Wichtel (Teil 2)

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Hallo meine lieben Leserinnen und Leser,


hier geht es weiter mit Teil 2. Christian ist natürlich noch immer 14 Jahre alt und nun wünsche ich euch viel Freude am Lesen dieser kleinen Erinnerung! Selbstverständlich ist Teil 2 auch in der Mitvergangenheit verfasst!

Ich hoffe, ich kann euch weiterhin für diese kleine Sammlung von Grey begeistern! :)


Grüßle Ina

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Das Abendessen war ruhig verlaufen und so lag ich mittlerweile auf dem Bett, während ich an die Decke meines Zimmers starrte und darauf wartete, dass unsere Eltern endlich schlafen gingen. Mom hatte heute zum Glück keinen Nachtdienst im Krankenhaus.

Ungeduldig drehte ich mich nach links und schaute auf meine geschlossene Zimmertür, unter dessen Spalt noch immer das helle Licht von draußen zu sehen war. Herr Gott, war es so schwer einmal früher schlafen zu gehen? Die Arbeit lief den beiden ja nicht davon!

Unwillkürlich musste ich an das Gespräch von vorhin denken. Wir waren alle zusammen am Esstisch gesessen und hatten zu Abend gegessen. Nebenbei, es hatte Lachs mit leckerer Soße und Bratkartoffeln gegeben. Elliot hatte von seinen Gitarrestunden erzählt und Grace hatte dann wieder damit angefangen, dass ich doch auch wieder meine Klavierstunden nehmen sollte. Ich brachte mir die Stücke, die mir gefielen, aber viel lieber selbst bei. Klavierstunden hatte ich wirklich schon mehr als genug in meinem Leben gehabt. Und die Lehrerin, so fand ich, konnte mir sowieso nichts Neues beibringen. Oder besser gesagt, sie konnte mir nichts beibringen, was ich nicht auch selbst erlernen konnte. Ich konzentrierte mich da lieber auf meine Freunde.

Schritte, die näher kamen, unterbrachen meine Gedanken. Gleich würde es so weit sein. Die Schritte würden an meiner Tür vorbeigehen, dann würde das Licht ausgehen und für mich war damit endlich das Zeichen gekommen mein Zimmer zu verlassen und hinüber zu Mia zu gehen. Füße an meiner Zimmertür vorbeigelaufen, wurde wie erwartet das Licht draußen am Gang abgeschaltet. Dann vernahm ich eine Tür die geschlossen wurde.

Gut, ich konnte los.

Na endlich!

Geschwind schwang ich die Beine über den Bettrand, stand auf, schnappte mir die graue Weste, die ich zuvor über die Lehne meines Schreibtischstuhls gelegt hatte, schlüpfte in eine schwarze Jogginghose, ehe ich mucksmäuschenstill den Raum verließ.


Draußen am Gang schlich ich auf Zehenspitzen zu Mias Zimmer und öffnete, darauf bedacht keinen unnötigen Lärm zu verursachen, die Holztür. Dort fand ich meine Schwester, die bereits friedlich in ihrem Bettchen schlummerte. Ich betätigte den Lichtschalter, ehe ich langsam an ihren Bettrand kam. Die Arme über dem Körper zusammengelegt, die Augen geschlossen lag sie da. Meine kleine Schwester wirkte so friedlich. So sorgenfrei. Links neben ihr entdeckte ich ein Buch. Sie hatte wohl gelesen und war dann darüber eingenickt. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, als ich das Buch mit den Kurzgeschichten an mich nahm und es auf dem Nachttisch ablegte, ehe ich mich daran machte Mia zu wecken.

„Hey", flüsterte ich, „aufwachen."

Vorsichtig rüttelte ich sie leicht an der Schulter.

Die kleine Mia schlug die Augen auf und schaute mich verschlafen an.

„Kommst du?", fragte ich.

Das schwarzhaarige Mädchen nickte nur, ehe es sich leicht schläfrig aufsetzte und vom Bett hinunterrutschte. In ihrem weißen, edlen Kleidchen huschte sie ins anliegende Badezimmer, das durch eine Schiebetür von ihrem Zimmer getrennt war. Ich entschloss mich draußen auf sie zu warten.

MEMORIES - Fast vergessene ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt