[54] But we always find a way to make it out alive

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Nach dem kleinen Zwischenfall lockerte sich die Stimmung abrupt.
Doch konnte ich mich nicht daran hindern Liam unruhig nach zu sehen, der mit seinem Sohn im Haus verschwand, um seine Taschen nach oben ins Schlafzimmer zu bringen. Bear würde wohl ein paar Tage bei seinem Vater bleiben.

Da Liam nun für eine Weile ausfiel, übernahm Louis die Grillaufsicht. Gekonnt warf er die Grillzange in die Luft, wirbelte sie einmal herum und fing sie dann lässig wieder auf, um das ganze zu wiederholen.
„Vergesse dabei nicht das Fleisch umzudrehen", rief Harry amüsiert zu ihm herüber, während ich mich über die Bank schwang und mich zu ihnen am Tisch niederließ.
„Und erleichtert?", fragte ich an Harry gewandt. Dieser nickte und legte seinen Arm hinter Aiden auf der Sitzlehne ab.

„Deine Worte haben mich sehr berührt. Hätte dir vieles zu getraut, aber das..." Ich nickte anerkennend, während ich mein Handy heraus zog. Ich war schon ein bisschen neugierig, was die Fans zu Harrys Rede sagten.
Es dauerte nicht lange, da hatte ich gefunden, auf was ich schon befürchtet hatte zu stoßen.

„Larry Stylinson", entfuhr es mir, während ich den Artikel weiter scrollte und mein Bein unter dem Tisch ausstreckte, wodurch ich gegen Harry stieß.
Dieser zuckte erschrocken zusammen. In mir kam das dunkle Gefühl auf, dass es nicht an meinem versehentlichen Tritt, sondern an meinen Worten lag.

Dennoch konnte ich mich nicht zurück halten weiter vorzulesen: „Der mysteriöse Mann scheint niemand anderes als Bandkollege Louis Tomlinson zu sein. Dieser befand sich zusammen mit seiner Exfreundin ebenfalls bei der Veranstaltung und konnte Harrys Liebeserklärung live mit anhören"

„Exfreundin" Eleanor hob ihre Augenbraue und lehnte sich grinsend über ihre Stuhllehne, um Louis zu Gesicht zu bekommen: „Habe ich irgendwas verpasst, das du mir sagen willst"
„Lass den Quatsch" Louis kam zu ihr herüber gelaufen und gab ihr einen Kuss auf ihre offenen Haare. Er verstand Spaß. Vermutlich sogar am meisten von uns allen.
Aber es gab eine Grenze. Und diese Grenze waren Beleidigungen oder Herabsetzungen seiner Freundin.

„Ich hoffe, dass sie mich eines Tages akzeptieren werden", meldete sich Aiden plötzlich zu Wort und griff unter dem Tisch nach Harrys Hand. In seinen Augen konnte ich Besorgnis ablesen.
„Glaub mir, das kann dauern. Ich kenne mich damit ziemlich gut aus", meinte Eleanor und wurde schlagartig ernster. „Sie haben viel Fantasie und sehen nur das, was sie sehen wollen. Ich frage mich nur, warum sich Menschen immer und immer wieder in fremde Angelegenheiten einmischen müssen!"

Behutsam fuhr Louis ihr mit den Fingerspitzen über den Arm und hauchte ihr etwas ins Ohr, das ich durch seine geringe Lautstärke nicht verstand. Einen Moment sahen wir uns alle schweigend und betrübt an.
Uns ging wohl alle der selbe Gedanke durch den Kopf: Berühmt zu sein hatte nicht nur Vorteile.

„Louis!", rief plötzlich eine laute, erschrockene Stimme und riss jeden von uns den Gedanken. Ruckartig drehten wir uns zu ihrem Auslöser um.
Liam kam mit Freddie in der einen und mit Bear in der anderen Hand auf uns zu gelaufen.
„Die Kleinen hier haben ohne Aufsicht neben dem Grill mit den Autos gespielt. Das hätte ganz anders enden können!" Schuldbewusst sahen die beiden Jungen zu Boden, während Bear sein elektrisch gesteuertes Spielauto in den kleinen Händen hielt.

„Oh Gott Freddie, was machst du denn für Sachen" Erschrocken hob Louis ihn hoch und drückte ihn an sich. „Feuer ist gefährlich!"
„Tschuldigung'", murmelte Freddie und machte einen Schmollmund. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Doch als sich unsere Blicke trafen, wich er meinen verängstigt aus.
Schließlich wandte Louis sich an Liam und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Danke dir fürs Aufpassen"

„Kein Ding", winkte Liam schnell ab. Ich hatte das Gefühl, dass ihm noch etwas auf der Zunge lag. Doch was immer er vorhatte auszusprechen, schluckte er herunter, ehe er sich schnell seinen Gästen widmete: „Das Essen müsste fertig sein!"
„Na endlich. Ich brauche Fleisch!" Grinsend schwang ich mich mit einem Bein über die Bank und wollte mich gerade auf den Weg machen, um mir einen Teller zu besorgen, als ich plötzlich in meiner Bewegung verharrte.

„Bevor wir anfangen, würde ich gerne noch etwas loswerden", rief Louis und bekam so die volle Aufmerksamkeit der Versammelten.
Selbst Liams Kumpels brachen ihre Gespräche für einen Moment ab und sahen interessiert zu uns herüber. Louis setzte seinen Sohn ab, legte jedoch vorsichtshalber seine Hände auf seinen Schultern ab, damit er keinen weiteren Unsinn machen konnte.
Obwohl er so schüchtern und unschuldig wirkte, als würde er nicht mehr von Louis' Seite weichen wollen.

„Wir sind hier wegen einem ganz bestimmten Grund. Heute hat eine wichtige Person in meinem und vielleicht auch in eurem Leben einen großen Schritt gewagt. Harry und nicht zu vergessen Aiden hatten heute den Mut der Welt die Wahrheit zu erzählen. Und Jeder von euch, weiß was die Wahrheit alles bewirken kann. Und das oft auch im negativen Sinne"
Louis warf mir einen vielsagenden Blick zu, der sowohl mitfühlend als auch aufmunternd war.

„Und manchmal ist sie so groß, dass wir vor ihr weglaufen" Nun widmete sich Louis Liam, der seinem Blick beschämt auswich und auf den Boden starrte.
„Aber jetzt wollen wir feiern" Louis sah strahlend zu Harry, der ihm einen Blick zu warf, hinter dem noch so viel mehr als nur Dankbarkeit steckte.
Dann hob er grinsend seine Flasche. Die anderen machten es ihm nach und tranken große Schlucke von ihrem Getränken.

„Durch unsere Kleinen werde ich noch die Einzige sein, die nachher nicht betrunken ist", meinte Eleanor zu Louis und hielt sich lächelnd ihren Bauch.
„Keine Sorge, ich bleibe heute auch unter den Nüchternen", warf ich ein und deutete vielsagend auf mein alkoholfreies Bier.
Die irritierten Blicke meiner Freunde waren ziemlich beleidigend. War es wirklich so verwunderlich, dass ich heute kein Alkohol trinken wollte?
„Sag nicht, du bist auch Schwanger", meinte Eleanor nun und konnte eine Weile nicht aufhören über ihren eigenen Witz zu lachen.
Bevor ich mich dazu äußern konnte, fügte sie hinzu: „Dann bin ich zumindest nicht allein unter den Verrückten!"

Es dauerte nicht lange, da waren alle Plätze besetzt und alle Teller gefüllt. „Möchtest du nicht auch Aiden?", fragte Liam auf einmal und hielt ihm den Fleisch gefüllten Teller entgegen, nachdem sich bereits alle eigenhändig davon genommen hatten.
Zu meiner Überraschung schüttelte Aiden den Kopf. „Ich... Na ja lebe seit fünf Jahren Vegetarisch"

Beinahe hätte ich mich an meinem alkoholfreien Bier verschluckt: „Fünf Jahre!?" Ungläubig sah ich ihn an.
Er nickte mit einem verlegenen Lächeln. „Ich finde es einfach nicht gut, wenn man Tiere tötet und isst, obwohl man es nicht zum Leben braucht. Ist es nicht irgendwie seltsam, dass man ein lebendiges Wesen in eine Plastikfolie einwickelt und im Supermarkt verkauft?"

Ich sah zu dem Fleischstück auf meinem Teller hinunter. „Also fünf Jahre sind schon echt krass!"
„Ich würde Salat nehmen", meinte Aiden zu Liam, der ihn besorgt ansah, da er anscheinend nicht seine Gastfreundlichkeit vernachlässigen wollte und ein schlechtes Gewissen bekam, da er ihm nichts anbieten konnte.

„Wenn du mit dem Hasenfraß auskommst", grinste ich und fing mir einen Du-bist-unmöglich-Blick von Harry ein.
„Ein bisschen von diesem Fraß würde dir auch nicht schaden", nahm nun auch Liam Aiden in Schutz und reichte ihm die Salatschale.
Ich verdrehte die Augen und machte mich hungrig über meinen Teller her.

Comeback (One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt