Marco's Sicht:
Gefühlte fünf Minuten stehe ich jetzt schon unter der kalten Dusche doch ich kriege mich noch immer nicht in den Griff. "Verdammt Mario geh aus meinem Kopf!", knirsche ich leise unter zusammen gepressten Zähnen doch das Bild von Mario's muskulösem Körper will einfach nicht aus meinem Kopf verschwinden. Je mehr ich daran denke, desto schlimmer wird es und desto weniger bekomme ich die Kontrolle über meinen Körper zurück. Frustriert klatsche ich meine Handfläche gegen die Flieswand.
"Alles okay bei dir?!", höre ich Mario's engelsgleiche Stimme rufen. Das macht die ganze Sache nicht besser.
"Ja!", presse ich hervor, ehe ich mich schließlich mir selbst geschlagen gebe und Hand anpacke. Ich beiße mir auf die Unterlippe und drehe mit meiner anderen, freien Hand den Wasserhahn noch stärker auf, damit jegliche anderen Geräusche übertönt werden. Ich gebe meinen Protest gegen mich selbst nun ganz auf und lasse meine Gedanken schweifen. Ich beiße so fest auf meine Unterlippe, dass ich schon Blut schmecke, lasse aber erst dann wieder ab als ich fertig bin und atme tief ein.
"Marco, du hast so was von ein Problem", sage ich leise zu mir und sehe an mir hinab, während das Wasser mir in den Nacken prasselt.
Noch einmal atme ich tief ein nachdem ich mir das Chlorwasser und die vereinzelten Grashalme und Blätter vom Körper gespült habe und drehe dann das Wasser ab. Ich greife nach meinem Handtuch, trockne mich ab und binde es mir dann um die Hüfte. Schnell steige ich aus der Dusche, streife mir meine frischen Boxershorts über und rubbel mir meine Haare so trocken wie möglich. Ich betrachte mein Spiegelbild noch einmal und atme tief durch, ehe ich mein Handtuch über die Trennwand der Dusche hänge und wieder zurück ins Zimmer gehe.
Mario liegt bereits wieder mit dem Handtuch um seine Hüfte auf meinem Bett und starrt gedankenverloren an die Decke.
"Hey, machst du mir da heute noch Platz oder muss ich in deinem Bett schlafen?", frage ich ihn mit einem halben Grinsen auf den Lippen und ziehe ihn so wieder aus seinen Gedanken. Er schaut zu mir auf, ehe er sich aufsetzt und mir Platz macht. Ich lasse mich neben ihm nieder und es herrscht eine Minute des Schweigens.
"Ich sollte mir auch mal ein paar frische Boxer anziehen", gibt Mario mir bekannt, steht auf und verschwindet in Richtung seines Schrankes. Ich erwidere darauf nichts und mache es mir stattdessen wieder in meinem Bett gemütlich mit der Stimme im Kopf, die nicht aufhören will mir zu sagen, bloß nicht zu gucken.
Zur Ablenkung greife ich mir so schnell mein Handy und checke was ich verpasst habe. Es ist viertel nach drei und wie immer sind meine Benachrichtigungen auf Instagram und Twitter zugespammt. Ich beschäftige mich nicht weiter mit den über hundert neuen Nachrichten sondern lese mir stattdessen die Nachricht durch, die Marcel mir geschickt hat.
"Hey bov! Hoffe das Training war nicht zu hart für dich du Affe :P Denk dran, dass du Mario sagst was bei dir abgeht. Du weißt genau, dass er als dein bester Kumpel das Recht hat zu wissen was los is. Und vögel nicht so viel rum in Brasilien ;)"
Ich schüttele nur grinsend den Kopf über seine Worte.
"Was ist den so lustig?", fragt Mario, der sich wieder neben mir ins Bett fallen lässt.
"Ach ist nur Marcel. Er meint ich soll in Brasilien nicht so viel rumvögeln", informiere ich meinen besten Freund, der mir nur mit einem "oh...", antwortet.
Ich lege mein Handy wieder auf den Nachttisch und drehe mich zu Mario.
"Alles gut bei dir Sunny?", frage ich und sehe seinen Schatten in der Dunkelheit an.
"Ja", antwortet er mir und lächelt leicht, "der Traum nagt nur etwas an mir."
"Hey, es war nur ein Traum. Du weißt, dass ich dir so was nie antun würde. Dafür bist du mir viel zu wichtig", beruhige ich ihn und wuschle einmal kurz durch seine Haare. "Danke Marco", murmelt er nur leise. "Kein Ding. Für dich doch immer Schatzi", gebe ich nur zurück und zwinkere meinem Freund zu, worauf er die Augen verdreht und sich von mir wegdreht. Ich grinse nur, ehe ich einmal kurz Luft hole und dann einfach die Arme um ihn lege, ihn mehr an mich ziehe und meine Finger mit seinen verschränke. Mein Grinsen wird breiter als ich spüre wie Mario sich mehr in meine Arme kuschelt und so vergrabe ich schließlich meine Nase in seinen Haaren. Tief atme ich ein und wieder aus und schließe dann die Augen. Ich genieße das Kribbeln, das mich durchfährt und mir wird langsam bewusst, dass ich jetzt die Möglichkeit habe, dieses Kribbeln für die nächsten Wochen jeden Tag spüren zu können.
Mit tiefen Zügen sauge ich Mario's Duft ein und fühle mich so wohl wie es noch nie der Fall war. Nichts und niemand kann mir so ein unglaubliches Gefühl der Geborgenheit geben wie Mario.
"Marco?" "Hmm...", grummle ich während ich schon im Halbschlaf bin. "Ich vermisse Dortmund", murmelt Mario leise doch ich habe ihn trotzdem verstanden und muss lächeln, "aber vor allem vermisse ich dich. Jeden Tag."
Ich grinse und drücke Mario nur noch fester an mich.
"Ich dich auch Sunny. Wir alle vermissen dich. Jeden Tag. Ich darf schon gar kein Justin Bieber mehr an machen, ohne dass alle mich anmeckern."
Ich höre wie Mario leicht auflacht.
"Mich haben sie auch schief angeschaut als ich ihnen gesagt habe, dass wir zusammen auf seinem Konzert waren."
"Die wissen gar nicht was sie verpassen", verteidige ich uns beide, vergrabe mein Gesicht in Mario's Nacken und schließe wieder die Augen.
"Ja...", höre ich Mario noch murmeln, ehe ich mit einem Lächeln auf den Lippen komplett wegnicke und mir die nächsten Tage und Wochen schon einmal in meinen Träumen ausmale.
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Bromance or Romance?
FanfictionEs ist das Jahr 2014 und die Vorbereitungen auf die Fußball-Weltmeisterschaft laufen auf Hochtouren. Auch Marco und Mario freuen sich seit langem wieder Zeit miteinander verbringen zu können. Das letzte Testspiel wird jedoch zur Nebensache als die b...