Sonnenwinterwind

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Schönen Nachmittag meine lieben Leser!

In dieser Erinnerung ist Christian Grey 24 Jahre alt.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

Bis dahin
Ina
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Dezember, 2007


Zufrieden setze ich einen Schritt vor den anderen.
Wie schön doch der Wald zu dieser winterlichen kalten Zeit ist.
Auf dem Boden liegt Schnee.
Die Gegend wirkt ruhig.
Friedlich.
Ich genieße die Ruhe um mich herum.
Lausche den Geräuschen des Waldes, die angenehm an mein Ohr herandringen.
Schimmernd hell scheint das rötlich morgendliche Licht der Sonne durch die winterlichen Bäume.
Ich liebe Sonnenaufgänge.
Sie sind so romantisch... ein wunderschönes Naturschauspiel!
Ich sauge diesen wunderbaren Moment auf, wie ein Schwamm das Wasser.
Ich gehe weiter... setze einen Fuß vor den anderen und hänge meinen Gedanken nach.
„Warum bist du denn so still? Ist alles in Ordnung Christian?"
Fragend schauen mich Leilas Augen an.
Ein leichtes Lächeln ziert ihre marklosen Gesichtsauszüge.
Ich mag es, wenn sie lächelt.
Dann wirkt sie so glücklich... so unbeschwert.
Als würden all die bösen Dinge auf diesem Planeten nicht existieren.
Als wären sie weg... allesamt.
Bekommen Flügel und fliegen davon.
Das Mädchen mit dem brünetten Haar steht direkt vor mir.
Unbewusst muss ich wohl auch stehen geblieben sein.
„Alles bestens, ich...", ich denke nach, suche nach den richtigen Worten, jedoch kann ich diese nicht finden.
Leider.
Warum nur?
Verdammt!
Ich blicke an Leila vorbei.
„Ich habe nur nachgedacht", sage ich ihr schließlich.
„Über uns?", hakt Leila fragend nach.
Ich kann die Erwartung in ihrer melodischen Stimme nicht überhören.
Mir wird warm ums Herz.
In meinem Bauch krabbelt es.
Mein Herz beschleunigt sich...
Und dann schlucke ich alles hinunter.
Nehme die ganzen Gefühle, die in diesem Moment in meinem inneren herumschwirren und schließe sie in den hintersten Winkel meiner Seele.
Sie dürfen nicht hervorkommen.
Ich darf das nicht zulassen.
Mich darf niemand verletzen!
Angenehm streichelt mich der leichte Wind.
Das winterliche Lüftchen fängt die aufgehenden rötlichen Sonnenstrahlen ein und wärmt so kaum merklich mein Gesicht.
Sonnenwinterwind.
„Christian?"
Leilas Stimme ist fragend.
Noch immer wartet sie auf ihre Antwort.
Konzentriert atme ich einmal durch.
Verdränge die Gefühle für Leila erneut in die hinterste Ecke meines Herzens.
Sie sollen verschwinden.
Sie müssen verschwinden!
Allesamt.
Müssen weg... es darf mich doch niemand verletzen.
Ich darf mich einfach nicht verletzen lassen.
Ich bin nicht gut für dich Leila. Tut mir leid.
Halt dich von mir fern.
Es ist besser so... oder nein. Nein, bleib hier!
Bleib hier bei mir.
Du darfst nicht gehen, auch wenn ich dich wegstoße.
Bleib einfach hier.
Hier bei mir und verlass mich nicht.
Niemals!
Ich brauch dich doch. Ich will nicht allein sein.

Plötzlich spüre ich Leilas Hand auf meiner Schulter.
Ich bekomme Panik.
Schreckhaft zucke ich zurück.
Nicht anfassen!
Ja, nicht anfassen.
Sofort zieht Leila ihre schlanke Hand zurück.
Sie scheint verstanden zu haben.
Ihre Miene wirkt traurig. Verletzt.
Ich atme abermals durch.
Verschließe die ganzen Gefühle tief in meinem inneren.
Ich werde kalt.
Gefühllos.
Setze meine Maske auf... verstecke hinter ihr all meine Gefühle.
Die Gefühle, die mich schwach, hilflos, machen.

„Lass uns einfach nach Hause gehen", bringe ich schließlich über meine Lippen.
Die Brünette nickt.
Wortlos und ohne zu murren folgt mir Leila ... folgt mir wie ein gehorsamer Hund.

MEMORIES - Fast vergessene ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt