Kapitel 61 - Alexei

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Das Erste, was der Junge spürte war die Kälte, die ihn einzuhüllen schien, wie eine riesige Decke. Das Nächste, was er wahrnahm, war etwas wie ein Luftzug an seinem Rücken. Nur langsam schien sich die Dunkelheit in seinem Kopf zu lichten und er realisierte, dass er auf kaltem Stein lag. Was war passiert?

Wieder spürte er etwas an seinem Rücken, doch dieses Mal erkannte er, dass es kein Luftzug war. Es war warm.

Verwirrt wollte er sich umdrehen, doch seine Glieder schienen sich in Blei verwandelt zu haben und das einzige, was er spürte war, dass sein Kopf sich leicht bewegte. Mit einem Stöhnen öffnete er die Augen und blinzelte, als das einzige was er sah dunkler Stein war.

Er war sich sicher gewesen, dass er den Berg nicht mehr erreicht hatte. Hatte er sich geirrt? Zweifellos, war dies nicht der Ort, an den er sich erinnern konnte.

„Endlich bist du aufgewacht", hörte er plötzlich jemanden gegen hinter sich leise sagen, was den Jungen steif werden ließ. Stutzend begann er sich mühsam zu bewegen und setzte sich auf, was jedoch länger dauerte, als er erwartet hatte. Er kannte die Stimme, dessen war er sich sicher, doch woher?

Als er endlich eine aufrechte Haltung erreichte huschte sein Blick kurz noch zu einen Beiden, die ihm, obwohl er sie spüren konnte, seltsam fremd schienen. Wie konnte ihm nur so kalt sein?

Doch der Gedanke an die schmerzende Kälte wurde mit einem Mal aus seinen Gedanken vertrieben, als er Ezra hinter sich sitzen sah. Und ihr Anblick verriet dem Jungen auch, woher der warme Luftzug kam, denn als er sich umwandte hielt schien sie eine lodernde Flamme in den Händen zu halten.

Ihr Blick war starr auf ihn gerichtet und das Feuer erlosch, als sie ihre Hände auseinandernahm und diese dann mitsamt ihren Armen zu einem Knoten verschlang.

„Ich dachte schon du würdest es nicht schaffen, aber offenbar bist du stärker als du aussiehst", sprach sie weiter, ihre Augen fixierten weiterhin seine, was in Alexei Unbehagen erregte und er wieder zu ihren Händen sah.

„Wie hast du das gemacht?", fragte er und nickte mit dem Kopf in die Richtung ihrer verschränkten Arme.

Verwirrt blickte das Mädchen nach unten. „Was?" Sie hielt inne und blickte fragend zu ihm. „Das Feuer?"

Alexei nickte.

Ein schiefes Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. „Das ist eine der ersten Übungen, die Magier in ihrer Ausbildung lernen." Jede Silbe, die aus ihrem Mund kam triefte vor Sarkasmus. Alexei brauchte einen Moment, bis er verstand warum.

„Ich bin kein Magier." Als der Junge die Worte aus seinem Mund hörte, bemerkte er, dass es danach klang, als wollte er sich vor ihr rechtfertigen, dabei hatte er es als Feststellung ausdrücken wollen.

Jedoch lösten seine Worte eine andere Reaktion aus, denn aus von der Anderen kam nur ein schnaubendes Lachen.

„Was?", fragte Alexei wütend.

Das Lächeln auf dem Gesicht des Mädchens erstarrte. „Das ist ein Witz oder?"

Für einen Moment starrte er sie an, dann schüttelte er den Kopf.

Der Junge blickte wieder zu Boden und betrachtete dann die dünne Kante, die den Schnee glatt vom Stein trennte. Es brauchte keinen Hellseher um zu erkennen, dass dies niemals natürlich entstanden war.

Die Sekunden verstrichen in Stille in der die beiden einfach nur nach unten blickten. Der Junge nutzte die Zeit um seine Umgebung zu mustern, doch in seinen Gedanken schien ein Frage zu schweben, wie eine gigantische Wolke, an der er nicht vorbei kam.

Zwischen Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt