Teil 3 - Willkommen in Dortmund

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Marco's Sicht: 

"Was grinst du denn so blöd Götze? Hast du dich grade in mich verschossen oder was?" Ein Grinsen ziert sich nach meinen gesagten Worten auf meinem Gesicht während das von Mario gerade verschwindet und er etwas rot wird. Ich gehe auf ihn zu und lege einen Arm um seine Schulter. "Schon okay Sunny. Das muss dir nicht peinlich sein. Ich seh halt einfach zu gut aus um sich nicht in mich zu verlieben", sage ich während ich Mario mit meiner freien Hand auf die Brust klopfe. "Du bist so ein Idiot Woody", erwidert Mario nur darauf und verschwindet mit meinem Koffer im Fahrstuhl, der gerade eben in der Lobby angekommen war. 
Ich grinse als auch ich mich in den Fahrstuhl begebe und muss daran zurückdenken wie oft Mario mich schon einen Idioten genannt hatte oder mich gar hat wie einer aussehen lassen. Augenblicklich muss ich an eine meiner ersten Trainingseinheiten beim BVB zurück denken zu dem ich 2012 von Gladbach gewechselt war. Mario war zu der Zeit meine größte Bezugsperson, da ich ihn aus der Nationalmannschaft kannte. Unser Trainer hatte uns den Auftrag gegeben uns warm zu laufen und so joggte ich mit Mario und einem weiteren Teamkollegen von uns, Robert Lewandowski, meine Runden. Wir kamen schließlich an die Gerade, an der wir rückwärts laufen sollten und so drehten wir uns um 180 Grad. Robert befand sich zwischen Mario und mir. Ich unterhielt mich, ins Gespräch vertieft, mit Mario als Robert auf einmal schneller lief und aus meinem Blickfeld verschwand. Ich hatte kaum Mario's Blick nach hinten und sein Grinsen bemerkt, da spürte ich schon etwas in meiner Kniekelle. Keine Sekunde später lag ich schließlich am Boden und machte eine halbe Rückwärtsrolle. Nicht weit von mir entfernt hörte ich Mario laut lachen. "Willkommen in Dortmund", nahm ich dann auch Robert's Stimme mit dem polnischen Akzent war. 
Ich sehe zu Mario hinüber, der vertieft die Anzeigetafel des Fahrstuhls beobachtet. 
Es erstaunt mich manchmal schon selbst wie wir uns gerade mal zwei Jahre kennen. Es fühlt sich an als würde ich ihn schon mein Leben lang kennen bei all dem was wir schon zusammen erlebt haben. Ob es nun dieses etwas andere Interview mit Matze Knop war oder Weihnachtsgeschenke auspacken vor dem letzten Spiel des Jahres gegen Wolfsburg für das ZDF. Jede einzelne Zeit die wir zusammen verbracht hatten, hatte sich in meinen Kopf eingeschweißt und war nun eine wunderschöne Erinnerung die ich nie missen möchte. Was mir jedoch immer bewusster wird, ist das ich vor allem Mario nicht verlieren will. Er ist mein bester Freund und ich kann ihm alles erzählen. Ich könnte mir ein Leben ohne seine dämlich grinsende Fresse einfach nicht vorstellen. 
Ein Klingeln holt mich wieder aus meinen Gedanken zurück und die Fahrstuhltür vor mir öffnet sich. Mario ist bereits schon halb mit meinem Koffer in der Hand auf dem Flur als er sich zu mir umschaut. "Na komm schon du Träumerchen. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit", sagt er und wendet sich wieder von mir ab um den Flur weiter hinunter zu laufen. Ich lächele kurz und folge meinem besten Freund, der mir vorkam wie mein verloren gegangener kleiner Bruder, den Flur entlang bis an die Tür zu dem Zimmer, das wir uns für die nächsten Tage zusammen teilen würden.

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