Konsequenzen (Teil 5)

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Hey meine fleißigen Leserinnen und Leser,

hier kommt Teil 5, der gleichzeitig der letzte Part dieser kleinen Erinnerung von Grey ist.
Christian ist hier selbstverständlich noch immer 13 Jahre alt.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und bin gespannt, was ihr dazu sagt.

Grüßle Ina

Kleiner Tipp: Wie auch die vorherigen Teile, ist Teil 5 selbstverständlich ebenfalls in der Mitvergangenheit verfasst.
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Das Duschen hatte mir gut getan. Meine Probleme und Sorgen hatte das warme Wasser zwar nicht wegwaschen können, aber jetzt fühlte ich mich zumindest frischer und das tat mir gut.
Kaum war ich zurück in meinem Zimmer und hatte mir ein dunkelgraues T-Shirt und eine Jeans angezogen, klingelte auch schon mein Smartphone. Sofort nahm ich den Anruf entgegen. Vielleicht war es ja Peter.
„Ja", meldete ich mich. An der anderen Leitung hörte ich ein Rauschen, dann meldete sich mein Freund. „Hey Christian", vernahm ich seine Stimme, „ich wollte fragen, ob ich dir den verpassten Unterrichtsstoff vorbeibringen kann."
Ach ja, immerhin hatte ich Informatik in der letzten Stunde verpasst.
„Klar", gab ich ihm Bescheid.
„Super, geht es dir schon etwas besser? Der Lehrer sagte, du bist krank."
Krank?
Okay, Grace hätte sich etwas Besseres einfallen lassen können.
„Ja", log ich, „es geht schon wieder, aber die Kopfschmerzen sind noch immer da."
„Das kenne ich", sagte Peter, „okay, ich melde mich dann, wenn ich in der Nähe bin."
„Gut", bestätigte ich, „bis später."
Peter legte auf. Und ich starrte einige Sekunden mein Handy an.
Ich war ja in gewisser Weise froh, dass ich jetzt nicht zur Schule musste, aber hieß dass dann auch kein Kickboxen? Immerhin hatte Grace der Schule gemeldet, dass ich krank war. Waren das etwa die Konsequenzen von meinen Schlägereien? Kein Kickboxen?
‚Oh nein, bitte nicht!'


Mit schnellen Schritten verließ ich mein Zimmer und fegte schnurstracks die Treppe hinunter. Im Untergeschoß unseres großen Hauses angekommen erblickte ich niemanden. Wütend lief ich auf die Terrasse hinaus, auf der vorhin Grace und die Blondine Kaffee getrunken hatten. Doch auch hier war niemand zu sehen. Ich erspähte lediglich einen roten Flitzer, der in Affengeschwindigkeit davonfuhr. Okay, Moms Besuch entfernte sich. Aber wo war Grace?
Sauer wandte ich mich ab und lief wieder zurück ins Haus.
„Mom!", rief ich, wobei ich hoffte, dass sie sich melden würde. Doch die einzige Antwort, die ich erhielt, war Stille. Totenstille. Wütend stampfte ich einmal auf den Boden. „Mom!", versuchte ich es abermals. Erneut nichts als Stille.
Dann vernahm ich Schritte.
Na endlich!
Ich drehte mich um, lief die paar Treppen hinunter und erblickte... Mia.
Zu früh gefreut. Keine Mom.
„Was schreist du denn so rum?", fragte die Kleine an mich gewandt.
„Ich suche Mom", verriet ich ihr und versuchte dabei den wütenden Unterton in meiner Stimme zu verbergen, „Weiß du, wo sie ist?"
Mia schüttelte ihren Kopf.
„Nein, aber sie hat sich vorhin mit einer blonden Frau auf der Terrasse unterhalten."
So weit war ich auch schon!
Ich nickte nur schnell, ehe ich prompt meine nächste Frage an die kleine Mia stellte.
„Und weißt du wo sie sein könnte?"
Meine Schwester zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung", ließ die Kleine mich wissen, „vielleicht ist sie ja mit der Frau von vorhin noch auf der Terrasse oder im Garten ... oder sie ist in ihrem Arbeitszimmer...."
Ihr Arbeitszimmer! Da hatte ich noch nicht nachgesehen.
„Danke Mia", sagte ich knapp, dann drehte ich mich auch schon um und rannte davon.
„Gerne", hörte ich sie nur noch hinter mir leise sagen, „denke ich zumindest."
Auf dem schnellsten Weg, den ich kannte, rannte ich zu Moms Arbeitszimmer.
Als ich mein Ziel erreicht hatte, war die Tür geschlossen.
Ob sie telefonierte?
Ach egal, sie hatte mich in der Schule krank gemeldet. Wegen ihr hatte ich Peter anlügen müssen! Ich musste unbedingt wissen, ob ich heute Kickboxen durfte.
Ohne noch einen weiteren Gedanken zu verschwenden, schossen meine Hände nach vorn und ich öffnete die weiße, große Holztür.


