Teil 83 - Onkel Marco

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Marco's Sicht:

Gerade als ich mich für den Tag, nach der anstrengenden Reha und einer angenehmen Dusche, auf meine Couch fallen lassen will, klingelt es an der Tür. Genervt stehe ich wieder auf und wandere durch den Flur zur Haustür um diese zu öffnen.
"Hey Bruderherz", empfängt mich Yvi's Stimme, "tut mir leid dich stören zu müssen aber bei mir ging im Büro ein Nofall ein und ich muss nochmal eben hin. Thorsten ist auf Geschäftsreise, Mama und Papa sind heute ihr Musical schauen und Mel muss arbeiten. Kannst du vielleicht für die paar Stunden auf Nico aufpassen? Er freut sich riesig dich mal wieder zu sehen", erklärt sie mir und der kleine Wurm schaut hinter ihr hervor.
"Hey Sportsfreund", sage ich als ich den Kleinen entdecke und augenblicklich grinst er mir entgegen.
"Onkel Marco! Deutschland hat gewonnen!", quietscht er und fällt mir in die Arme.
Erst jetzt bemerke ich das Trikot, das er trägt.
"Stimmt Kleiner", antworte ich ihm und wuschel durch sein blondes Haar, "und wie ich sehe hast du mitgespielt! Hast du das Tor geschossen?", frage ich ihn und kniee mich auf seine Augenhöhe.
"Nein Doofi", meint er sofort, "das war doch Sunny!"
"Ach ja, stimmt!", erinnere ich mich gespielt und kratze mich kurz am Hinterkopf, "wenn du Glück hast kannst du vielleicht auch nochmal mit Sunny sprechen."
"Oh ja!", quietscht Nico erneut.
"Ist das ein ja?", fragt meine Schwester schließlich nach.
"Ja, klar. Ich hab heute sowieso nichts mehr vor. Da kann ich mich auch mit dem Zwerg beschäftigen. Beeil dich und mach dich ab. Sonst bricht da noch die Apokalypse aus", antworte ich ihr lachend und schiebe sie über den Flur zu den Treppen.
"Marco, du bist ein Held! Du hast was gut bei mir!"
"Gut. Dann wünsch ich mir, dass mich morgen keiner nervt! Weder Ma, Pa, Mel, noch du!", rufe ich ihr nach während sie die Treppen runter hechtet.
"Geht klar kleiner Bruder! Bis später!", mit diesen Worten knallt schließlich die Haustür hinter ihr ins Schloss und ich spüre wie eine kleine Gestalt an meinem Hosenbein zieht.
"Onkel Marco? Können wir mit den Autos spielen?", fragt Nico mich schüchtern. Ich lächle dem Kleinen zu, ehe ich mit einem "Natürlich mein Großer", antworte und gemeinsam mit ihm meine Wohnung betrete.
Gerade als wir es uns auf dem großen weißen Teppich bequem gemacht haben und jeder seine Autos zugeteilt bekommen hat, klingelt mein Handy.
Unbeholfen fische ich es aus meiner Hosentasche und sehe, dass es ein Facetime-Anruf von Mario ist.
"Schau mal Nici. Willst du ran gehen und Sunny Hallo sagen?", frage ich den Kleinen und halte ihm mein iPhone entgegen.
"Ja!", ruft er begeistert auf und ich drücke daraufhin den grünen Knopf um den Anruf anzunehmen.
"Hey Baby. Ich bin grad fertig geworden mit packen also dachte ich-", an dieser Stelle bricht Mario seinen Satz ab und schaut etwas verdutzt in die Kamera.
"Sunny! Onkel Marco ist doch kein Baby mehr", kichert mein Neffe und betrachtet den Bildschirm.
"Hey Sportsfreund!", erwidert Mario daraufhin nur und lächelt sein süßestes Lächeln in die Kamera, "na wie geht's dir? Oh wow! Du hast ja ein cooles Trikot an!"
Ich muss kurz grinsen als ich Mario's warme Worte höre und beobachte wie Nico an sich herunter sieht.
"Ja! Mama hat mir den neuen Stern extra schon heute morgen drauf gemalt!", meldet sich der Kleine stolz.
"Wow! Super!", lobt Mario und lächelt, "sag mal, wo ist denn dein Onkel?"
Nico kichert wieder als er mir das Handy verlegen entgegen drückt.
"Na du?", frage ich schließlich als ich mein Handy wieder in den Händen halte.
"Hey. Ich war grad fertig mit packen", erklärt Mario.
"Ich weiß. Hab ich mitgekriegt Baby", antworte ich und zwinkere ihm am Ende des Satzes kurz zu.
"Onkel Marco! Sunny ist doch auch kein Baby mehr!", meldet sich Nico wieder zu Wort und greift nach einem seiner Autos.
"Weiß ich doch Kleiner", erwidere ich nur als ich dem Blondschopf durch das Haar wuschle.
"Na also. Da hast du heute doch noch was geplant", mischt Mario sich wieder ein und grinst in die Kamera.
"Naja, geplant war es nicht. Bei Yvi im Büro ging ein Notfall ein", antworte ich.
"Und du bist natürlich der Retter in der Not."
"Selbstverständlich!", antworte ich daraufhin, "wann geht's los?"
"Um drei sollen wir mit Sack und Pack in der Lobby sein", erklärt Mario während ich Nico beim Spielen beobachte.
"Dann kommt ihr irgendwann morgen in Berlin an", stelle ich fest.
"Genau. Wir fahren dann mit dem Bus zur Fanmeile, feiern noch etwas mit den Fans und fliegen dann wieder nachhause", erläutert Mario weiter.
"Kommst du zu mir?", frage ich schließlich leise.
"Ich wollte nochmal kurz Sachen packen und mich frisch machen aber ich versuche morgen Abend bei dir zu sein", antwortet er mir mit einem Lächeln.
"Oh, ich will auch Sunny sehen!", ruft Nico nun begeistert.
"Sportsfreund, ich hab Sunny ganz lange nicht mehr gesehen und wollte ein bisschen Zeit mit ihm alleine verbringen", erkläre ich dem Kleinen, "aber am Mittwoch werden wir euch besuchen kommen, okay?", frage ich und schlage ihm die Alternative vor.
"Oh ja!", ruft er nun begeistert, "dann kann ich Sunny meine ganzen Dinos zeigen!"
Das nächste, was ich höre, ist Mario's unverkennbar tiefe Lache.
"Es wäre mir eine Ehre", sagt er als er sich wieder beruhigt hat.
"Und? Wann geht euer Flieger?", frage ich schließlich um das Thema zu wechseln.
"Um halb fünf", antwortet mir Mario.
"Dann vergesst das Ding nicht auf dem Klo und kommt gut heim", sage ich und lächle in die Kamera.
"Ich denke, das wird nicht passieren. Der ist seit halb eins sicher in einem extra angefertigten Koffer verpackt und wird bewacht wie die Kronjuwelen der Queen", informiert mich Mario.
"Na dann ist ja gut. Dann wünsch ich dir einfach nur einen guten Flug und versuch etwas Schlaf zu bekommen. Die Nacht war bestimmt kurz und ich wollte dich eigentlich nicht im schlafwandelnd empfangen", erwidere ich.
"Keine Sorge. Ich werde dir eher in die Arme springen", versichert er mir worauf ich Nico kichern höre.
"Aber Sunny, du bist doch viel zu schwer für Onkel Marco!", meint der Kleine.
"Ach, das hält dein Onkel schon aus", erwidert Mario.
"Aber mach ihm kein neues Aua!", fordert Nico sofort ein.
"Keine Sorge. Ich werde super gut aufpassen", versichert ihm Mario und ich muss lächeln.
"So. Ich muss langsam los", meint er schließlich nach einer Weile mit einem leichten Seufzen.
"Okay. Meld dich sobald du kannst."
"Werd ich machen. Dann bis morgen Abend. Ich freu mich", verabschiedet Mario sich und lächelt süß in die Kamera.
"Ich mich auch. Ich kann es kaum abwarten. Mach's gut", antworte ich und kurz darauf ist der Facetime-Anruf beendet.
"Onkel Marco! Kommst du jetzt spielen?", fragt Nico schließlich ungeduldig und drückt mir ein Auto entgegen. Mit einem breiten Lächeln nehme ich das kleine Spielzeug schließlich entgegen, ehe ich die nächsten Stunden damit verbringe mit meinem kleinen Neffen zu spielen und den Nachmittag einfach ausklingen zu lassen.

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