[2] Over again

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Sofort beugte sich Louis über die Sessellehne und sah den Flur hinunter. Dann erhob er sich schwungvoll und verschwand aus unserem Sichtfeld.
„Die Jungs sind hier", ertönte kurze Zeit später seine Stimme, gefolgt von einem Rascheln.

„Hallo zusammen" Eleanor trat mit zwei Einkaufstüten in den Händen und Freddie auf dem Arm in den Wohnbereich.
„Hey", riefen Harry, Liam und ich wie aus einem Munde und betrachteten die Familie mit einem Lächeln.

Gerade als eine der Tüten drohte aus Eleanors Fingern zu gleiten, kam Louis ihr zu Hilfe. Er stellte die Tüten ab, während Eleanor Freddie absetzte, der Harry, Liam und mich aus großen Augen ansah.

„Danke", meinte sie außer Atem und gab Louis einen flüchtigen Kuss.
„Soll ich dir schnell helfen?", hakte dieser nun nach und deutete auf die Tüten. "Als wir zusammen gewohnt haben, hast du nicht das Geringste zum Haushalt beigetragen", stellte Harry beleidigt fest und grinste Louis an.
Liam und ich brachen in schallendes Gelächter aus.

„Ich koche mehr als sie, wenn ich Zuhause bin", meinte Louis stolz und hob die beiden Tüten vom Boden auf.
„Und wer darf die Küche anschließend aufräumen?", hakte Eleanor triumphierend nach und schüttelte lachend ihren Kopf, sodass ihre braunen Haare hin und her schwangen.

Beleidigt drehte Louis sich um und wollte gerade die Einkäufe in die Küche transportieren, als Eleanor dazwischen funkte: "Du hast Besuch. Lass mich mal machen"
Mit diesen Worten verschwand sie hinter der Tür, ohne seine Reaktion abzuwarten. Louis zuckte bloß mit den Schultern, nahm sich seinen Sohn auf den Arm und lief zurück zu dem Sessel.

„Es ist echt schön euer Familienleben hautnah miterleben zu dürfen", grinste ich und konnte den Blick nicht von Freddie lassen. Er sah seinem Vater wirklich ähnlich.
„Wenn ich hier bin fühlt es sich wirklich an, wie eine ganz normale Familie", murmelte Louis verträumt und platzierte Freddie auf seinem Schoß.

Obwohl Liam kein Wort sagte und Harry noch immer zwischen uns saß, spürte ich seine Unruhe. Ich warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. Einen Moment trafen seine braunen Augen auf meine. Keiner sagte etwas, doch wir verstanden uns auch ganz ohne Worte.

„Schnee", durchbrach Freddies Stimme auf einmal die Stille. Er zeigte so überschwänglich zum Fenster, dass Louis ihn festhalten musste, damit er nicht von seinen Beinen rutschte. Ich folge Freddies kleinen Zeigefinger. Tatsächlich konnte man durch die Glasscheibe dicke Schneeflocken erkennen, die wie in Zeitlupeneinstellung zu Boden fielen.

Einen Augenblick sehnte ich mich nach der Zeit, in der man sich noch über dem Winter gefreut hatte.
Nun ging es nur darum, ob der Mantel nicht zu dünn war oder die Verkehrsmittel durch das Glatteis noch fahrtüchtig waren.

Im Augenwinkel sah ich, dass Louis seinen Sohn ab setzte. Dieser sah noch immer wie gebannt zum Fenster. In diesem Moment erhob sich Liam und streckte langsam seine Hand dem Kleinen entgegen. Zögernd nahm Freddie sie an, nicht ohne Louis einen kurzen Blick zu zuwerfen.
„Liam kennt sich aus und beißen tut er auch nicht", lachte Louis, fuhr mit der Hand über Freddies Hinterkopf und wandte sich wieder Harry und mir zu.

Währenddessen führte Liam Freddie zum Fenster und nahm ihn auf seinen Arm, damit er den Schneefall vom Nahen beobachten konnte.
„Wo wir schon mal bei Familie sind", meinte Louis da und sah mich scharf an. „Was läuft eigentlich zwischen Hailee und dir, Niall?"
Ich spürte wie mir die Röte in die Wangen schoss. Harry sah mich nun misstrauisch an.

Und auch Liam drehte sich für einen kurzen Augenblick neugierig zu uns um. Es fehlte nur noch der Richter mit seinem Hammer, dann würde ich mich endgültig wie in einem Gerichtssaal fühlen.
„Wir verstehen uns und treffen uns immer mal wieder", erklärte ich und rutschte unruhig auf dem Sofa hin und her.
„Sag jetzt nicht, dass ihr nur Freunde seid", rief Louis so laut, dass Eleanor hinter uns den Kopf aus der Tür steckte. Das hatte gerade noch gefehlt.

„Geht es um Hailee?", hakte sie nach und kam mit strahlenden Augen zu uns herüber gelaufen.
„Weiß es etwa die ganze Weltbevölkerung oder was?", rief ich und fuhr mir mit der Handfläche über mein hitziges Gesicht.

„Niall, weißt du wie viele Schlagzeilen es über euch gibt? Für die meisten Leute da draußen seid ihr ein Paar", warf Liam ein, während Harry gedankenverloren zu ihm herüber sah.
„Sind wir aber nicht", rief ich bestimmt und überlegte erst hinterher, ob das der Wahrheit entsprach oder nicht.
Wenn ich mir selbst im Klaren über unser Verhältnis wäre, wäre das ganze wirklich einfacher.

„Wir haben uns geküsst, aber..." Bevor ich weiter sprechen konnte, warf Louis triumphierend ein: „Aha"
„Sind wir hier, um über mein Beziehungsstand zu diskutieren oder über das Comeback?", fragte ich schnell und nippte an dem Glas, um den Kloß in meinem Hals herunter zu spülen.
Das war einfach nicht der richtige Zeitpunkt, um über so etwas nachzudenken.
„Comeback, ja oder nein?", redete ich weiter, da keiner der anderen auf meinem Themenwechsel einging.

„Unter einer Bedingung" Liam lief, noch immer Freddie auf den Arm tragend, zu uns herüber und sah ernst in die Runde. „Wir überstürzen nichts"
„Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Aber da wenigstens drei von uns erwachsen geworden sind" Harry legte eine bedeutungsvolle Pause ein. „Denke ich, dass wir besser auf uns achten werden"

Louis wandte sich mit einer gespielten Fassungslosigkeit an Harry. Jedoch wurde er schlagartig wieder ernst.
„Ich bin da eurer Meinung. Also wegen dem Überstürzen und so weiter"
Ich nickte zustimmend. „Ich auch"

„Heißt das jetzt ein Ja?", hakte Eleanor nach, die sich mit verschränkten Armen an das Bücherregal gelehnt und das Gespräch still verfolgt hatte.
Harry nickte als erster, darauf folgten Liam und Louis und dann stimmte auch ich mit dem Nicken mit ein.
Harry sah uns mit strahlenden Augen an. "One Direction kommt zurück"

Comeback (One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt