Marco's Sicht:
"Sucht euch einen Partner und dehnt euch. Danach laufen wir noch ein paar Minuten und anschließend geht's zurück ins Hotel", weist uns unser Trainer an und augenblicklich wandern meine Augen zu Mario, der mir im Kreis, den wir um den Coach gebildet haben , gegenüber steht. Im selben Moment finden seine Augen auch die meinen und es braucht wie so oft schon keine Worte um dem anderen zu signalisieren, dass wir uns zusammen dehnen werden.
Langsam löst sich die Traube um unseren Trainer auf und ich bewege mich mit großen Schritten auf Mario zu. Unsere Augen sind total aufeinander fixiert, bis Toni schließlich an Mario's Schulter tippt und dieser somit gezwungenermaßen den Blickkontakt lösen muss.
"Dehnen wir uns zusammen?", höre ich Toni fragen, als ich so gut wie bei Mario bin, "oh, hey Marco. Na dann hat sich meine Frage erledigt. Ist schon okay." Toni lächelt mich nach seinen Worten freundlich an, ehe er uns kurz zunickt und schließlich auf André zugeht. Ich schaue ihm kurz hinterher.
"Sind wir den wirklich so offensichtlich? Er hat mich nicht mal antworten lassen", sagt Mario und sieht ebenfalls zu, wie Schü und Toni sich nun gegeneinander stützen und dehnen.
"Anscheinend...", murmele ich nur und wende mich wieder voll und ganz Mario zu.
"Naja, was soll's", sagt dieser, nimmt meine Hand, zieht mich etwas von den anderen weg und stützt schließlich seine Hände gegen meine Schultern. Ich tue es ihm gleich und so dehnen wir uns für die nächsten Minuten in Ruhe.
"Fünf Minuten laufen!", ruft Jogi nach einer Weile und pfeift in seine Drillerpfeife. Es dauert nicht lange bis sich alle in Bewegung setzen und so laufen Mario und ich schließlich locker nebeneinander.
"Na ihr Turteltauben", erklingt Kevin's Stimme nach kurzer Zeit in meinem rechten Ohr. Ich schaue kurz zu ihm rüber und lächle ihn leicht an, während ein breites Grinsen sein Gesicht ziert.
"Hey Fisch", sage ich und grinse ebenfalls, "was gibt's?" "Ach nichts. Wollte nur mal gucken wie es meinem Lieblingsduo geht", antwortet er mir grinsend. "Gut. Und selbst? Hast du es geschafft Poldi's Sachen zu klauen?", frage ich ihn weiter.
Bevor ich heute morgen den Essenssaal verlassen habe um nach Mario zu suchen, hatte ich mitgehört, das Kevin versuchen wollte Lukas' Klamotten zu verstecken um ihm so eine für das faule Ei auszuwischen, dass Lukas ihm heute morgen überlassen hatte.
"Ja... Naja... Basti hat mich erwischt", antwortet mir Kevin und kurze Zeit später dröhnt Mario's melanchonisches Lachen in meinem linken Ohr. "Lass mich raten, Basti hat dir geholfen?", fragt Mario und schaut Kevin erwartungsvoll an. Dieser bricht schließlich in ein breites Grinsen aus und nickt zustimmend. "Ich wusste es. Ist doch typisch", sagt Mario mehr zu sich selbst als zu einem von uns und beobachtet dabei Bastian und Lukas, die lachend etwas weiter vor uns nebeneinander laufen.
"Ach, die sind nicht besser als ihr zwei", wirft Kevin schließlich ein und sein Grinsen wird wieder breiter als sowohl ich als auch Mario ihn etwas verwirrt und geschockt anschauen.
"In dem Fall würdest du dann André's Position einnehmen", erklingt auf einmal Erik's Stimme hinter uns. Er hat uns wohl belauscht und schlägt Kevin jetzt leicht gegen die Schulter, während er locker neben ihm her läuft. Auf Kevin's darauffolgenden Blick kann ich schließlich mein Lachen nicht mehr zurück halten und auch Mario stimmt mit ein, währenddessen sich Kevin's Gesicht immer mehr in einen leichten Rotton verfärbt.
"Okay Jungs! Genug fürs erste! Umziehen und zurück ins Hotel!", ruft Jogi nach einer Weile über den Platz und so trotte ich neben Mario wieder in die Umkleide.
Ich bin gerade dabei mir mein Shirt wieder überzustreifen als ich einen Ellbogen in meiner Seite spüre. Innerhalb weniger als einer Sekunde schweift mein Blick nach links und bleibt sofort an Mario's Schokoaugen kleben.
"Wollen wir gleich zusammen auf's Zimmer gehen und noch einen Film gucken oder so?", fragt er mich etwas schüchtern und nervös. So angespannt hatte ich ihn ja noch nie erlebt. Das macht ihn einfach noch süßer. "Klar", antworte ich ihm mit einem Lächeln und sofort strahlt auch sein Gesicht wieder wie die Sonne.
Die Fahrt zurück zum Hotel fühlt sich dieses mal ewig an. Das mag aber vielleicht auch daran liegen, dass Mario neben mir sitzt und nicht aufhören will verträumt in die Landschaft zu blicken und dabei auf seiner Unterlippe rumzukauen.
Als der Bus dann doch endlich am Hotel ankommt, sprinte ich förmlich nach draußen und schnappe mir nicht nur meine sondern auch gleich Mario's Trainingstasche. Dieser ist gerade aus dem Bus gestiegen und schaut mich nun etwas verwirrt und fragend an. Ich winke nur ab und ziehe ihn an der Hand hinter mir her zurück ins Hotel während ich André's "immer langsam ihr Hengste!", im Hintergrund mehr als deutlich wahrnehme. Was um mich herum geschieht ist mir jedoch völlig egal. Mein Gehirn hat nur eins im Sinne und das ist so schnell wie möglich in dieses verdammte Hotelzimmer zu kommen.
Der Aufzug pingt nach einer gefühlten Ewigkeit vor uns auf. So schnell es nun mal geht, ziehe ich Mario hinein und drücke die Zahl zu unserem Stockwerk. Gespannt sehe ich auf die Anzeigetafel, die von eins immer höher zählt, Mario's grinsender Blick, der dabei auf mir liegt entgeht mir jedoch nicht.
"Alles gut. Ich lauf dir nicht weg", sagt er mit beruhigender Stimme und verschränkt unsere Finger miteinander um seine Aussage zu verdeutlichen. Ich lächle ihn daraufhin an und bin schon wieder dabei ihm näher zu kommen als das vertraute Ping-Geräusch wieder ertönt und die Türen sich vor uns öffnen.
Mario ist es diesmal, der mich mit sich zieht und schließlich auch die Hoteltür zu unserem Zimmer öffnet.
Als ich das Zimmer betrete schmeiße ich die Trainingstaschen achtlos beiseite, während Mario die Tür schließt. Als ich eben diese Tür endlich ins Schloss klacken höre, presse ich Mario schließlich in einer schnellen Bewegung dagegen und grinse ihn wenn auch etwas dreckig an. Unsere Finger sind immer noch miteinander verschränkt und während meine freie Hand neben Mario's Kopf gestützt ist, findet seine ihren Weg zu meinem Nacken und zieht meinen Kopf vorsichtig zu seinem, sodass meine Stirn an sein gedrückt ist. Seine braunen Augen funkeln mich herausfordernd an und seine Puppilen sind etwas mehr geweitet als sonst.
"Endlich alleine", hauche ich schließlich gegen seine Lippen, ehe ich sie, mit meinen, in einem leidenschaftlichen Kuss versiegle.
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Bromance or Romance?
FanfictionEs ist das Jahr 2014 und die Vorbereitungen auf die Fußball-Weltmeisterschaft laufen auf Hochtouren. Auch Marco und Mario freuen sich seit langem wieder Zeit miteinander verbringen zu können. Das letzte Testspiel wird jedoch zur Nebensache als die b...