Teil 31 - Von Albträumen, Nacktbaden und Hausmeistern

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Marco's Sicht:

Etwas überrascht drücke ich Mario an mich. Die kühlen Wassertropfen seiner Haare landen auf meiner rassenden und brennenden Brust, die durch unsere intensive Berührung drohte zu explodieren. Ich spüre Mario's sanften Atem kühl an meinem Oberkörper und höre wie ihm nach einer Weile ein leises Schluchzen entweicht. Ich drücke ihn aus diesem Grund nur noch fester an mich, auch wenn dies mich dazu bringt, mich wirklich unterhalb der Gürtelline zusammen zu reißen. Es tut verdammt gut ihn so nah bei mir zu haben, jedoch ist es auf der anderen Seite auch eine Qual die Freude nicht zu sehr Preis zu geben um eine peinliche Situation zu vermeiden. Ich nehme einen tiefen Atemzug und hauche die Luft schon fast gegen Mario's Ohr wieder aus. Alte Bananenschalen. Fußpilz. Aufgeplatzte Pickel. Beruhige dich Marco. Ich kämpfe wirklich mit mir und atme langsam und ruhig ein und aus bis ich letztendlich aus meinen Gedanken zurück geholt werde. Ich reiße blitzartig die Augen auf und schaue zu Mario hinab, der mich ebenfalls mit einem entschuldigenden, leicht geschockt und verwirrten aber vor allem unsicheren Blick ansieht. Ich bin froh, dass ich nicht der einzige bin, der mit diesem Problem zu kämpfen hat und so lasse auch ich von meinen Verdrängungsversuchen ab. "Mach dir keinen Kopf. Das passiert", sage ich lediglich und wuschle meinem Freund durch's nasse Haar. Die Tränen sind vergessen und ich drücke Mario noch einmal kurz fest an mich, wobei ich bei der momentanen Situation und der intensiven Berührung ein Keuschen unterdrücken muss und lasse dann wieder von ihm ab.
"Sorry. Ich weiß auch nicht-" "Ich sagte doch mach dir keinen Kopf Sunny. Das passiert", ermutige ich meinen Freund und lasse meine Augen über seine muskulöse Brust wandern, was mein Problem eigentlich nur größer werden lässt.
"Okay, ein Wettrennen. Wer zuerst am gegenüberliegenden Beckenrand ist. Wenn ich gewinne sagst du mir was du geträumt hast. Wenn du gewinnst darfst du dir was aussuchen", schlage ich vor um uns wieder beide etwas abzulenken, auch wenn ich eigentlich nichts sehnlicher will, als Mario's Haut auf meiner zu spüren.
"Okay, Deal", stimmt er zu und so zählen wir bis drei bis wir schließlich so schnell wir können los schwimmen. Wenn es zu Wettkämpfen kommt, nehmen wir beide die Sache sehr ernst und so bemühen wir uns mit aller Kraft als erster anzukommen. Nach einigen intensiven Zügen bin ich schließlich zuerst am Beckenrand.     
"Erster!", rufe ich und stemme meine Faust triumphierend in die Luft. Mario kommt nach einer Weile schließlich auch bei mir an und fährt sich leicht schwer atmend durchs Haar. "Herzlichen Glückwunsch", sagt er als er sich wieder gefangen hat und legt die Arme über den Beckenrand. Ich tue es ihm gleich und lächle leicht. "Also. Schieß los", sage ich nach einem Moment und schaue Mario erwartungsvoll an, welcher nur weiter die Wand vor sich betrachtet. Er nimmt einen tiefen Atemzug.
"Ich hab immer noch bei Bayern gespielt und dort meinen Durchbruch geschafft. Ich stand in der Startelf und war in einer super guten Verfassung und bereit für das Spiel. Es ging gegen Dortmund und du warst eben auch in der Startelf. Du hast kein Wort mit mir vor dem Spiel gewechselt, wobei ich mir aber nichts gedacht habe. Die ersten Minuten sind gut gelaufen und ich hatte grade den Ball, als du in mich reingekrätscht kamst und ich gespürt habe, dass die Bänder durch sind. Ich hab krampfend auf dem Boden gelegen doch du standest nur neben mir mit verschränkten Armen und meintest:     "Das hast du verdient Verräter". Ich war total überfordert. Als niemand geguckt hat, hast du mir sogar ins Gesicht gespuckt und das hat mir dann den Rest gegeben. Ich dachte ich hätte dich für immer verloren. Du hast mich gehasst denn da war so viel Wut in deinen Augen. Marco, bitte tu mir das nie an. Es tut mir alles so leid und ich bereue es. Wenn du mich so hassen würdest, würde ich mir das niemals verzeihen", erzählt er und schaut mich wieder mit feuchten Augen an. "Wie ich vorhin schon gesagt habe: Niemals Sunny. Du bist mein bester Freund. Ich könnte dich nie hassen." Ganz im Gegenteil, ich liebe dich, sprach ich stumm in meinem Kopf weiter.
Mario's Gesicht ziert wieder ein Lächeln und er sieht mich an. Ich lege einen Arm um seine Schulter und ziehe ihn etwas mehr zu mir um anschließend meinen Kopf auf seinen legen zu können. "Hab dich lieb Sunny", sage ich leise. "Ich dich auch Woody", erwidert Mario und so verweilen wir bis eine klackende Tür uns wieder aus den Gedanken zieht. "Oh fuck!", zische ich leise und hieve mich aus dem Wasser. "Was ist?", fragt Mario leise und etwas verwirrt. "Der Hausmeister! Los raus!", rufe ich nur leise und schnappe mir sowohl meine, als auch Mario's Boxershorts und werfe sie ihm zu als er sich aus dem Wasser gezogen hat.
"Wohin jetzt?", fragt er etwas panisch und greift sofort nach meiner Hand was mich für ein paar Sekunden lächeln lässt. "Komm mit, wir nehmen den Notausgang", weise ich an und so entfliehen wir dem Pool so leise es geht durch den Notausgang, um wieder bei dem kleinen Park von vorhin rauszukommen. "Verdammt ist das kalt", flucht Mario leise, lässt meine Hand los und reibt sich seine Oberarme. "Mist, wir kommen nur durch die Lobby wieder rein und hoch", sage ich und tippse vorsichtig über das kalte, vom Tau nasse Gras. Mario folgt mir und schon bald stehen wir hinter einem Busch mit gutem Blick auf die Glastür, die zur Lobby führt. "Scheiße! Natürlich muss da jetzt immer noch jemand an der Rezeption sitzen", fluche ich weiter, während mein bester Freund neben mir zittert. Ich schaue kurz zu ihm und greife dann seine Hand. "Na komm, wir schmuggeln uns irgendwie vorbei." "Und wie bitte?!", zischt Mario leise. "Weiß ich doch auch nicht aber hier können wir nicht bleiben. Du wirst noch krank und das wäre mehr als dumm im Moment", erkläre ich und hocke mich hin.
"Marco?" "Was?! Ich bin am nachdenken!", fauche ich meinen Freund ungewollt böse aber leise an. "Sollten wir nicht vielleicht vorher unsere Boxershorts anziehen? Sonst denken die noch sonst was von uns wenn sie uns sehen." Erst jetzt blicke ich an mir hinunter und bemerke, dass sich meine Boxer immer noch fest umschlossen in meiner Hand befinden und ich nackt hier hocke.
"Okay, gute Idee", gebe ich so schließlich zurück und wir ziehen uns unsere Boxershorts wieder an, um danach hinter dem Busch hocken zu bleiben und zu überlegen, wie wir jetzt am besten und unbemerktesten wieder in unser Hotelzimmer kommen.

Bromance or Romance?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt