Frostiges Nachsitzen

19 2 4
                                    

Hey ihr Lieben,


in dieser kleinen Erinnerung ist Christian Grey 14 Jahre alt.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!


Grüßle Ina, die sich immer sehr über eure Resonanz freut!


Kleiner TIPP noch: Diese Kurzgeschichte ist in der Mitvergangenheit geschrieben. :)

______________________________________________________________________



März, 1997


Wütend fegte Mr. Frost durch das Klassenzimmer.

„Also, wenn der Kinder hat, dann tun die mir echt leid."

„Hat er", raunte Tony.

„Gleich drei", ergänzte Rusty.

„Die armen Kids", wisperte ich grinsend, „die haben ja einen richtigen Rabenvater."

„Und ich dachte immer es gibt nur Rabenmütter."

Ich blickte zu Tony.

„Ach", meinte dieser beiläufig, „die haben die drei sicherlich auch." Rusty grinste.

„Diese Familie hat wirklich mein vollstes Beileid", sagte ich, ehe ich mich wieder meinem Heft zuwandte, um die Antwort auf die Frage in Bio zu vervollständigen.

Jedoch hielt ich in meiner Bewegung abrupt inne, da der Schatten des Lehrers auf meinem Heft zu sehen war.

Mr. Frost!

Fuck!

Jetzt stand garantiert Ärger an.

Ich schluckte.

Automatisch begann mein Herz zu rasen ... pochte mir bis zum Hals.

Mit schlechtem Gefühl in der Magengegend drehte ich mich um.

Der Lehrer blickte mich wütend an.

Nicht wütend... eher fuchsteufelswild.

„Mein Beileid für meine drei Söhne teile ich zwar nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr drei", er deutete mit dem Zeigefinger auf Tony, Rust und mich, „das Nachsitzen heute Nachmittag so sehr lieben werdet, wie ich meine drei Söhne liebe."

„Mr. Frost!" Das war Rustys empörte Stimme.

Er ignorierte den Jungen und fuhr einfach weiter fort mit seinem Gerede.

„Ihr werdet euch auf das Nachsitzen mit Mrs. Killer genauso sehr freuen, wie ich mich heute freuen werde, wenn ich am Nachmittag nach Hause zu meinen drei Söhnen fahre."

Seine Stimme klang eisig und Mr. Frost machte somit seinem Namen alle Ehre.

Stimmen aus dem Hintergrund waren augenblicklich verstummt.

Es war still im Klassenzimmer.

Totenstill.

Die Zeit schien stehengeblieben zu sein. Einzig die Vögel draußen im Dickicht der Bäume verrieten mir, dass die Sekunden weiterhin verstrichen.

„Um 14:20 Uhr, nach der Schule, vor der Direktion." sagte Frosti eiskalt „Falls ihr euch erlaubt zu schwänzen oder nicht pünktlich aufzukreuzen, werde ich eure Eltern verständigen. Ist das klar?"

Finster blickte er uns drei an.

Rusty nickte.

„Ja", sagte ich schnell, aber dennoch kleinlaut.

„Und was ist, wenn man nicht kann?", fragte Tony selbstbewusst, jedoch entging mir nicht der kecke Unterton, der sich in seine Stimme geschlichen hatte.

Mr. Frosts Blick wurde noch wütender.

„Oh glaub mir", versicherte der Lehrer stocksauer und mit Nachdruck in der Stimme, „DU kannst."

Dann wandte er sich ab.

Na endlich!

Mr. Frost kehrte nach vorne an die Tafel zurück und führte seine Folterstunde weiter.

Prima, den Termin mit Peter für heute Nachmittag konnte ich knicken.

Wieder einmal.

Wusste ich doch, dass die Stunden mit Frosti kein Zuckerschlecken waren.

MEMORIES - Fast vergessene ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt