Mein Engel (Teil 2)

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Ihr Lieben!
Und hier kommt auch schon der zweite Teil. ;)
In diesem Outtake ist Grey natürlich noch immer 13 Jahre alt.
Wie immer wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen.

Kleiner Tipp: Wie auch der erste Teil, ist Teil 2 selbstverständlich ebenfalls in der Mitvergangenheit geschrieben.

Grüßle
Ina

PS: Greys 100ste Erinnerung. ;)
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Schmerzhaft öffnete ich die Augen.
Mir tat alles weh... noch immer.
„Sch... sch", vernahm ich eine sanfte Stimme.
Grace?
Ich wollte mich aufsetzen, jedoch wurde ich sanft wieder in die Kissen zurückgedrückt.
Eine Frau lächelte mich freundlich an.
Unsere Schulärztin.
Nicht Grace.
In mir machte sich Enttäuschung breit.
Dann spürte ich etwas Nasses.
Erschrocken zuckte ich zusammen.
Wenige Sekunden später brannte mein Arm.
Erneut Schmerz.
Ah!
„Ganz ruhig", hörte ich wieder die Stimme, „es ist nur Desinfektionsmittel. Das reinigt die Wunden."
Dass das Mittel das tat, wusste ich. Immerhin war ich schon oft genug mit blutigen Verletzungen von der Schule nach Hause gekommen. Grace hatte sich um mich gekümmert... hatte meine Kampfwunden behandelt. Jedes Mal. Einfach immer.
„Was soll das heißen, der Schularzt", hörte ich eine empörte, energische Stimme, „Ich bin Kinderärztin und da drinnen liegt mein Sohn, also lassen Sie mich durch. Sofort!"
Das war Grace, ganz eindeutig.
Und sie war wütend. Sehr wütend sogar.
Mom konnte schnell sauer werden und gerade wenn es um uns Kinder ging, wurde Grace zur Löwin.
Ich hörte eine Tür, die sich öffnete.
Schnelle Schritte.
Und dann erblickte ich sie: Grace.
Mein Engel war gekommen, um mich zu retten.
Um mich in Sicherheit zu bringen... mich zu beschützen.
„Mom", krächzend, aber froh verließ das Wort meine Lippen.
Eilig kam Grace in ihrem beigen Mantel auf mich zu.
„Christian", ihre Stimme war voller Sorge.
„Ich habe seine Wunden desinfiziert Dr. Trevelyan-Grey", ließ die Schulärztin meine Mom wissen.
Diese nickte.
„Sehr gut, ab jetzt übernehme ich", erklärte sie selbstbewusst fachmännisch, „ich nehme Christian mit nach Hause."
„Wie Sie wünschen Mrs."
Grace nickte erfreut.
„Kannst du aufstehen?", fragte sie mich.
Sofort nickte ich.
Ich wollte heim.

Bloß weg von hier.
„Okay."

Grace stützte mich trotzdem, als wir durch die Gänge, die von Schulspinden gesäumt waren, nach draußen auf den Parkplatz gingen.
Erschöpft ließ ich mich in den Ledersitz des Wagens fallen.
Gott, war ich müde!
Grace schloss die Autotür, ehe sie um das Fahrzeug herumging und selbst einstieg. Ich beobachtete sie stumm.

Als Mom angeschnallt auf dem Fahrersitz saß, schaute sie mich an.
Traurig lächelte Grace, ehe sie nach meiner Hand griff und sie drückte.
Ich ließ die Berührung zu.
Es war Grace... sie durfte das.
„Du bist ja ganz kalt", stellte sie entsetzt fest.
Eine schnelle Handbewegung nach hinten auf die Rückbank des Wagens und sie legte eine Decke über meinen Schoß. Der Stoff war weich... sehr sogar.
„Gut so?", fragte sie sanft an mich gewandt.
Ich nickte.
Mom lächelte, dann steckte sie den Schlüssel in die Zündung.
Der Wagen fuhr vom Schulhof.
In mir breitete sich Erleichterung aus.
Mein Engel hatte mich gerettet.
War gekommen und hatte mich in Sicherheit gebracht.


Fortsetzung folgt...

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