Kapitel 24 - Amaria

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Obwohl sie verzweifelt versuchte ihre Gedanken zu beruhigen schaffte sie es nicht und selbst als sie in den späten Stunden Schlaf gefunden hatte, schien sie die Unruhe in ihren Träumen zu verfolgen. Als sie wieder erwachte schreckte sie kurz hoch drehte sich aber gleich wieder auf die Seite.


Hatte sie in diesem Bett eigentlich schon eine Nacht durchgeschlafen, fragte sie sich noch, dann sprang sie mit einem Satz hoch und ein erschrockener Laut, der im engen Raum lauter schien, als sie beabsichtigt hatte kam über ihre Lippen. Die Ursache dafür starrte sie von ihrem Schreibtisch aus geradewegs an.

„Guten Morgen, Prinzessin", sagte der Junge grinsend und legte den Kopf leicht schief, als er beobachtete, wie das Mädchen noch weiter zurückwich und die Hand nach oben riss. Erst als nichts geschah fiel ihr wieder ein, dass ihre Magie seit ihrer Ankunft wirkungslos geworden war.

Der Andere hob ebenfalls beide Hände. „Sachte."

„Woher ... Woher kommst du?", fragte das AMädchen und konnte neben ihrem laut schlagenden Herzen, dem rauschenden Blut in ihren Ohren und ihrem schnappendem Atem ihre eigenen Worte beinahe nicht verstehen.

Das schiefe Grinsen des Jungen wurde breiter. „Wirklich? Das ist deine erste Frage, die du stellst? Nicht irgendwas wie, wer bist du oder was machst du mitten in der Nacht in meinem Zimmer?"

Amaria sparte sich eine Antwort und starrte dem Anderen nur weiter verwirrt entgegen während sie sich langsam wieder beruhigte.

Der Junge zuckte mit den Achseln. „Nun gut, wenn das das einzige ist, was du wissen möchtest; ich bin durch die Tür gekommen. Ist ja nicht so als wäre sie verschlossen gewesen." Amaria sah zur anderen Seite des Raums und ihr Blick kreuzte den des Anderen, der sie immer noch geradeheraus anstarrte.

„Und?", harkte Amaria schließlich nach einer unangenehmen Pause nach.

„Was und?"

„Die anderen Fragen."

Wieder blitzten ihr strahlend weiße Zähne entgegen. Amaria wurde bei seinem Anblick etwas mulmig. „Was ist mit ihnen?"

„Beantworte sie."

„Frech auch noch, ich glaube ich mag dich." Er machte eine Kunstpause in der er von dem Möbelstück rutschte und sich dagegen fallen ließ. „Mein Name ist Lumen und ich bin hier weil mir langweilig ist. Oder ich war neugierig, eins von beiden."

Amaria zog die Augenbrauen nach oben. „Neugierig?", echote sie nicht besonders überzeugt.

Der Junge legte den Kopf wieder leicht schief. „Nun, was ist nicht interessant an einem hübschen Mädchen, dass von einem Tag auf den anderen ohne Ankündigung auftaucht in ein Einzelzimmer gesteckt wird und es dann nie verlässt. Obwohl die Türe ja offensichtlitch Tag wie Nacht nicht abgeschlossen wird."

„Ich weiß nicht, was daran interessant sein soll."

Die Augen des anderen blitzten. „Einiges."

Wieder entstand eine Pause. Amaria, die ersten Schock offenbar wieder überwunden hatte gähnte einmal und versuchte die Müdigkeit, die wieder zurückkehrte zu ignorieren. „Lumen", murmelte sie dann laut, was ihr durch den Kopf schoss.

Der Andere nickte.

„Und warum bin ich anders?"

„Du warst nicht viel draußen oder?"

Obwohl es sich offensichtlich um eine rhetorische Frage handelte schüttelte sie den Kopf.

„Neben dir ist nur noch ein einziges anderes Einzelzimmer belegt. Und das ist deine Nachbarin, der immer wieder das ganze Haus unterhalten möchte."

Zwischen Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt