Valentinstag

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,


in dieser kleinen Erinnerung ist Christian 14 Jahre alt.
Habt viel Spaß beim Lesen!

Einen schönen Valentinstag wünsch ich euch! :)

Grüßle Ina


Kleiner Tipp: Dieser Outtake ist in der Mitvergangenheit geschrieben.
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Samstag, 14. Februar 1998


Rosenduft.
Gemeinsame Zeit.
Ein Herz verschenken... der Tag der Liebenden.
Der Tag der Zweisamkeit?
14. Februar.
Heute war Valentinstag.
Und damit stand heute Samstag nicht nur die dumme Party in der Schule an, auf die mich Tony und die andern unbedingt mitschleppen wollten, sondern heute war auch der Tag an dem die Wirtschaft angekurbelt wurde. Die vielen Geschäfte, die die herzförmigen Pralinenschachteln mit Schokolade und rote Rosen verkauften machten bestimmt an diesem Tag besonders viel Gewinn. Wie sollte es auch anders sein... Valentinstag war schließlich nur einmal im Jahr.
„Hey", ich wandte meinen Blick von den Herzen ab, die von der Decke des geräumigen Raumes hingen und drehte mich um. Ach ja, zu der dämlichen Party... meine Freunde hatten es doch tatsächlich geschafft mich dorthin zu schleppen... und so befand ich mich jetzt da, wo ich eigentlich nicht sein wollte. Auf der Valentinstags-Fete der Seattle-High.
Vor mir stand Jill. Eine rote Rose im langen, lockigen, schwarzen Haar, die sehr gut zu ihrem weinroten Top passte, welches nebenbei perfekt ihre schlanke Figur betonte. Ein schwarzer Rock und dazu ebenso schwarze High Heels. Jill sah toll aus, ganz ohne Zweifel.

Ihr Top war besetzt mit dunkelroten Pailletten, die in den kleinen Lichtern die rasend schnell an uns vorbeifolgen schimmerten. Die Discokugel tat ihren Job und drehte sich wie eine gute Balletttänzerin geschwind um ihre eigene Achse.
„Warum stehst du denn so alleine da?" Jills Frage war berechtigt.
„Weißt du", begann ich und versuchte die richtigen Worte zu finden, während 'Trouble' von Hands aus den schwarzen Boxen den Raum erfüllte, „mir gefällt es hier einfach besser, als sich mit Tony zulaufen zu lassen."

Das Mädchen nickte.

„Willst du mit mir tanzen?", fragte sie dann.
‚Was? Oje... ich und tanzen – keine gute Kombination.'
„Frag lieber Tony", entgegnete ich, anstatt dem Mädchen ihre Frage zu beantworten, „Er hat sicher nichts dagegen und anders als ich... kann er tanzen."
Jetzt musste Jill lächeln.
„Ahm, du weißt aber schon, dass man alles lernen kann Christian... oder?"
„Natürlich", entgegnete ich, wobei ich ihr Lächeln erwiderte, „Aber Tony, er.... ist der Boss."
Das Mädchen schüttelte nur den Kopf.
„Und deswegen musst du alles tun, was er dir sagt?"
„Nein", entgegnete ich. Ich war doch kein Hund, der jemand hinterherlief! Was dachte Jill da nur?
Anthony war mein Freund, ein sehr guter sogar. Ich wollte doch nur höflich sein. War es da etwa falsch, wenn ich...
„Schon klar", riss mich Jill aus meinen Gedanken, „Aber nochmal zurück zu Tony und tanzen.... Seit wann kann er denn das?"
„Er hat viele Talente von denen du nichts weißt", entgegnete ich, ehe ich mich umdrehte und mich entfernte. Jill würde schon zu Tony gehen und ihn zum Tanzen auffordern, da war ich mir ziemlich sicher. Sie war ein mutiges Mädchen. Manchmal etwas zu mutig, als es gut für sie war. Die weißen hellen Punkte tanzten noch immer um die Wette, als ich mir meinen Weg durch die vielen Schüler unserer Highschool bahnte. Inzwischen hatte das Lied gewechselt und so erfüllte nun 'Fever Dream' von Young Summer den Raum.
Ich suchte mir einen freien Platz an der Bar, bestellte eine Cola, Alkohol verkauften sie nicht an Minderjährige. Aber zum Glück gab es da ja noch Tonys Cousin von dem er das Zeug bekam und es so an uns alle weitergab.
Ich nahm einen Schluck von meinem Getränk. Kalte, süßliche Cola rann meine Kehle hinunter.

Als ich einen Blick auf die Tanzfläche warf konnte ich Jill zusammen mit Tony zwischen den anderen Menschen entdecken. Eng umschlungen tanzen sie miteinander.

Und als ich meinen beiden Freunden so zusah... kamen mir prompt die Worte meiner Mutter in den Sinn, die sie mir heute Vormittag gesagt hatte. ‚Irgendwann findest du auch den Menschen, Christian ... den Menschen, mit dem du diesen Tag, und noch viele weitere, verbringen kannst.'
‚Ach Grace.'
Ob sie wohl recht damit hatte?

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