Morgenrot

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Hallo liebe Leserinnen und Leser,


Christian Grey ist hier 12 Jahre alt.
Wie immer wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen.

Kleiner Tipp: Diese kleine Erinnerung ist wieder mal in der Mitvergangenheit verfasst. :)
Hoffe es stört nicht.


Grüßle
Ina
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Sanft warf die Sonne ihre ersten wärmenden Strahlen auf die Bäume.
Das rötlichorange Licht beleuchtete unseren Garten.
Es war wunderschön.
Ich mochte die Sonne.
Die Natur wirkte friedlich.
In der Ferne hörte ich bereits die ersten Vögel zwitschern.
Die gefiederten Tierchen waren bereits wach, saßen nun in den zahlreichen Baumkronen auf unserem Grundstück und zwitscherten fröhlich ihre Melodie vor sich hin.
Ich war schon eine ganze Weile wach.
Saß hier in meinem Zimmer im Bett und dachte nach.
Einschlafen konnte ich nicht mehr... auch wenn ich das wollte.
Denn sobald ich die Augen schloss, tauchte der böse, große, bedrohliche Mann wieder auf.
Dann sah ich ihn mit seinen Gürteln, den Zigaretten und seinen gefährlichen Händen.
Wenn er in meinen Träumen erschien, war er immer so zornig.
So unglaublich wütend.
Nett war er nie.
Niemals.
Und Mom war immer zu langsam, um mir zu Hilfe herbeizueilen.
Vor ihm beschützen... konnte sie mich nicht.
Sie war zu langsam... jedes Mal.
Oft landete sie niedergeschlagen auf dem ekelhaften, grünen Teppich im Wohnzimmer, des schmutzigen Hauses.
Ihre Augen wirkten dann immer so leer.
Hatten jeglichen Glanz verloren.
Waren wie ausgestorben.
Mir schauderte.
Ich drehte mich auf die andere Seite und starrte meinen Kleiderschrank an.
Wann wohl Grace, Carrick, Mia und Elliot aufwachen würden?
Hoffentlich bald, dann war ich nicht mehr so alleine.
Ich drehte mich wieder auf die andere Seite... warf einen Blick auf meinen Wecker.
Die roten Ziffern zeigten 5:47 Uhr.
Bis jemand aufwachte würden sicherlich noch einige Stunden vergehen... zumal heute Wochenende war. Sonntag, um genau zu sein... und ich war jetzt schon hellwach.
Warum musste ich nur immer diese Albträume haben?
Wie gerne würde ich mal ausschlafen.
Wie unendlich gerne würde ich den bösen Mann aus meiner Traumwelt verbannen... ihn in eine Kiste sperren und den Schlüssel dafür im tiefsten Ozean der Welt versenken.
Aber er tauchte jedes Mal aufs Neue in meinen Träumen auf.
Machte mir meinen Schlaf zunichte und versetzte mich in Angst und Schrecken.
Wie sehr ich ihn doch hasste.
Es gab leider keine Fernbedienung, um auf Pause zu drücken, wenn der böse, große Mann in meinen Träumen erschien. Wenn es eine gäbe... ich würde den PLAY-Button niemals betätigen.
Niemals... für kein Geld der Welt würde ich das tun.
Er sollte endlich verschwinden.
Jedoch tat er das nicht... auch, wenn ich es mir aus tiefstem Herzen wünschte.
Mein Wunsch schien niemand zu erreichen.
Waren die guten Feen mit ihren magischen Zauberstäben, die doch allen Kindern halfen, die sich etwas wünschen, denn alle ausgebucht?
Zaghaft blickte ich durchs Fenster.
Draußen war es bereits schon etwas heller geworden.
Stumm betrachtete ich weiter das Morgenrot und hoffte, tief in meinem Inneren, dass ich in der nächsten Nacht durchschlafen würde.

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