Teil 73 - Unterntwickelte Affen

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Marco's Sicht:

Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist es ein leichtes Schnarchen, das mich aufweckt. Verwirrt sehe ich mich zunächst um, bis ich mein Handy neben meinem Kopfkissen bemerke auf dem zu lesen ist, das ich seit über neun Stunden ein Telefonat führe. Zunächst bin ich geschockt was mich dazu getrieben hat meine Telefonrechnung so hoch zu treiben, doch im nächsten Moment fällt mir ein, dass es Mario war der mich angerufen hat, bevor ich in einen angenehmen Schlaf gefallen bin und augenblicklich muss ich lächeln.
"Mario?", frage ich leise in den Hörer doch bekomme keine Antwort.
Natürlich schläft der Sack noch tief und fest. ich verdrehe nur meine Augen ehe ich nach meinem Handy greife und zusehe, wie die Uhr immer mehr Sekunden zu den telefonierten Stunden dazu zählt.
Noch eine ganze Weile lausche ich einfach nur Mario's Schnarchen, ehe ich mich schließlich dazu überwinden kann das Telefonat zu beenden. Schnell schicke ich ihm im Gegenzug dazu noch eine Nachricht:
"Guten Morgen du Schlafmütze 😜 ich dachte mir ich tu deinem Geldbeutel mal einen Gefallen und beende unser Telefonat nach zehn Stunden 😉 ich hoffe du hast gut geschlafen. Es war echt schön wieder einmal zu deinem süßen Schnarchen aufzuwachen ❤ meld dich wenn du Zeit hast. Ich liebe dich.
Woody"
Nachdem die Nachricht verschickt ist, hieve ich mich schließlich aus dem Bett, tüte mein Bein ein und humple unter die Dusche.
"Guten Morgen. Der Herr ist ja auch mal wach", begrüßt mich Marcel als ich im Gemeinschaftsraum unserer Finka ankomme.
"Ja ja laber nur", sage ich nur und lasse mich auf die Couch fallen.
"Mit wem hast du'n da noch gestern Abend gequatscht? Selbstgespräche?", fragt Robin.
"Die sind das erste Anzeichen von Wahnsinn", fügt Marcel abermals klug hinzu.
Ich verdrehe nur die Augen ehe ich antworte:
"Lustig. Nein, ich hab noch mit Mario telefoniert."
"Natürlich. Warum frag ich überhaupt?", stellt Robin die Frage mehr an sich selbst als an uns gewandt.
"Wie geht's ihm? Ist er wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet?", fragt Marcel nur mit einem frechen Grinsen im Gesicht.
"Er hat keine Sekunde von dem Sieg und seinen herausgeholten Elfmeter geredet falls du darauf anspielst", beantworte ich ihm seine Frage und greife nach einem Brötchen, das in einem geflochtenen Körbchen auf dem Esstisch liegt.
"Wow. Na wenn das so ist bleibt nur noch die Option, dass er die ganze Zeit von dir geredet hat und wie sehr er dich doch vermisst."
Marcel's Vermutungen treffen natürlich vollkommen ins Schwarze, weswegen ich anfange rot zu werden.
"Ha! Hundert Punkte für Fornell!", ruft Marcel weiter auf als er die Röte auf meinen Wangen bemerkt.
"Man Forni. Jetzt lass unsren armen Kumpel doch mal seine frische Verliebtheit ausleben", versucht Robin unseren Freund zu zügeln, zwinkert mir bei seinen Worten aber mit einem breiten Grinsen zu.
"Ihr seid echt unterentwickelte Affen", sage ich nur ehe ich mir ein weiteres beschmiertes Brötchen schnappe, nach meinen Krücken fische und auf der Terasse verschwinde. Hinter mir höre ich währenddessen nur wie meine zwei vermeintlich besten Freunde Affengeräusche simulieren was mich kurz grinsen lässt.
"Hey 🙈 danke ich hab auch gut geschlafen nur hab ich dein Schnarchen beim aufwachen leider nicht gehört 😔 was hast du heute vor? Ich hab gleich nur eine Regenerationseinheit und dann frei. Wir könnten Skypen wenn du willst 😊 ily Sunny", lese ich am frühen Nachmittag die Nachricht meines Freundes und muss lächeln bevor ich ihm antworte.
"Klar, können wir machen. Ich chille nur am Pool. Mehr kann man mit dem Bein auch nicht machen 😂"
Keine zwei Stunden später habe ich so schließlich den Laptop auf meinem Schoß. Auf dem Display ein breites Grinsen von Mario.
"Na, wie ist die Luft da drüben?", frage ich grinsend.
"Stickig und heiß", bekomme ich kurz und knapp zur Antwort, "und bei dir?"
"Angenehme 33 Grad mit klarem Himmel und Sonnenschein", antworte ich mit einem Lächeln.
"Ich bin am überlegen ob ich mich nicht einfach im Eisraum einschließe."
Nach dieser Aussage kann ich mir ein herzhaftes Lachen nicht verkneifen.
"Schü leistet dir bestimmt Gesellschaft", füge ich mit einem Grinsen hinzu.
Mario lächelt daraufhin nur süß in die Kamera und in mir kommt das Verlangen auf diese runden Wangen zu küssen.
"Naja. Ich werd's schon irgendwie überleben. Oder halt auch nicht... Wann fliegst du zurück?"
"In einer Woche. Mittwoch Morgen um neun. Muss die Bude noch etwas auf Vordermann bringen", antworte ich.
Wir skypen noch eine ganze Weile und reden über alles und nichts bis es schließlich an Mario's Zimmertür klopft und er zum Mittagessen beordert wird.
Ich schließe meinen Laptop wieder und lege ihn auf das kleine Tischchen neben mir ehe ich es mir wieder auf meiner Sonnenliege bequem mache und die letzten Sonnenstrahlen genieße, während die Sonne bereits wieder langsam im Meer versinkt.

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