Im Inneren des geräumigen Raumes erblickte ich Grace mit einem Hörer in der Hand. Sie telefonierte. Scheiße! Augenblicklich verstummte Mom und blickte mich entsetzt an.
„Verzeihen Sie", hörte ich Grace in den Hörer sagen, „Ich rufe Sie gleich zurück." Mit diesen Worten legte sie auf und schaute mich streng an.
Mist!
Wenn Blicke töten könnten... ich war mir sicher, ich wäre mausetot gewesen.
„Christian", begann sie, „warum platzt du einfach so in mein Arbeitszimmer. Du weißt ganz genau, wenn die Tür geschlossen ist, dann möchte ich nicht gestört..."
„Warum hast du mich in der Schule krank gemeldet?" Die Worte waren schneller aus mir herausgekommen, als beabsichtigt.
Zur Abwechslung versuchte ich mal, den Spieß umzudrehen. Mom stellte auch immer sehr viel Fragen an mich, da war es nur gerecht von ihr, dass ich jetzt eine Antwort ihrerseits bekam. Grace blickte einen Moment erstaunt, dann schien sie jedoch eins und eins zusammenzuzählen.
„Ich halte es für das Beste Christian", erklärte sie mir, „Ich hab mit deinem Klassenlehrer geredet und die Lehrkraft ist derselben Meinung wie ich."
„Bedeutet das, kein Kickboxen?", fragte ich, wobei ich nicht verhindern konnte, dass sich Wut in meine Stimme schlich.
Mom nickte.
„In der Schule bist du offiziell krank. Da halte ich es für keine gute Idee, in der Öffentlichkeit herumzulaufen."
Was?
Nein!
Das konnte unmöglich ihr Ernst sein.
„Ich habe dich nicht darum gebeten, mich in der Schule krank zu melden Mom", gepresst verließen die Worte meine Lippen.
Grace kam einen Schritt auf mich zu.
„Und ich habe dich nicht darum gebeten, dich in der Schule zu prügeln, Christian." Ihre Stimme war streng und ihre Worte versetzten mir einen Stich ins Herz.
Ich hatte sie enttäuscht.
Wut pulsierte in meinem Inneren. Wut über mich selbst. Ich hatte sie enttäuscht. Die ganze Familie. Ich hatte Grace enttäuscht. Ich ganz alleine. Erneut loderte der Zorn in mir auf. Steckte jede einzelne Zelle meines Körpers in Brand... überfiel mich. ‚Gut', schoss es mir gehässig durch den Kopf, ‚dieses Spiel können auch zwei spielen.'
„Irgendwann kommt Peter", ließ ich Grace säuerlich wissen, „er bringt mir die Unterlagen von den versäumten Schulstunden vorbei. Aber ich bin ja zu krank, um ihm die Tür zu öffnen."
Kaum hatte ich das gesagt, wirbelte ich herum und lief wütend davon.
Rannte in mein Zimmer und knallte die Tür hinter mir zu. Ganz fest. Meine Familie konnte ruhig wissen, dass ich sauer war. Von mir aus konnte das die ganze Welt wissen. Jeder einzelne Mensch auf diesem gottverdammten Planeten.



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So, das war's.
Hiermit endet die kleine Erinnerung von Christian Grey, die ich für Adrenalin in die Tasten getippt habe. Ich hoffe, dir haben die Zeilen zugesagt, und natürlich hoffe ich, dass Grey in der Pubertät auch meinen anderen fleißigen Leserinnen und Lesern gefallen hat. :)

Ihr seid eine großartige Leserschaft und ein wundervolles Publikum. Ohne euch würden die kleinen Erinnerungen von Christian Grey nicht das sein, was sie sind. Habt vielen, lieben Dank für euren Support!
Mit anderen Erinnerungen von Christian geht es natürlich noch weiter.

Grüßle und bis dahin!

Eure Ina

MEMORIES - Fast vergessene ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt