Marco's Sicht:
Noch lange sehe ich zum Bahnhof und zu Mario's dort stehender Figur, während der kleine Zug sich immer mehr entfernt. Mein Herz schmerzt jetzt schon. Wäre ich nicht unter Leuten und hätte diesen Flugheini neben mir, würde ich woll jetzt die ein oder andere Träne verdrücken. Einen ganzen Monat würde ich meinen Sunny jetzt nicht mehr im Arm halten können. Ich kann schließlich nichts gegen den Seufzer tun, der meiner Kehle entfleucht.
"Alles in Ordnung bei Ihnen Herr Reus?", fragt der junge Mann, der meinen Flugbegleiter spielen darf.
"Ja", seufze ich schweren Herzens, "es schmerzt nur jetzt nicht mehr bei ihm zu sein", sage ich und bemerke erst im Nachhinein meine Wortwahl.
"Das ist sehr nachvollziehbar. Sie wären definitiv vom ganzen Team aus gerne ein weiterer Kollege gewesen, der der Mannschaft zum Sieg verhilft und sie werden bestimmt auch schmerzlich vermisst, aber manchmal hat das Schicksal eben größere Pläne", versucht mich der Flugheini aufzumuntern.
"Vielleicht schaffe ich es ja zur EM", murmele ich in meinen nicht vorhandenen Bart und sehe weiter zurück in die Richtung aus der wir gekommen sind.
"Sehen Sie es positiv Herr Reus. Sie haben nun länger Urlaub als alle anderen und können die Sonne nun wirklich in vollen Zügen genießen!"
Ich zwinge mir ein Lächeln auf, ehe ich meine Flugbegleitung anschaue.
"Danke Herr..."
"Deiser. Aber Sie können mich auch sehr gerne Daniel nennen!"
"Danke Daniel", sage ich schließlich lächelnd und sehe nun zur Shuttletür. Wir sind inzwischen im Terminal eins angekommen, weswegen sich die Türen nun wieder öffnen.
Daniel schnappt sich meinen Koffer, ehe er mir ein "Folgen Sie mir Herr Reus", über die Schulter zuwirft und davon eilt.
Ich muss mich wirklich abmühen mit seinen großen Schritten mitzuhalten, doch nach einer kurzen Fahrstuhlfahrt und einigen Minuten des Laufens beziehungsweise Humpelns, haben wir schließlich den Check In erreicht.
Daniel gibt meinen Koffer auf, während ich meine Boarding-Karte vorzeige. Anschließend folgt der übliche Sicherheitscheck und schon bald sitze ich gemütlich gebettet, mit hochgelegtem Bein in dem kleinen Flugzeug.
Ich zücke noch einmal kurz mein Handy hervor, ehe ich meinen Sicherheitsgurt schließe.
"Zwei neue Nachrichten", ist auf dem Handydisplay zu lesen. Eine davon stammt von Mario:
Mario: "Check In und Sicherheitcheck sind durch. Sitzen jetzt im Flieger und ich vermisse dich jetzt schon :( ich wünschte ich hätte deine Schulter zum anlehnen und schlafen hier :("
Schnell tippe ich ihm eine Antwort:
Marco: "Sitze auch jetzt im Flieger. Bein ist hochgelegt und Nackenkissen sitzt um den Hals aber irgendwie fehlt mir meine Kuschelpumelfee :("
Die weitere Nachricht, die ich bekommen habe, ist derweil nicht so dramatisch formuliert, da sie von Marcel stammt:
Forni: "Hey Affe, soll ich dich am Flughafen abholen? Wann kommst du denn?"
Schnell antworte ich auch ihm und gebe ihm die Uhrzeit bekannt, zu der ich in Dortmund landen würde.
Gerade als ich die Nachricht versendet habe, ertönt schließlich die Stimme des Pilots, der mich bittet nun mein Handy auszuschalten und den Gurt anzulegen. Ich mach wie erwünscht und schon bald spüre ich wie sich der kleine Flieger bewegt und schließlich abhebt.
Nach nicht mal einer Stunde Flug, landet der kleine Flieger wieder am Dortmunder Flughafen und mir wird aus dem Gefährt und in den Terminal geholfen.
Schon in der Ferne sehe ich bereits Forni stehen. Er trägt ein paar dunkle Shorts und
ein weißes T-Shirt.
"Na du Krankenfall", begrüßt er mich grinsend und wir schlagen kurz ein
"Hey du Vollidiot", gebe ich nur liebevoll zurück und grinse breit.
"Hier ist Herr Reus' Gepäck. Ich werde Ihn dann Ihnen überlassen. Auf Wiedersehen Herr Reus", meldet sich Daniel zu Wort, stellt den Koffer neben mir ab und verschwindet schließlich wieder.
"Was war das denn für ein Schnössel?", fragt Marcel nur und schaut dem jungen Mann hinterher.
"Mein Flugbegleiter oder so was in der Art", erkläre ich.
"Aha", erwidert Marcel nur, wendet seinen Blick von dem Kerl ab und greift dann nach meinem Koffer, "na komm. Robin hockt schon in deinem Appartement und wartet auf uns. Wir dachten, wir machen einen Männerabend. Pizza und FIFA."
"Das ist genau was ich jetzt brauche!", sage ich erleichtert und humple bereits vor zu Marcel's kleinem Auto.
Schnell sind Gepäck und Krüken im Auto verstaut und nach einigen Minuten stehen wir auch schon vor dem großen grauen Gebäude, in dem sich mein Appartement befindet. Wir fahren hinauf zu meinem Stock und ehe Marcel die Schlüssel zucken kann, hat Robin uns schon die Tür geöffnet und lässt uns rein.
"Na da ist ja unser Bruchpilot", grinst Robin und schlägt mit mir ein.
"Was ihr euch alle für schöne Namen für mich einfallen lasst", sage ich nur und grinse.
Der Geruch von Pizza Hawaii und Bier erfüllt die Wohnung.
"Boah, riecht das lecker hier!", sage ich nur und ziehe den Geruch genießerisch mit geschlossenen Augen durch die Nase ein.
"Ist alles schon angerichtet", erklärt Robin und so begeben wir uns, nachdem Marcel meinen Koffer in meinem Zimmer verstaut hat, ins Wohnzimmer, machen es uns gemütlich, essen unsere Pizza, trinken unser Bier und zocken dabei FIFA.
Ich habe mein Bein auf einem Kissen auf meinen Couchtisch hochgelegt und mich tief in die Polster meines Sofas gepflanzt. Kurz schließe ich die Augen und genieße den Moment für einen Augenblick.
Nach langer Zeit spüre ich, wie ich mich gerade wieder endlich entspannen kann und alles um mich rum einfach verschwindet. Endlich hab ich wieder Zeit nach all den Tagen Luft zu holen und einfach zu entspannen.
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Bromance or Romance?
FanfictionEs ist das Jahr 2014 und die Vorbereitungen auf die Fußball-Weltmeisterschaft laufen auf Hochtouren. Auch Marco und Mario freuen sich seit langem wieder Zeit miteinander verbringen zu können. Das letzte Testspiel wird jedoch zur Nebensache als die b...