Kapitel 29 - Nox

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Auf ihrer Überfahrt sprach Nox kaum mit den Anderen. Meist redete Noah mit Alexei oder Noah und Claire saßen gemeinsam in einer Ecke ihrer dunklen Kabine. Manchmal fragte er sich, ob Claire und Noah schon immer so gewesen waren, oder ob ihr Leben nach der Verbannung sie verändert hatte, gleichwohl er war zugegebenermaßen sehr beeindruckt wie oft und vor allem flüssig die Lügen über ihre Lippen kamen.

Auch faszinierte es ihn, wie wenig Fragen Alexei den anderen beiden stellte. Er hatte nicht hinterfragt, dass die beiden am Abend zuvor mit den Mänteln gekommen waren. Auch fragte er nicht woher die beiden das Geld hatten, das sie dem Seemann bei ihrer Ankunft in Marina in die Hand drückten.

Gähnend streckte sich Nox einmal und sah sich dann um. Der Platz auf dem sie sich befanden war groß und sauber. Die Häuser, die am Rand des hellen Steins zu sehen waren, schienen gepflegt zu sein und strahlten ihm in allen möglichen Farben entgegen.

„Viel Glück noch", riefen ihnen einige Jugendliche im Vorbeigehen zu.

Es waren ein paar Magier, mit denen sie auf der Überfahrt des Öfteren gesprochen hatten. Nox kannte sie nicht, obwohl sie meinten sie seien bei den Travail, doch natürlich sagte keiner der drei Magier etwas darüber, dass sie ebenfalls aus dem Haus stammten. Nicht vor Alexei.

Der Tag verstrich nur schleppend, Nox hielt sich stets dicht bei den anderen Jugendlichen auf, so verbrachten sie die meiste Zeit an irgendwelchen Plätzen, an Kreuzungen oder in dunklen Tavernen. Nox hatte keine Ahnung wonach die beiden suchten und war dabei genauso ratlos wie Alexei, doch beide blieben still.

Dann, als langsam der Abend anbrach streiften sie, Claire und Noah zufolge zum letzten Mal wieder die Hauptstraße entlang in Richtung Hafen schlenderten bemerkte Nox wie sich auf der anderen Straßenseite ein kleiner Auflauf gebildet hatte.

Obwohl die beiden Streithähne noch einige Meter entfernt standen, konnte Nox schon deutlich hören, über was sie diskutierten. Er erstarrte. Offenbar handelte es sich um die paar Magier von der Fähre.

„Hey, wartet mal", sagte Nox langsam und hielt Claire an der Schulter zurück während die anderen beiden sich weiter unterhaltend weitergingen.

„Was denn?", fragte das Mädchen ungeduldig und trat einen Schritt zurück.

Nox deutete ungeduldig in die Richtung der lauter werdenden Stimmen. „Wollt ihr ihnen nicht helfen?"

Claire blickte kurz zu der kleinen Menschengruppe, dann zuckte sie mit den Achseln. „Nein, warum?"

Wie so oft in den letzten Tagen spürte er, wie er wieder wütend wurde. „Das sind die zwei vom Schiff", versuchte er ihr klarzumachen, doch sie schüttelte nur missbilligend den Kopf. „Das ist jetzt ein Witz oder, sie sind von den Travail."

„Und?", lachte Claire. „Es ist nicht das erste Mal, dass wir dir das sagen Nox, aber wir sind den Travail nichts schuldig."

Nox lachte. „Nein, jetzt komm mir nicht wieder damit. Es ist unser altes Haus, ich bin mir sicher, du hast dir dein Haus nicht ausgesucht, indem du eine Münze geworfen hast!"

Claire warf ihm einen empörten Blick zu und wandte sich zu Alexei um. Als sie erkannte, dass diese noch gar nicht bemerkt hatten, dass Nox und sie nicht mehr hinter ihnen waren drehte sie sich wieder zu ihm. „Na und?", blaffte sie ihn an, „falls du es schon vergessen hast, sie haben uns alle rausgeworfen. Dich inklusive. Also lass sie doch ihre Streitigkeiten unter sich regeln."

Nox wollte gerade zu einer wütenden Antwort ausholen, als er sah, dass Alexei und Noah wieder näher kamen. „Ist etwas?", erkundigte sich Noah freundlich und kam wieder einige Schritte zurück.

Zwischen Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt