Bromance or Romance?

Teil 60 - 'Packen'

Mario's Sicht:

Mit zwei gefüllten Tablets lasse ich mich, nachdem ich mich am Frühstücksbuffet bedient habe, neben Marco am Tisch nieder und schiebe ihm eines der beiden Tablets rüber.
"Hmm. Du kennst mich zu gut. Danke Sunny", sagt dieser, als er all die Leckereien auf dem Tablet sieht, die er so gerne isst.
"Lass es dir schmecken Woody", gebe ich nur mit einem Lächeln zurück und wir beginnen damit uns genießerisch über das Essen her zu machen.
"Wann geht dein Flieger?", fragt André schließlich nach einigen Bissen.
"Um 21:30Uhr heute Abend", antwortet ihm Marco.
"Wow. Das ist ja kurz bevor wir losfliegen", stellt Schü fest.
"Ja. Ich hab ihn extra so gebucht, dass ich noch mit euch zum Flughafen fahren kann", erklärt Marco doch André grinst nur wissend.
"Ach ja ja. Genau", sagt er und macht eine abwinkende Bewegung mit der Hand, "das ist ganz sicher der Grund und nicht der, dass du dann noch den ganzen Tag zusammen mit Mario 'packen' kannst", sagt André weiter und setzt das Wort "packen" mit seinen Fingern in Anführungszeichen.
"Halt die Klappe Schü", entflieht es mir schließlich, "wir müssen eh drei Stunden vor Abflug da sein und haben auch noch eine letzte Teamsitzung um drei also bleibt gar nicht so viel Zeit zum 'packen'", sage ich und setze das Wort ebenfalls in Anführungszeichen, die ich André schon fast unter die Nase halte.
"Ich bin mir sicher ihr findet trotzdem ein paar Minuten Zeit zum 'packen'", argumentiert André wieder woraufhin ich nur die Augen verdrehe.
"Schü, die ganze Welt dreht sich nicht nur ums 'packen'", macht Marco unserem Freund klar.
"Okay, für was zur Hölle steht das Wort 'packen'? Denn es steht wohl ganz offensichtlich nicht für das was es eigentlich bedeutet", mischt sich Kevin jetzt in das Gespräch ein, der ebenfalls am Tisch sitzt, "steht es etwa für Sex oder was?", fragt er lachend und kriegt sich kaum wieder ein.
Meine Augen wandern daraufhin panisch zu Marco, der mich ebenfalls etwas unsicher und mit großen Augen ansieht. Auch André sieht nicht viel entspannter aus, als ich ebenfalls zu ihm sehe.
Kevin merkt schließlich, dass er der Einzige ist der lacht und verstummt augenblicklich.
"Moment. Es steht doch nicht wirklich für Sex oder?", fragt er jetzt leiser und senkt seinen Kopf in unsere Richtung.
Vollkommen verunsichert und überfordert kratze ich mich an der Stirn, ehe ich versuche die große Faszination an meinem Brötchen zu finden.
"Oh mein Gott... Es steht für Sex...", murmelt Kevin schließlich leise als ihm niemand antwortet, sondern jeder viel mehr verlegen auf seinen Teller schaut.
"Warum sagt ihr mir denn nichts?!", zischt er jetzt leise und schlägt Marco, der ihm gegenüber sitzt, leicht gegen die Schulter, "man ich bin doch euer Freund! Ich freu mich für euch Jungs!", versucht Kevin uns zu ermutigen, "wurde aber auch langsam Zeit... Ist er den wenigstens gut?"
"Wer?", fragt Marco nun leicht verwirrt.
"Na der Sex!", macht Kevin klar.
"Oh mein Gott Kevin", ist alles was ich sagen kann, ehe ich mein Gesicht hinter meinen Händen verstecken muss.
"Was denn?", fragt dieser nur verwirrt.
"Hast du sie noch alle Fisch?!", fragt Marco ihn empört und als ich durch meine Finger linse, erkenne ich, wie Marco ihm gegen den Kopf schnippst.
"Aua!", ruft dieser nur auf woraufhin André kurz grunzt.
Ich löse meine Hände von meinem Gesicht und sehe Kevin wieder ernst an.
"Das geht dich gar nichts an Kevin", sage ich unter zusammen geknirchten Zähnen.
"Also ist er schlecht."
"Kevin!", rufen wir leise alle drei schon fast synchron.
"Okay okay", gibt Kevin nun nach und hebt entschuldigend die Hände.
"Wehe du erzählst irgendwem was von uns!", zische ich Kevin schließlich an.
"Ich bin fast den ganzen Sommer in Dortmund und weiß deine Spindkombination. Denk nicht, dass ich davon nicht Gebrauch mache und ein paar wertvolle Socken auf einmal verschwinden wenn du nicht dicht hälst", droht ihm Marco.
"Ist ja gut man! Ich sag's niemanden. Ich schwöre es so wahr ich Borussia Dortmund liebe", sagt Kevin und hebt wieder entschuldigend beide Hände.
"Gut", sage ich nur und stapele Marco's leeren Teller auf meinen, ehe ich unsere Tablets wieder weg bringe.
Marco hat sich in der Zwischenzeit aufgestellt als ich wieder am Tisch ankomme.
"Okay. Dann mal viel Spaß beim 'packen'", sagt Kevin mit einem breiten Grinsen im Gesicht und betont das "packen" unnötig lange. Ich verdrehe daraufhin nur die Augen während Marco ihm ein "Klappe Fisch", an den Kopf wirft und wir dann zu zweit den Frühstückssaal wieder verlassen um auf unser Zimmer zu gehen.