Mario's Sicht:
Langsam nimmt die Geschwindigkeit des Buses ab, bis er letztendlich vor den hohen Mauern der Coface Arena halt macht. Ich schiebe meine Beats wieder von den Ohren und sehe kurz zu Marco rüber. Er hat sich inzwischen wieder etwas beruhigt und seine Nervosität ist gewichen, da auch er jetzt langsam und in Ruhe seine Sachen ordnet, ehe er sich schließlich hinter Christoph in die Reihe auf dem Busflur einreiht um auszusteigen.
Ich schaue mich noch einmal kurz um, ob ich auch alles habe, ehe ich meinem besten Freund nach draußen folge. Aus dem inneren Stauraum des Buses werden uns unsere Trainingstaschen entgegengehalten und es dauert nicht lange, bis wir schließlich alle in der Umkleide sind um uns fürs Anschwitzen umzuziehen.
Ich greife mir mein blaues DFB-Shirt aus der Tasche und streife mein Oberteil vom Körper. Unbemerkt linse ich nach rechts und sehe wie Marco scheiternd versucht mich unbeobachtet zu mustern.
"Du starrst...", knirsche ich ihm zwischen den Zähnen zu, woraufhin er sich schnell wieder seinem Trainingsshirt widmet. Ich grinse nur vor mich hin, während auch ich mich wieder aufs Umziehen konzentriere.
Nach und nach leert sich die Kabine und schließlich sind nur Schü, Marco und ich noch übrig. André sitzt noch immer schelmisch grinsend auf der Bank, die uns gegenüber liegt und spielt mit seiner Trainingsjacke, während er auf Marco und mich wartet.
"Und seid ihr jetzt... Naja... Zusammen?", fragt Schü nach einer Weile etwas unsicher. Ich schaue zu Marco rüber, der mit seinen Schuhen beschäftigt ist und mir somit zu verstehen gibt, dass ich auf die Frage unseres Freundes antworten muss, auch wenn ich die Antwort zu seiner Frage eigentlich selbst nicht weiß.
"Naja... Nicht wirklich...", stammle ich etwas unbeholfen und mit diesen Worten habe ich schließlich auch Marco's Aufmerksamkeit, der mich gespannt ansieht, "ich bin ja offiziell immer noch mit Ann Kathrin zusammen und ich glaube es ist für den Moment auch besser wenn es so bleibt." Meine Worte treffen Marco sofort, da ich sehen kann wie sich in seinen Augen die Enttäuschung wiederspiegelt, sich sein Blick senkt und seine Mundwinkel sich etwas nach unten ziehen.
"Das heißt aber nicht, das ich es mit uns nicht probieren will", versuche ich die Situation zu retten, "ich glaube lediglich, dass wir diese schönen Momente erstmal für uns behalten und es nicht an die große Glocke hängen sollten." Marco's Blick hebt sich wieder und er sieht mir in die Augen, bevor er anschließend nickt und mir so zustimmt.
"Ja, ich glaub das ist vorerst das beste. Genießt die Zeit zusammen. Dann könnt ihr erstmal herausfinden, wie ernst euch diese Beziehung ist und ob sie es wert ist den Schritt an die Öffentlichkeit zu gehen", stimmt auch Schü mir mit einem aufmunternden Lächeln zu.
"Sunny ist es definitiv wert", gibt Marco leise von sich und ich muss lächeln, ehe ich seine Hand ergreife und ihn anlächle.
"Schon krass. Ich hätte nicht gedacht, dass ihr beiden doch endlich mal den Arsch hoch kriegt und euch eure Gefühle beichtet", sagt Schü lächelnd und kommt auf uns zu, "ich bin stolz auf euch Jungs. Wirklich. Es wurde nämlich langsam unerträglich." Marco und ich waren inzwischen aufgestanden und so zieht André uns schließlich in seine Arme und klopft uns auf die Schulter als er bei uns ankommt. "Ich geh schon mal vor. Bleibt nicht so lange weg", sagt er als er wieder von uns ablässt und zwinkert uns kurz zu, ehe er die Umkleide verlässt.
Ich drehe mich zu Marco, der etwas gedankenverloren mit seinem Trainings-Shirt spielt und den Blick nach unten gerichtet hat.
"Meintest du das ernst?", frage ich nach einigen Sekunden.
"Was?", fragt Marco nur, während er seinen Blick wieder hebt und mir in die Augen schaut.
"Das ich es wert wäre diese Beziehung in der Öffentlichkeit zu riskieren", erkläre ich.
Ich bekomme jedoch keine wirkliche Antwort auf meine Frage. Marco greift lediglich nach meinen Händen und zieht mich mehr zu sich. Vorsichtig legt er seine Stirn gegen meine und lächelt mich an.
"Du bist alles wert", sagt er leise und keine Sekunde später spüre ich seine sanften dünnen Lippen wieder auf meinen. Ich erwidere den Kuss und löse meine Hände von seinen um sie um seinen Oberkörper legen zu können. Marco lächelt zufrieden in den Kuss und legt seine Hände an meine Hüfte, um mich von dort näher zu sich zu ziehen. Der Kuss intensiviert sich und nach und nach verlieren wir uns beide immer mehr in dem so vertrauten und wohligen Gefühl unserer miteinander arbeitenden Lippen, die sich perfekt aneinander schmiegen und in mir einen riesigen Gefühlsrausch auslösen.
"Woody...", sage ich leicht außer Atem als ich mich nach einer Weile etwas von Marco's Lippen löse, "wir... Sollten... Gehen...", bringe ich meinen Satz zwischen kleinen Küssen zu Ende.
"Gleich...", grummelt Marco in einem weiter folgendem Kuss und drückt nun seine Lippen noch intensiver an die meinen. Ich sauge jede Kleinigkeit des Kusses auf und versuche ihn so gut wie möglich Detail für Detail im Kopf zu behalten. Marco löst sich schließlich vollständig von mir und streicht mir kurz über die Wange, ehe er mich anlächelt.
"Okay. Lass uns gehen", sagt er und verschränkt unsere Finger wieder miteinander bevor er mich dann mit sich aus der Umkleide und zu den anderen Jungs zieht, wo wir schließlich nach Betreten des Rasens mit dem Anschwitzen beginnen.
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Bromance or Romance?
FanfictionEs ist das Jahr 2014 und die Vorbereitungen auf die Fußball-Weltmeisterschaft laufen auf Hochtouren. Auch Marco und Mario freuen sich seit langem wieder Zeit miteinander verbringen zu können. Das letzte Testspiel wird jedoch zur Nebensache als die b...