Kapitel 70 - Amaria

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Zu nah, viel zu nah. Mit stark pochendem Herzen drückte sie sich weiter in die Schatten, den Schutz der Menschen, die um sie herum auf der Straße standen, ihr Blick war starr auf die beiden Gestalten gerichtet, die sich an einer nicht allzu weit entfernten Wand niedergelassen hatten.

Immer noch starrte das Mädchen in ihre Richtung, offenbar zögerte sie kurz, dann sagte sie etwas und stand auf. Amarias Herz schien für einen Schlag auszusetzen, dann warf sie Lux einen Blick zu, dessen Augen blitzten und sie stoben auseinander.

Sie hatten besprochen was zu tun war, wenn sie gesehen werden würden. Die Trägerin der Vertere kannte Lux und Elias bereits, Alexei hatte Elias und Nox bereits gesehen. Sie war die einzige, die keiner kannte, weshalb sie die einzige war, die ihnen helfen konnte, wenn etwas schief ging. So wie jetzt.

Eigentlich hatten sie nur überprüfen wollten, ob sie bald aufbrechen und weiterreisen wollten, doch offenbar waren sie zu optimistisch gewesen. Dass sie bisher nichts bemerkt hatten bedeutete nicht, dass sie weniger intelligent waren. Oder blind, wie Lumen nie vergaß sie daran zu erinnern.

Einige Meter entfernt erlaubte sie sich selbst sich umzudrehen und die Situation zu beobachten. Ezra schlug direkt den Weg zu Lux ein und folgte ihm um eine nicht weit entfernte Hausecke. Mittlerweile hatten sie sich einige Meter mit dem Strom auf der Straße mitnehmen lassen, sodass sie nicht mehr genau erkennen konnte was geschah.

Einen Blick auf Alexei werfend, der offenbar etwas in seinen Händen betrachtete, stellte sie sich auf die Zehenspitzen um das bevorstehende besser zu erkennen.

Für einen Augenblick schien alles still zu stehen, bis er etwas sagte und die Trägerin seiner Bewegung folgte und zurückwich.

Jedoch war die Trägerin der Vertere nicht die einzige, die der Schock durch die Adern pulsierte. Auch Amaria schien unfähig sich zu bewegen, denn sie kannte den Gesichtsausdruck des Mannes, doch es war nicht der von Lux.

„Lumen", stieß sie atemlos hervor und sah sich um, doch sie konnte ihn nirgends erkennen. Was sie jedoch bestens erkennen konnte waren die glühend roten Augen im Gesicht des Mannes und das altbekannte schiefe Grinsen.

Zwischen Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt