Am Abend folgte bereits unser drittes Konzert. Und auch dieses bestand aus Minuten voll Gänsehaut und Freudentränen.
Harry zog die Leute aus eigener Kraft in einen Bann, der die Fans berührte und zugleich unterhielt.
Liam und Louis, die Väter der Band, lieferten sich wie schon in früheren Zeiten gnadenlose Wasserschlachten.
Die so endeten, dass sie mit triefenden Klamotten vor den amüsierten Fans standen und sich nicht mehr einkriegten.
Und was mich betraf, ich war eben Niall.
Ein lachender Zuschauer meiner Freunde und ein glücklicher Sänger einer Band.Ich wusste nicht genau, ob mir diese Zeit lang oder kurz vorkam.
Aber aus irgendeinen Grund mochte ich es, wenn die Stunden, Nächte und Tage ineinander übergingen und es trotz einer Routine nie langweilig wurde.
Nach dem Konzert verbrachten wir noch einen Tag in Bournemouth, ehe wir mit dem Tourbus weiter nach Brighton fuhren.Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass schon der erste April war. Vor erst vier Monaten hatten wir uns bei Louis getroffen und nun steckten wir wieder mitten im Bandleben drin.
Ich wollte jeden Augenblick auffangen und genießen, doch rauschten die Eindrücke und die Stunden zu schnell an mir vorbei.Zwei Tage später ging es auch schon nach Manchester.
Harry drehte schon völlig am Rad deswegen, da er dort seine Familie nach längerer Zeit treffen würde.
Er erzählte jeden, der es hören wollte oder nicht, dass er sich unglaublich auf Anne und Gemma freuen würde.
Obwohl es nach dem zwanzigsten Mal ziemlich nervig wurde, schwieg ich darüber. Schließlich hatte auch ich Vorfreude auf Irland und hätte genauso damit Prahlen können.Heimat war eben etwas, dass es nur einmal auf der Welt gab.
Ein Ort, der einen immer vertraut vor kommen würde, in dem viele Erinnerungen steckten und der immer die Nummer eins bleiben würde.
Ganz egal, wie viele schöne Länder man auch zu Gesicht bekam.3. April 2019
„Es ist schon fast sechs", rief Harry ungeduldig, als wir nach der Fahrt im Hotel eingecheckt hatten und in das Restaurant traten, welches Anne und Harry als Treffpunkt ausgemacht hatten.
Die Bodyguards hatten uns bis hierher begleitet. Seit dem Comeback hatte ich das Gefühl, dass viele Fans wieder aufmerksamer geworden waren.
Das Internet sprudelte noch immer über. Auch Gerüchte von Hailee und mir hatte ich oft entdeckt.
Noch nie in meinem Leben hatte ich mir so sehr gewünscht, dass diese Gerüchte nicht nur Fantasien von Fans waren, sondern dass viel mehr dahinter stecken würde als nur leere Worte.
Ich fragte mich, ob sie es auch gelesen hatte. Und wenn ja, was sie von diesen Artikeln hielt.„Wenn du weiter so herum läufst, kriege ich einen Anfall", riss mich Louis aus den Gedanken und hielt Harry am Arm fest.
Dieser ließ sich nun an dem bereits gedeckten Tisch nieder und bedeutete uns ebenfalls Platz zu nehmen, solange wir noch warten mussten.
Ich tat wie mir geheißen und streifte im Sitzen meine Jacke ab.
„Kommst du dann direkt zum Konzert?", fragte Liam nach und begutachtete die kompliziert zusammengefaltete Serviette.
Harry nickte. Gerade als er noch etwas hinzufügen wollte, ertönte die leise Glocke, als Zeichen, dass das Restaurant Zuwachs bekommen hatte.„Mum, Gemma" Harry erhob sich und lief strahlend zu ihnen herüber. Beide trugen elegante Abendkleider und hatten sich geschminkt.
