Umsorgt, geliebt und doch alleine

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Hey meine Lieben,

jeder Klick, jedes Review und jedes einzelne Sternchen motiviert mich tagtäglich an dieser Fanfiction weiterzuschreiben. Vielen lieben Dank, dass ihr so fleißig lest! :)

In der heutigen kleinen Erinnerung ist Christian Grey 13 Jahre alt.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!


Grüßle Ina

Kleiner Tipp: Dieser Outtake ist in der Mitvergangenheit verfasst.
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Schwach lag ich da... hier im Bett in meinem Zimmer. Hatte die Bettdecke bis zu den Ohren gezogen, schluckte Medizin und versuchte, gesund zu werden. Erschöpft setzte ich mich auf und griff nach meiner Teetasse, die auf dem Nachttisch stand. Wer sie mir wohl gebracht hatte? Vermutlich einer unserer Bediensteten, die das Haus putzten, den Garten pflegten oder sonst was machten, für das sie mein Vater bezahlte. Denn außer den Angestellten, Putzfrauen, Gärtnern ... fiel mir niemand ein, der sich um diese Uhrzeit in unserem Haus aufhalten könnte. Von meiner Familie war niemand da. Grace und Carrick waren arbeiten und meine Geschwister drückten fleißig die Schulbank.
Ich war der Einzige, der krank zu Hause im Bett lag.
‚Grippe im Hause Grey. Wer hätte das gedacht!', schoss es mir verbittert durch den Kopf.
Ich ertappte mich dabei, wie ich mir wünschte, dass einer meiner beiden Geschwister auch krank sei. So hätte ich zumindest Gesellschaft und wäre nicht so alleine. ‚Grey, was denkst du da!'
Müde nahm ich einen großen Schluck von der Tasse. Der Tee war noch heiß, aber zum Glück war er warm genug, um ihn zu trinken. Die Zunge hatte ich mir also nicht verbrannt. Das heiße Getränk tat mir gut. Es erwärmte meinen Magen... meinen ganzen Körper.
Angenehm.
Wie es wohl Peter so ganz ohne mich in der Schule erging? Hoffentlich konnte er sich gegen die anderen Idioten behaupten. Ob sie ihm wieder Cola oder ein anderes Softgetränk über das Heft lehrten? Bei dem Gedanken daran wurde ich wütend. Warum taten die das nur? Hatten sie nichts Besseres zu tun?
Ein Klopfen an meiner Zimmertür ließ mich aufhorchen.
„Ja?" Meine Stimme war schwach.
Verdammt!
Wo war bloß meine ganze Kraft geblieben?
Oh Man, wie sehr ich es doch hasste, krank zu sein!
Meine weiße Zimmertür wurde mit einem leisen Knarzen geöffnet und Grace steckte ihren Kopf durch den Türspalt.
Mom? Was machte sie denn hier? Müsste sie nicht im Krankenhaus sein? Sie musste doch arbeiten! Hatte einen Job! Oder hatte sie den etwa.... verloren?
‚Gott, bitte nicht!'

Augenblicklich wurde mir schwindelig.
Schnell nahm ich einen weiteren Schluck aus der Tasse. Die Wärme des Getränks breitete sich abermals in meinem Körper aus.
„Ich bring dir noch Tee", ließ Mom mich wissen, während sie mein Zimmer betrat und mein Bett ansteuerte.
„Musst du nicht ins Krankenhaus?", erkundige ich mich, als sie die weiße Teekanne auf meinem Nachttisch platziert hatte.
Grace lächelte.
„Du bist mir weitaus wichtiger, als irgend so ein Krankenhaus Christian."
„Aber...", setzte ich an, wurde jedoch von Grace sanft unterbrochen.

„Kein aber. Du bist krank. Jemand muss sich um dich kümmern."
Sanft aber bestimmt drückte sie mich zurück ins Kissen.
‚Jaja, ich leg mich ja schon hin!'
Ich nahm noch einen Schluck von dem guten Tee, ehe ich die Tasse auf den Nachttisch neben die Teekanne stellte und mich ins Bett kuschelte.
Meine Stirn fühlte sich noch immer heiß an.
In meinem Magen rumorte es.
‚Verdammte Grippe!'

In Gedanken verfluchte ich die Krankheit bereits.
Ich fühlte mich schrecklich.

Hundeelend.
So unsagbar schwach... ausgelaugt.
Unglaublich kraftlos.
Kurzum: Einfach nur krank.
Ich hasste es... hasste es mich so zu fühlen.
Wie lange ich nicht in die Schule gehen konnte, wusste ich nicht. Aber ich hoffte, dass ich noch eine ganze Woche zu Hause bleiben konnte. Denn hier fühlte ich mich wohl, fühlte mich nicht so wie in meiner Klasse... und außerdem konnte ich mir in den Tagen, die ich daheim verbrachte, überlegen, wie ich und Peter uns gegen die anderen Idioten aus der Schule wehren konnten. Irgendwann mussten wir doch auch mal zurückschlagen. Vor allem Peter, der sich so ziemlich alles gefallen ließ.
„Du solltest versuchen, ein wenig zu schlafen", sanft verließen die Worte Moms Lippen.
Artig nickte ich. Kuschelte mich in die Kissen. Zog die weiße Decke enger um mich.
„Keine Sorge", Grace lächelte freundlich, während sie mir übers widerspenstige kupferfarbene Haar strich, „das wird schon. In einigen Tagen bist du wieder fit, wie ein Turnschuh." Ihre Stimme war zuversichtlich. Ich vertraute Moms Prognose. Sie war Ärztin... kannte sich mit so etwas aus. In ihrem Job war sie Meister.... ein wahres Genie.
Wenn ich krank war, kümmerte sie sich um mich.
Ich wurde umsorgt, geliebt... und doch... und doch war ich alleine.
Irgendetwas fehlte... doch was es war, wusste ich nicht.
Leider.
Grace erhob sich. Verließ das Zimmer.
Nun war nur noch ich im Raum und die Möbelstücke, Klamotten und anderen Dinge, die mir gehörten.
Einsamkeit machte sich in mir breit.
Um mich abzulenken, starrte ich an die Decke, stellte mir Muster auf dem weißen Putz vor, die gar nicht da waren und schmiedete Pläne, was Peter und ich gegen die Idioten aus der Schule unternehmen konnten.

MEMORIES - Fast vergessene ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt