Mario's Sicht:
Ich spüre, wie Marco's Wärme mich umgibt, jedoch bin ich immer noch erstarrt, da ich mit seiner Reaktion so nicht gerechnet habe. Vor wenigen Sekunden starrte er noch in die Leere und dann urplötzlich wurde er total emotional und ich hatte die Träne bemerkt, die ihm über die Wange lief bevor er mich an sich drückte.
Ich zwinge mich dazu endlich mal meinen Kopf auszuschalten und nicht jedes kleine Detail tausendmal zu hinterfragen und zu überdenken. Ich drücke Marco schließlich auch fest an mich und bemerke erst jetzt meine Tränen. Oh wie sehr hatte ich seine Umarmungen vermisst, es vermisst seine Wärme zu spüren, seine Nähe. Still und leise sitzen wir gefühlte Stunden so da und heulen stumm in den Armen des anderen bis Marco den Mut zusammen nimmt und zum reden ansetzt, auch wenn es mehr ein leicht gebrochenes Flüstern ist. "Es tut mir so leid Mario." Mein Gehirn beginnt wieder zu rattern und wie wild Fragen zu stellen. Was meint er damit? Was tut ihm leid? Wovon redet er? Wieso gibt er sich die Schuld, wenn es doch alles an mir liegt? Ich löse mich etwas von ihm um ihm in die Augen zu sehen. "Was tut dir leid?", haben mein Kopf und Mund sich schließlich auf eine Frage geeinigt. "Das alles", beginnt er zu erklären, "dass du auf ihre Masche reingefallen bist. Das sie dich so angelogen hat und dir Honig ums Maul geschmiert hat." Er hebt seinen Blick wieder, der zuvor auf seinen Händen lag und sieht mir in die Augen. Das Zusammenspiel des Lichts und seiner mit Tränen gefüllten Augen lassen diese wie zwei grün-braune Kristalle funkeln. "Aber vor allem tut es mir leid, dass ich von all dem Bescheid wusste und dir nichts davon erzählt habe. Ich hab sie schon lange durchschaut Mario. Sie will nur dein Geld aber du warst so blind vor Liebe und so glücklich, ich wollte dir deine perfekte Welt nicht zerstören. Ich wollte, dass du glücklich bist und das hat sie immer geschafft. Ich hasse sie aber ich konnte dich einfach nicht zu meinen Gunsten verletzen. Du liebst sie so und warst immer glücklich mit ihr. Alles was ich wollte war dich glücklich zu sehen, auch wenn es hieß das ich darunter leiden musste. Es tut mir so unendlich leid Mario." Seine Worte hallen in meinem Kopf. Ich höre wie er schnieft und sich mit dem Arm über die Augen wischt. Er wusste von Anfang an wie Ann Kathrin tickte und ich hatte mich von ihrem Spiel und der Liebe so blenden lassen.
Der Verlust von Gewicht auf meinem Bett holt mich wieder aus meinen Gedanken. Marco steht schniefend auf und geht auf das Bad zu, dass an unser Zimmer grenzt. "Was machst du?", frage ich mit zittriger Stimme. Marco dreht sich zu mir und schaut mich verweint an. "Ich fühl mich grauenvoll. Ich versuch unter der Dusche wieder einen klaren Kopf zu kriegen", antwortet er mir und wendet sich wieder der Badezimmertür zu. "Woody warte", sage ich nun, springe auf, gehe auf ihn zu und drücke die Tür wieder zu, die er gerade geöffnet hatte. Er schaut mich fragend mit erröteten Augen an. Mein Kopf versucht wie wild die richtigen Worte zusammen zu legen doch letztendlich gebe ich die Hoffnung an mein Gehirn auf und höre auf mein Herz, das mir wie wild zu schreit Marco einfach zu umarmen. Ich lege die Arme schließlich um die schmale aber muskulöse Taille meines Freundes und drücke mich an ihn. "Danke", bringe ich noch leise hervor und keine Sekunde später spüre ich seine kräftigen Arme um meine Schulter.
"Ich hab dich so lieb Sunny. Ich hoffe du bist mir nicht böse. Alles was ich wollte war, dass du glücklich bist." "Shh...", sage ich und bringe ihn damit zum schweigen. Alles was ich in diesem Moment will ist seine Nähe zu spüren, zu wissen, dass er da ist um mich zu halten und aufzufangen wenn etwas passieren sollte. "Ich hab dich auch lieb Woody", bringe ich nach einer Zeit hervor und spüre sofort wie sein Griff sich verstärkt. Ich hätte ihn am liebsten nie wieder losgelassen. Zu groß war die Angst, dass ich ihn auf irgendeine Weise verlieren könnte, dass er mir auf irgendeine Weise wieder aus dem Leben entrissen wurde. "Kannst du mir verzeihen Sunny? Es tut mir so leid und ich fühle mich schrecklich", höre ich es schließlich leise an meinem rechten Ohr. Ich löse mich nur gerade Mal so ein Stück, dass ich ihm in die Augen sehen kann. "Marco ich muss dir nichts verzeihen weil es nichts zu verzeihen gibt. Du hast das getan was deiner Meinung nach richtig war und was dein Herz dir gesagt hat. Du weißt doch, dass ich dir nie lange böse sein kann. Dazu ist meine Liebe zu dir viel zu groß", beruhige ich ihn. Ein zaghaftes Lächeln breitet sich auf seinen Lippen aus und blitzartig spüre ich, wie eine wollige Wärme meinen Körper durchfährt. "Danke Sunny. Ich liebe dich auch", gibt er zurück und ich hatte den alten lockeren Marco nur zu gut in seinen Worten erkannt. Ich verdrehe die Augen, während sich das Lächeln auf seinem Gesicht in ein breites Grinsen verwandelt. "Sunny?", fragt er nach einigen Sekunden. "Ja?", gebe ich zurück und schaue ihn wieder an. Sein Blick ist wieder ernst und er schaut mir in die Augen. "Wenn ich jemals so blind vor Liebe sein sollte wie du es mit Ann Kathrin warst, bitte sag es mir und schlag mich wenn es sein muss zurück in die Realität." Ich muss auflachen doch als ich mich wieder beruhige und erneut in seine Augen sehe, sehen diese mich immer noch ernst an. Er hat also nicht wieder einen seiner typischen Scherze gebracht. Er meint es todernst. Ich schlucke und fixiere schließlich ebenfalls seine Augen. "Keine Sorge. Ich prügel dich ins Krankenhaus wenn es sein muss." Ich bin diese ernste, bedrückte Stimmung leid, weshalb ich nach meinen Worten grinse und ihm zuzwinkere. Sein Gesichtsausdruck lockert sich und ich erkenne ein Lächeln auf seinen Lippen. "Danke Sunny. Bist echt ein wahrer Freund", sagt er nun grinsend, wuschelt mir durchs Haar und verschwindet im Badezimmer. Ich atme einmal tief durch ehe ich meine Haar wieder versuche zu richten und mich danach wieder mit dem Handy in meiner Hand auf mein Bett fallen lasse.
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Bromance or Romance?
FanfictionEs ist das Jahr 2014 und die Vorbereitungen auf die Fußball-Weltmeisterschaft laufen auf Hochtouren. Auch Marco und Mario freuen sich seit langem wieder Zeit miteinander verbringen zu können. Das letzte Testspiel wird jedoch zur Nebensache als die b...