Harry passte mit seinem vornehmen Anzug perfekt ins Bild. Das war wohl ein Familiending im Hause Styles, das ich nie verstehen werde.„Wie geht es euch?" Harry betrachtete sie glücklich.
„Gut so weit", entgegnete Anne und schloss ihren Sohn in die Arme, ehe auch Gemma ihren kleinen Bruder an sich drückte.
„Ihr seid auch hier? Was für eine Überraschung!", rief Anne so laut, dass die wenigen Besucher, die hier zu Abend aßen ihre Köpfe hoben.
„Schön dich wieder zu sehen", meinte sie da und schloss Louis in die Arme.Oft hatte ich das Gefühl, dass Anne so etwas wie eine Zweitmutter für Louis geworden war. Einmal als er Zoff mit Eleanor hatte, hatte er eigentlich vorgehabt Harry zu besuchen, der sich zu diesem Zeitpunkt seines Wissens bei seiner Familie aufgehalten hatte. Letztendlich hatten sie sich jedoch verpasst.
Das hatte Louis nicht davon abgehalten ganze zwei Tage bei Anne unterzutauchen, bis sich die Lage wieder beruhigt hatte.
Er hatte mit ihr gesprochen, sie um Rat gefragt und, wie er mir anvertraut hatte, auch Schwäche gezeigt. Ich freute mich sehr für ihn einen solchen Menschen in seinem Leben zu haben.Da kam Anne auch auf mich zu. Automatisch wollte ich ihr die Hand reichen, doch sie zog mich ebenfalls in eine vertraute Umarmung. Genauso wie Liam, der sich als nächster erhoben hatte.
„Und wie geht es Eleanor und Freddie?", fragte Anne nach, während Harry und Gemma noch immer etwas abseits standen und sich tuschelnd unterhielten.
„Bestens, ich kann gar nicht fassen, wie viel er in den letzten Monaten gelernt hat" Louis sah verträumt geradeaus.Jedoch wurde da meine Konzentration von ihm zu Gemma gelenkt.
Leise flüsterte sie in Harrys Ohr: „Und?"
Erwartungsvoll sah sie ihn an, woraufhin Harry geknickt den Kopf schüttelte.
„Mensch Harry, ich dachte du würdest...", fing Gemma an zu flüstern, doch wurde sie von Harry unterbrochen, der unkontrolliert lauter wurde: „Das ist eben nicht so einfach!"
„Worüber machst du dir nur so viele Gedanken?" Gemma nahm seine Hand und drückte sie einen Moment.Gerade als Harry Anstalten machte etwas zu sagen, fiel sein Blick auf mich. Beschämt senkte ich den Kopf.
Ich musste die beiden regelrecht angestarrt haben.
Gleichzeitig wandten sie sich von mir ab, warfen sich noch einen kurzen Blick zu und kamen dann schnell auf uns zu gelaufen.
Ich konnte mir kein Reim daraus machen. Doch schließlich ging es mich nichts an, sodass ich Harry zu Liebe versuchte keine Analysen aufzustellen.„Ja, so ist das", erlöste uns Anne aus der unangenehmen Situation. „Erst möchte man sie groß kriegen und dann wachsen sie einen ganz schnell über den Kopf"
Sie sah lächelnd zu Harry auf, der ihr einen Kuss auf die Wange gab.
„Dann lassen wir Familie Styles mal alleine", meinte Louis und streifte sich seine Jacke über. Liam tat es ihm gleich und warf mir auffordernde Blicke zu.
„Was?", fragte ich nach und stand eine Weile verwirrt in der Gegend herum. Obwohl ich es nicht wollte, gingen mir Harrys Worte nicht mehr aus den Kopf.Das ist eben nicht so einfach!
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Comeback (One Direction)
Fanfiction»Wir werden zurück kommen, ganz sicher. Das hier ist erst der Anfang, wir können noch so viel zusammen erreichen« Diesen Satz hat Niall unzählige Male gesagt. Nun ist es an der Zeit ihn nach so langem Warten endlich in die Tat umzusetzen. Doch nich...