Teil 65 - nervige Freundinnen

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Marco's Sicht:

Wir sind noch eine Weile am Billiardtisch beschäftigt bis Erik schließlich die letzte Kugel versenkt und damit gerade noch so an mir vorbeizieht.
"Ja! Gewonnen!", ruft er erfreut und streckt die Fäuste in die Luft.
"Ja ja, ist ja gut", versuche ich ihn derweil zu beruhigen, als sich schließlich die Tür zum Flur öffnet.
"Hey Schatz", erklingt auf einmal eine viel zu hohe Mädchenstimme in meinem Ohr.
"Ann Kathrin", sagt Mario daraufhin nur mit leichter Verwirrung in der Stimme und wird sofort abgeknutscht.
Ich wende den Blick augenblicklich von den beiden ab und bringe meinen Billiardstab zurück auf's Regel. Ich weiß, dass es alles nur Show ist um Mario's Image zu wahren, aber dennoch schmerzt es, ihn mit jemand anders zu sehen.
Verwirrt löst sich Mario von Ann Kathrin und sieht sie fragend an.
"Was ist los?"
"Ich brauch deine Hilfe!"
"Wobei?"
"Bei meinen Koffern!"
"Wow! Koffern?! Mehrzahl?!", mischt sich Erik schließlich ins Gespräch ein, woraufhin er nur einen finsteren Blick von Ann Kathrin kassiert.
"Misch dich da nicht ein Erik!", meckert sie ihn sofort an und ich schüttle nur leicht den Kopf, ehe ich wieder auf den Billiardtisch und meine Krücken zuhüpfe.
"Was ist mit deinen Koffern?", fragt Mario schließlich ungeduldig.
"Sie sind zu schwer! Ich krieg sie niemals nach unten!"
"Mal dran gedacht weniger einzupacken?", kommentiert Erik erneut.
"Klappe Durm!", ermahnt Ann Kathrin den Braunhaarigen, "also?"
Sie schaut Mario mit ihrem besten Hundeblick an, doch dieser schaut nur fragend zu mir, woraufhin ich die Schultern zucke.
"Erik hat schon recht. Die Hälfte der Sachen wirst du wahrscheinlich eh nicht anziehen und so kostet dich der Flug nur mehr", erkläre ich meine Einschätzung.
"Aber ich bezahl den Flug ja nicht", erwidert Ann Kathrin nur mit erhobenem Haupt und lächelt siegessicher.
"Ja, weil es auf meine Kosten geht, weil ich durch den DFB nichts zahlen muss", holt Mario seine Schein-Freundin wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Diese murrt daraufhin nur genervt auf.
"Schön! Dann sei halt ein Arsch und helf mir nicht! Ich schaff das schon alleine", meckert sie nur und dampft genervt ab.
"Ich werd mal meine letzten Sachen packen gehen", sage ich und humple ebenfalls so schnell ich kann aus dem Raum und in Richtung Aufzug.
"Marco, warte!", höre ich Mario hinter mir rufen doch ich mache mir nichts weiter daraus.
Eilig drücke ich auf den Aufzugsknopf und warte bis dessen Türen sich vor mir öffnen.
"Marco, warte doch mal!", höre ich Mario jetzt deutlich klarer sagen und humple in den Aufzug.
Kaum habe ich mich richtig positioniert, steht auch Mario mit mir im Raum.
"Hey", versucht er zu mir durchzudringen, doch ich drücke nur den Knopf zu unserem Stockwerk.
"Marco, was ist los?"
"Nichts", presse ich schließlich hervor.
"Es tut mir leid, dass sie einfach so rein kam."
Ich schaue nur verzweifelt zu Boden.
"Ich fand's auch nicht so geil, dass sie mich auf einmal abgeschlabert hat", erklärt Mario weiter, "und ihr Lippenstift hat auch so eklig geklebt. Es war widerlich! Bitte küss mich niemals wenn du Lippenstift trägst!"
Ein Schmunzeln huscht über mein Gesicht.
"Hey", versucht er es erneut und hebt mein Kinn an, "es ist nicht echt. Ich liebe nur dich."
Er schaut mir bei seinen Worten nur tief in die Augen und ich muss bei dieser Ehrlichkeit, die in ihnen strahlen, lächeln.
"Na geht doch", lächelt nun auch Mario und streicht mir über die Wange, "alles wieder gut?"
Ich nicke nur kurz, ehe Mario seine Lippen wieder auf meine legt und ich genüsslich die Augen schließe.
"Nicht euer Ernst!", lässt uns schließlich eine Stimme auseinander fahren und zu der Person schauen, die uns geschockt durch die bereits wieder geöffneten Fahrstuhltüren anguckt.

Bromance or Romance?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt