Teil 17 - Gedankenchaos

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Marco's Sicht:

"Du kannst ins Bad Sunny", sage ich, als ich unser Zimmer wieder betrete. "Na endlich!", murmelt Mario genervt und verschwindet sogleich an mir vorbei ins warme Badezimmer. Ein Grinsen huscht mir übers Gesicht und ich mache mich daran meine Sachen wegzuräumen und zu sortieren. Ich hatte meine Trainingstasche gerade fertig sortiert, als Mario perfekt gestylt aus dem Bad kommt. Seine Haare liegen perfekt und sein Gesicht sieht so frisch und munter aus wie eh und je. Ich lächele ihn an. "Na. Der Herr Götze auch mal fertig?", frage ich grinsend. Mario wirft mir als Antwort nur einen genervten Blick zu und macht sich daran ebenfalls seine Tasche zu packen. Als auch er schließlich alles gepackt hat, klopft es an der Tür und keine zehn Sekunden später steht unser blauäugiger, blonder Freund André im Zimmer. "Na ihr Süßen?", fragt er mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen. "Morgen Süßer", gebe ich nur ebenfalls grinsend zurück und zwinker ihm zu. André verdreht daraufhin nur lachend die Augen. "Ich soll euch sagen, dass wir uns nach dem Frühstück um halb elf in der Lobby treffen um dann zum Trainingsplatz zu fahren", erklärt er uns und lässt sich auf mein Bett nieder. "Alles klar", gebe ich nur zurück und schnürre meine Puma Schuhe zu. "Fertig Sunny?", frage ich schließlich als ich meine Schuhe fertig zugeschnürt habe. "Jap", gibt dieser zur Antwort und gemeinsam ziehen wir André aus meinem Bett und gehen nach unten zum Frühstück.
Einige unserer Mannschaftskollegen befinden sich bereits schon im Essensaal. Ich lasse mich schließlich mit einem vollen Tablett in der Hand, gefolgt von meinen zwei Schoßhunden, an einem Tisch nieder. "Ich hoffe Jogi thrillt uns nicht zu sehr", sagt Mario während er sich mit einem Seufzen mir gegenüber nieder lässt. "Arme kleine Pummelfee hat keine Lust zu laufen", sage ich grinsend. "Marco...", zischt Mario mir daraufhin entgegen. "Das wird schon Schatzi", sage ich weiter und tätschel seinen Kopf. Genervt zieht Mario den Kopf weg und beginnt schweigend zu essen. "Ach Schatzi jetzt schmoll doch nicht", provoziere ich meinen besten Freund weiter und streiche ihm mit der Hand über den Arm. Das Kribbeln, das dabei entsteht versuche ich einfach zu ignorieren. Er schaut schließlich auf und sieht mich mit einem finsteren Blick an. Seine Schokodrops-Augen funkeln mich dunkel und Ernst an. Seine perfekt gezupften Augenbrauen sind ernst zusammengeschoben und sein Mund mit den vollen Lippen zeigen deutlich wenig bis keine Emotionen. "Okay, tut mir leid", sage ich als mir bewusst wird, dass die Lage Ernst ist. Ich ziehe meine Hand zurück und sobald sie Mario's Arm verlässt, verlässt mich auch dieses seltsame Kribbeln. Ich schaue nicht mehr zu ihm auf, da ich weiß, dass er stinksauer ist und so mache ich mich letztendlich daran mein Frühstück zu essen. 
Nachdem ich fertig bin, räume ich mein Tablett weg und verschwinde wortlos nach oben in Mario und mein Zimmer. Ich fühle mich urplötzlich total schlecht wegen meiner dämlichen Aktion und auch das Kribbeln, das ich bei der Berührung von Mario verspürt hatte, geht mir nicht aus dem Kopf. Was ist nur los mit mir? Hatte die Erfahrung aus meinem Traum sich wirklich in die Realität gewandelt? Ich weiß einfach nicht mehr was ich denken soll. Im Normalfall würde ich in solch einer Situation mit Mario reden, da sich dies aber als sehr kritisch herrausstellt, da es ja um ihn geht, kann ich mich in der Sache nicht an ihn wenden. Ich überlege. André kommt noch in Frage aber ich kann jetzt nicht mit ihm reden. Er sitzt noch unten und isst während ich gerade das Badezimmer unseres Zimmers betreten habe und mein Abbild im Spiegel betrachte. Meine Augen schimmern grün-braun und ich versuche meine Gedanken in ihnen zu sortieren während ich mich selbst anstarre. Irgendwie macht jedoch nichts von all diesen Kleinigkeiten einen Sinn.
"Marco?", ertönt es auf einmal vom Zimmer und ich schüttele meinen Kopf um wieder zurück in die Realität zu kommen. "Marco bist du da drin?" Es ist eindeutig Mario. Seine tiefe, raue und beruhigende Stimme ist einfach unverkennbar. Ich antworte ihm jedoch nicht sondern mache die Tür des Bads' auf. Ich sehe hoch und bin sogleich in den Bann von Mario's Schokodrop-Augen gesogen. "Wieso warst du so schnell weg?", fragt er nach einigen Sekunden. Ich zucke zur Antwort nur mit den Schutern und fahre mir durch die Haare. Ich konnte mich irgendwie aus seinem Augenbann befreien und sehe zu Boden. "Ich hoffe du weißt, dass ich nicht sauer auf dich bin. Du kennst mich doch. Ich kann dir nicht länger als eine Minute sauer sein", versucht Mario die Situation irgendwie zu drehen. "Ja, schon klar...", murmele ich nur und gehe zu meinem Bett auf dem meine Tasche liegt. Ich wage es nicht ihm auch nur einen Blick zu schenken, da ich Angst habe, dass er mich wieder irgendwie fesselt und mich in seinen Schokodrops verloren gehen lässt. Ich greife meine Tasche und schmeiße sie mir über die Schulter. Schnell schnappe ich mir noch die Trainingsjacke von der Stuhllehne und verschwinde dann aus dem Zimmer hinunter in die Lobby, wo einige der anderen schon warten würden. Irgendwie ist es mir unangenehm mit diesen komischen Gefühlen alleine in Mario's Nähe zu sein aber doch schreit mein Herz die ganze Zeit nach ihm und will nichts sehnlicher als seine Nähe zu spüren. Ich seufze noch einmal bevor ich den Knopf der Lobby im Aufzug drücke und die Fahrstuhltüren sich langsam vor mir schließen.

Bromance or Romance?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt