei ihnen. Er wird uns sicher sagen können, ob es ihnen gut geht. Und jetzt schlaf. Du musst ausgeruht sein.*
Dankbar für seine beruhigenden Worte und die Chance etwas über die Beiden zu erfahren, gleite ich schließlich doch in einen erholsamen Schlaf.
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Verkehrte Welt 1 - Die Kinder des Himmels [Httyd/Drachenzähmen leicht gemacht]
FanfictionWas passiert wenn sich Hicks wünscht ein Drache zu sein und Ohnezahn sich wünscht ein Mensche zu sein und dieser Wunsch dann zur Realität wird? Natürlich bricht dann das totale Chaos aus und sicher stellt einer sich dann die Frage: Wie kann man das...