Teil 86 - Ein Fanreiches Willkommen

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Mario's Sicht:

Als ich aufwache, werde ich von dem Ruckeln des Flugzeuges geweckt.
"Wo sind wir grade?", frage ich Toni neben mir verschlafen.
"Wir sind grade über Berlin geflogen", erhalte ich nur die lachende Antwort.
Augenblicklich sitze ich kerzengerade in meinem Sitz und schaue aus dem Fenster zu meiner Linken. Tatsächlich. Etwas in der Ferne kann ich das Brandenburger Tor erkennen mit einer riesigen und langen Menschenmasse davor.
"Man... Ich hab aber lange gepennt."
"Und laut geschnarcht", fügt Toni lachend hinzu.
Augenblicklich steigt mir das Blut in die Wangen und ich kratze mich ungewollt am Hinterkopf.
"Wir werden in wenigen Minuten in Berlin landen. Ich bitte Sie daher ihre Sicherheitsgurte zu schließen. Mein Co-Pilot und ich hoffen Sie alle hatten einen angenehmen Flug", durchdringt die Stimme des Piloten schließlich den Innenraum und kurz darauf lasse ich meinen Sicherheitsgurt zu klicken.
"In ein paar Minuten sind wir endlich daheim", meint Toni und schaut gebannt aus dem Fenster, während unser Flieger immer mehr dem Erdboden entgegen sinkt.
Ich werfe kurz noch einmal einen schnellen Blick auf mein Handy und lese die Nachricht mit dem Foto, dass Marco mir geschickt hat. Die Nachricht ist zwar bereits einige Stunden alt aber dennoch zaubert sie mir ein Lächeln auf die Lippen.
"Schau mal die beiden Süßen 😍 LG Yvi 😘", lese ich die Nachricht und grinse als ich das Bild von Marco mit seinem Neffen in den Armen betrachte.
Kurz darauf ruckelt es unter dem Flugzeug und das Klatschen für eine saubere Landung durchdringt den Flieger ehe auch ich mein Handy wieder wegpacke und ebenfalls mit klatsche.
Schon als wir die kurze Treppe vom Flieger zum Flughafenboden nehmen, werden wir von der Aussichtsplattform mit grölendem Jubel und Weltmeister-Plakaten begrüßt. Augenblicklich durchfährt mich daraufhin wieder das überschwängliche Glücksgefühl der Finalnacht und schon schwebe ich wieder in einer Art Rausch.
Ein roter Teppich mit Trennwänden und Kamerateams von womöglich allen deutschen Sendern und Unmengen an Fotografen sind vor uns aufgebaut und so schmeißen wir uns augenblicklich wieder in siegreiche Posen, ehe wir schließlich zu unserem Mannschaftsbus eskortiert werden.
Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis wir an der Polizeistelle ankommen, wo wir auf einen offenen Truck umsteigen sollen, doch die Stimmung im Bus leidet darunter ganz und gar nicht. Bierflaschen werden wieder verteilt und bereits jetzt wirken einige von uns nicht mehr ganz nüchtern. Ununterbrochen schlage ich mit einigen anderen Jungs an die Fensterscheibe und gröle mit den anderen alle möglichen Siegesgesänge, während Paul Ripke wie wild Bilder schießt und sich der Bus Meter für Meter weiter nach vorne rollt.
Nach einigen Minuten, vielleicht sogar einer Stunde, erreichen wir das Berliner Polizeipräsidium und steigen alle nacheinander aus dem Mannschaftsbus aus. Erneut wird Bier verteilt und ich schaffe es sogar einem anderen Polizisten seine Mütze zu klauen, während weitere Kisten Bier und Wasser auf den großen Truck getragen werden.
Nacheinander dürfen auch schließlich wir auf das freie, begehbare Dach des Gefährts und suchen uns alle einen Platz.
Langsam setzt sich das Gerät schließlich in Bewegung als alle an Bord sind und zunächst rollen wir gut durch die Stadt voran. Aus allen Ecken und Fenstern sehen die Leute zu uns, rufen und jubelnd uns zu und winken. Sogar die Insassen des Gefängnisses und die Bauarbeiter eines unfertigen Gebäudes winken uns fröhlich und jubelnd zu.
Nach und nach wird die Menschenmasse um uns herum jedoch größer und der große Truck schleicht letztendlich nur noch durch die Straßen von Berlin. Vor, hinter und neben dem Bus, überall wimmelt es von jubelnden Menschen. Dinge wie T-Shirts, Bälle, Capis aber auch Poster werden uns entgegen gehalten oder zugeworfen. Sofern es möglich ist, unterschreiben wir alles was wir kriegen können, während auch wir die ganze Party auf dem Truck auf Bildern festhalten, die kurz darauf sofort auf allen Social-Media-Seiten landen.
"Ist das krass! So viele Menschen!", ruft Schü mir schließlich zu.
"Ganz Berlin ist hier mein Freund!", höre ich Jerômé darauf rufen und lachend lässt er die Arme um unsere Schultern fallen.
Nach vier langen aber doch fröhlichen Stunden erreichen wir schließlich endlich das Brandenburger Tor.
"Boah! Ich dachte schon wir kommen nie an", lacht André als er vom großen Truck klettert, gefolgt von mir.
"Ja, aber unterhaltsam war's trotzdem!", rufe ich zu ihm vor, ehe wir in dem alten Gebäude neben dem Tor verschwinden, in dem wir uns noch einmal erfrischen und ich sofort eine Wasserflasche schnappe um sie zu exen.
"So ich geh nochmal kurz für kleine Schüs", meint André zu mir und nachdem auch die anderen sich wieder erleichtert und etwas frisch gemacht haben, steuern wir gemeinsam die große grüne Tribüne an.
Wir stellen uns zunächst zwischen die zwei Säulen des Tores in dessen Lücke die Tribüne aufgebaut wurde und die Moderatoren rufen nach und nach zuerst das Trainerteam und anschließend die einzelnen Häuser auf, die ihre ganz eigene kleine einstudierte Show durchziehen und sich anschließend von den Fans feiern lassen um daraufhin kleine Bälle in die große Menschenmenge zu schießen.
Auch unser Haus hatte sich am Finalabend etwas ganz besonderes ausgedacht und als so schließlich Haus zwei aufgerufen wird, stellen wir uns bereits nebeneinander und legen die Arme um die Schulter des anderen.
"Hier ist Haus Nummer zwei! Miroslav Klose! Shkodran Mustafi! Weltmeister Roman Weidenfeller! Toni Kroos! André Schürrle! Und der Finaltorschütze aus der 113. Spielminute, Mario Götze!", ruft der Moderator meinen Namen als letztes in das Mikrofon und die Jungs und ich marschieren langsam in Richtung Fans.
Miro hält bereits ein Mikrofon in seiner Hand während wir den Steg langsam hinab schreiten und schließlich drückt ihm der Moderator auch das zweite Mikro in die Hand, dass er schließlich mir überreicht, und wir daraufhin mit breitem Grinsen im Gesicht unsere Show starten.

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