Teil 30 - Nächtliche Ausflüge

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Mario's Sicht:

Noch immer liege ich schniefend auf Marco's Brust, von meinen Gedanken und Gefühlen total überwältigt und weiterhin gedankenverloren. Marco's Hand streicht sanft über meinen Rücken und ich beruhige mich langsam. Meine Muskeln entspannen sich bei seiner sanften Berührung und langsam aber sicher, bildet sich ein leichter Flaum von Gänsehaut auf meinem Rücken. Ich schniefe ein letztes mal, ehe ich mich wieder an meinen besten Freund kuschel und meinen Griff um ihn verstärke.
"Versprich mir, dass du mich nie verlässt", flüstere ich noch etwas verweint gegen seine Brust. "Niemals", bekomme ich nur selbstbewusst zurück und muss etwas Lächeln. Marco sagt kein weiteres Wort. Er weiß ganz genau, dass ich ihm sagen werde was passiert ist, wenn ich dazu bereit bin. Er setzt mich nicht unter Druck sondern gibt mir Zeit und Vertrauen, was ich so sehr an ihm schätze.
"Hast du Lust ne Runde schwimmen zu gehen?" Ich werfe einen kurzen Blick auf den in der Dunkelheit leuchtenden Wecker und sehe dann wieder, auf seine Brust gestützt, zu Marco auf. "Es ist gleich zwei Uhr nachts", sage ich und sehe meinen Freund weiter an. "Na und? Dann haben wir wenigstens mal unsre Ruhe. Na komm schon."
Sanft drückt er mich von seiner Brust neben sich aufs Bett und steht auf. Ich erkenne, wie er mir in der Dunkelheit die Hand entgegen streckt und so lasse ich mich von ihm hochziehen. Er verschränkt unsere Finger miteinander und zieht mich Richtung Tür.
"Warte", sage ich und halte inne, "was ist mit Handtüchern und Badehose?" "Überbewertet", antwortet Marco lediglich und zieht mich leise weiter mit sich den Flur entlang bis zum Treppenhaus.
"Warum fahren wir nicht mit dem Aufzug?", frage ich leise als Marco die Tür zum Treppenhaus vorsichtig öffnet. "Das wäre zu auffällig und zu laut. Na komm."
Er zieht mich weiter an der Hand mit sich nach unten in den Keller, in dem sich der Wellnessbereich und somit auch der Pool des Hotels befindet. Leise schleichen wir zu dem großen Becken an dem Marco schließlich meine Hand loslässt und mich anlächelt.
"Bereit für eine kleine Abkühlung?", fragt er und grinst nun. Ich lächle und nicke nur zur Antwort und schon streift sich Marco seine enganliegenden Puma Boxershorts von der Hüfte und schmeißt sie zur Seite um dann mit einem galanten Kopfsprung ins Wasser zu tauchen.
Verdutzt schaue ich hinüber zu seinen Boxershorts. Wir würden also nackt baden... Ich versuche den Kloß, der sich in meinem Hals festgesetzt hatte, runter zu schlucken.
"Jetzt komm schon! Das Wasser ist gar nicht so kalt!", höre ich Marco sagen, der sich grinsend im Wasser windet und dreht.
Ich sehe kurz an mir herunter und muss wirklich mit mir kämpfen. Letztendlich kriege ich mich schließlich doch dazu überwunden meine Boxershorts auszuziehen. Ich setze mich an den Beckenrand und lasse zunächst meine Beine im Wasser baumeln.
"Stell dich nicht so an wie ein Mädchen", ruft Marco frech grinsend von der Mitte des Beckens her, bis er schließlich abtaucht und vor mir wieder erscheint, nur um mir Wasser ins Gesicht zu spritzen.
"Na warte!", rufe ich nun und stürze mich so schnell ich kann auf ihn doch er entgleitet mir.
"Fang mich doch wenn du kannst!", ruft er ein paar Meter von mir weg und ich mache mich daran ihn irgendwie zu erwischen. Marco ist im Wasser jedoch genauso schnell und flink, wie auf dem Fußballplatz, was es mir erschwert ihn zu erwischen. Wir schwimmen einige Bahnen hin und her, bis ihm schließlich die Luft ausgeht und er versucht sich an den Beckenrand zu retten. Ich nutze schließlich meine Chance und packe ihn an den Schultern um ihn dann unter Wasser zu tunken. Während er jedoch unter Wasser ist, dreht er sich zu mir um und packt mich an den Hüften um dann wieder schwungvoll aufzutauchen und mich dabei ins Wasser zu werfen. Ich schreie kurz auf bevor meine Stimme letztendlich vom Wasser abgeschnitten wird und so beginnt eine wilde Tunkerei.
"Okay... I-Ich kann echt nicht mehr... Ich brauch Luft", sage ich nach einer Weile außer Atem und auch Marco japst etwas nach Luft. "Okay. Sagen wir unentschieden", schlägt er vor, bevor er sich anschließend durch die Haare fährt. "Deal", sage ich lächelnd und lege meine Haare ebenfalls etwas zurecht.
Marco schwimmt wieder zum Beckenrand und legt seine Arme auf die Fliesen, ehe er seinen Kopf darauf ausruht. Ich schaue ihn kurz an und tue es ihm schließlich nach.
"Ich hab das vermisst", sagt er nachdem ein paar Sekunden verstrichen sind ,"unsre dummen Albereien mein ich." Er sieht zu mir und ich erwidere seinen Blick. "Aber vor allem hab ich dich vermisst Sunny."
Ich spüre wieder, wie ein Wassertropfen sich seinen Weg über meine Wange bahnt und weiß genau, dass es sich hierbei nicht um einen Tropfen Wasser von meinen Haaren handelt.
Mein Traum frisst sich langsam wieder in mein Gedächtnis zurück und mit feuchten Augen falle ich so meinem besten Freund wieder um den Hals, der mich sanft an sich drückt, wobei bei dem vielen Körperkontakt ein Feuerwerk in mir los geht, das ich jetzt einfach nur genieße genauso, wie die warme Anwesenheit meines besten Freundes, der mir so viel Geborgenheit schenkt, wie kein anderer.

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