Teil 8 - Freundschaft über alles

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Mario's Sicht:

"Okay spuck's aus. Was beschäftigt dich so?", frage ich Marco als ich mich mit meinem gefüllten Teller ihm gegenüber setze während er verträumt in seinem Essen rumstochert. Er blickt kurz zu mir auf ehe er mir mit einem traurigen Blick antwortet: "Ich musste daran denken wie du mir damals gesagt hast, dass du nach Bayern gehst." Seine Antwort lässt mein Herz für eine Sekunde still stehen. Zu gut konnte ich mich an jenen Tag erinnern und an die ewigen Tage die darauf folgten.
Drei Tage waren vergangen seitdem ich gebeichtet hatte, dass ich gehen würde und noch immer hatte ich nichts von meinem besten Freund gehört. Langsam war ich mir unsicher ob er jemals wieder ein Wort mit mir wechseln würde.
"Schatz? Kommt der Glatzkopf hier auch mit nach München?", fragte meine Freundin Ann Kathrin und kam mit einem großen Poster von Zinedine Zidane, welchen ich zu einer meiner größten Vorbilder zählte und das bis gerade eben noch in meinem halbleeren Zimmer gehängt hatte, auf mich zu. "Dieser 'Glatzkopf' ist ein weltklasse Fußballer und kommt auf jeden Fall mit und nur nochmal als Erinnerung, ich ziehe immer noch mit Fabi zusammen, nicht mit dir", wütend riss ich Ann Kathrin nach diesen Worten das Poster aus der Hand und stürmte zurück in mein leeres Zimmer. Dort angekommen schmiss ich das Poster immer noch sauer vor meine Umzugskisten und packte eine weitere Kiste mit Klamotten, bis das Klingeln meines Handys mich aus meiner Arbeit riss. Wütend ging ich einfach ran ehe auch nur zu wissen, wer sich am anderen Ende befand. "Was?!", schallte es so in meinem Raum doch alles was ich nach einigen Sekunden zur Antwort bekam war ein melancholisches Lachen. "Ach ja, wie hab ich diese Stimme vermisst." "Marco!", rief ich schließlich erfreuter als geplant in den Hörer, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, das ich einfach nicht zurück halten konnte und Schmetterlingen im Bauch, die Purzelbäume schlugen. "Marco, es tut mir so so leid. Ich wollte dir schon eher davon erzählen aber-" "Schon okay Mario. Vergessen wir's. Die Sache ist durch und wir können jetzt auch nichts mehr machen, auch wenn ich dich echt richtig vermissen werde also lass uns die letzten Tage und Spiele einfach genießen okay?", ertönte es aus dem Hörer. Ich nickte bis ich realisierte, dass er mich ja nicht sehen konnte und so antwortete ich mit einem leisen "Ja". "Gut", halte es zurück und es herrschte eine Sekunde des Schweigens. "Ich hab dich lieb Sunny", kam es nach einer Weile leise vom anderen Ende. "Ich dich auch Woody", gab ich nur leise und etwas traurig zurück, ehe Marco am anderen Ende leicht seufzte.
"Mario, hey Mario!?", schreit Marco mich schon halb an und schnipst mir vor der Nase rum. "Was?", frage ich nur verträumt und sehe meinen besten Freund an. "Wovon hast du denn jetzt schon wieder geträumt?", fragt er weiter woraufhin ich ihn nur leicht anlächele als ich mich erneut an das Telefonat erinnere. "Ich hab dich lieb Woody", sage ich einfach im gleichen Tonfall wie er damals. Es dauert eine Weile bis Marco den Wink verstanden hat aber letztendlich grinst auch er breit und gibt mir ein "ich dich auch Sunny", zurück bevor wir uns beide wieder grinsend unserem Essen widmen.

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