Kapitel 32 - Amaria

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Als sie am nächsten Morgen unter einer erbarmungslos warmen Sonne erwachte war sie allein. Noch in der Nacht hatte sie es verflucht, dass der Sommer sich dem Ende neigte, doch nun wünschte sie sich das kühle Mondlicht zurück. Offenbar war ihr Plan aufgegangen, denn als sie sich aufrichtete und auf die Straße hinabblickte stellte sie fest, dass keiner der Passanten auch nur daran dachte nach oben zu blicken.

Gähnend sah sie sich nach Lumens hellem Haarschopf um, doch als sie feststellte, dass er nicht in ihrer Umgebung war wandte sie sich wieder ab und ließ sich hinter die kleine Mauer sinken.

Wie selbstverständlich wanderten ihre Gedanken zurück zum letzten Abend. Und zu Nox.

„Du bist ja noch hier."

Amaria schreckte auf, als Lumen plötzlich vor ihr stand. „Ah, du bist es", stellte sie fest. „Ja, warum auch nicht?"

Lumen zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung." Sich über ihren Kopf hinweg umsehend harrte er noch einen Augenblick lang aus. „Was hast du jetzt vor?", eröffnete er schließlich interessiert.

„Ich werde nach meinem Freund suchen", erklärte Amaria selbstsicher, gleichwohl sich ein unruhiges Gefühl in ihr ausbreitete. Wie sollte sie ihn finden? Sie wusste, dass er nach Ilona gegangen war, doch war er dort geblieben? Abseits davon, was hatte er in der ganzen Zeit, in der sie sich nicht gesehen hatten getan?

Lumen blickte für einen Augenblick auf sie herab, bevor er weitersprach. „Ja, das habe ich mir fast gedacht."

Wieder blickte er auf und betrachtete die Straße. Verwirrt setzte sie sich weiter auf um über die Mauer zu spähen, doch sie konnte auf der Straße nichts Auffälliges erkennen. „Hast du jemanden gesehen?"

Lumen schüttelte den Kopf.

Amaria schüttelte für einen Augenblick ebenfalls den Kopf. „Weißt du", begann sie und sprach damit einen der Gedanken aus, die ihr durch den Kopf geschossen waren. „irgendwie war es schon sehr einfach."

„Was meinst du?"

Das Mädchen zuckte mit den Achseln. „Na ja, gestern. Außer die Tür direkt nach draußen war nichts abgeschlossen. Außerdem hätten sie mir folgen können, immerhin haben sie gesehen, wie ich über die Mauer gesprungen bin. Beinahe als wäre es ihnen egal gewesen."

Zu ihrer Überraschung nickte Lumen, jedoch blieb er still.

Ein Knurren ihres Magens unterbrach die Pause in der Lumen nachdenklich über sie hinweg die Häuser betrachtete und wieder neue Sorgen breiteten sich in ihr aus. Sie hatte nichts. Kein Geld, kein Essen und nichts was sie gegen Kälte, Regen oder irgendwelche andere Gefahren schützen könnte.

Und sie hatte keine Möglichkeit mit Nox Kontakt aufzunehmen. Ihre Hand wanderte unmittelbar zu ihrem Nacken, auf dem zweifellos immer noch die Runen standen. Wie viel war eine Magierin noch wert, wenn sie nichts mehr tun konnte? Lumen wusste nicht wie man ihre Wirkung aufheben konnte und sonst hatte sie niemanden.

„Darf ich dich etwas fragen, Amaria?"

Ihren Gedankengang wieder durchbrochen blickte sie auf. „Ja, natürlich."

„Warum willst du ihn so unbedingt finden?"

Die Frage verwirrte Amaria, weshalb sie nicht gleich wusste was sie daraufhin am besten sagen sollte. „Wir kennen uns gut, Nox war einer meiner besten Freunde bei ...", begann sie unsicher wurde jedoch sogleich wieder vom Anderen unterbrochen.

Er schüttelte den Kopf. „Nein, das meinte ich nicht." Er hielt kurz inne, doch Amaria ließ ihm die Pause, da sie ohnehin nicht wusste, was er genau von ihr wollte.

Zwischen Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt