Da Harry bis zum Konzert mit seiner Familie unterwegs war, beschloss ich die Zeit zu nutzen und Golf zu spielen. Diese Beschäftigung kam nach meinem Geschmack viel zu kurz, seit wir wieder derart gestresst waren.
Liam und Louis entschieden sich überraschender Weise dazu ebenfalls mit zu kommen, obwohl sie von diesem Sport nichts abgewinnen konnten.Die ganze Zeit saßen sie auf den Sitzbänken und starrten auf ihre Handys.
Und das, obwohl die frische Abendluft und die menschenleere Rasenfläche eine perfekte Atmosphäre bot.
Diese mussten sie natürlich durch ihre elektronischen Geräte kaputt machen.„Wem schreibst du eigentlich die ganze Zeit?", fragte Louis nach ein paar Minuten des Schweigens und warf einen neugierigen Blick auf Liams Handy. Dieser zog es schnell weg und zuckte nur abwesend mit den Schultern.
Ich wandte mich von ihnen ab und konzentrierte mich wieder auf meinen nächsten Abschlag.
„Hast du Jemanden auf der Party kennengelernt?", erreichte Louis' Stimme mein Ohr. Mühsam versuchte ich es zu ignorieren und positionierte mein Schläger.„Tomlinson, deine Neugierde wirst du wohl nie ablegen!" Liam lachte.
Ich schaffte den perfekten Abstand zwischen Ball und Schläger.
„Ich dachte wir haben keine Geheimnisse" Louis schien glatt beleidigt zu sein.
Sofort schoss mir wieder das Gespräch von Gemma und Harry in den Kopf. Vielleicht lag die Zeit, in der wir keine Geheimnisse voreinander hatten, bereits in der Vergangenheit.Langsam holte ich Schwung. „Wisst ihr was mit Harry los ist?", platzte es aus mir heraus. Der Ball wurde im Loch versenkt.
„Hä?" Liam sah mich fragend an. „Was soll mit ihm sein?"
„Ich glaube, er verschweigt uns etwas" Nervös drehte ich den Schläger in meinen Händen.
Ich mochte es nicht hinter den Rücken eines Freundes über ihn zu reden. Doch ich machte mir eben Sorgen um ihn. Vielleicht wussten die anderen ja mehr.„Niall, du hast zu viele Filme gesehen", meinte Louis ernst und warf mir einen undefinierbaren Blick zu. Waren jetzt hier alle plötzlich geschlossene Bücher, oder was?
„Ich habe gehört, wie er mit Gemma geredet hat", erklärte ich da und kam zu den Bänken herüber gelaufen.
Ich ließ den Schläger ins Gras fallen und ließ mich neben Liam nieder, der sein Handy weggelegt hatte und sofort aufmerksam geworden war.„Es schien so, als würde er...", seufzend versuchte ich die richtigen Worte zu finden. „Ich weiß auch nicht"
„Vielleicht sollten wir mit ihm reden", meinte nun auch Liam und stützte gedankenverloren seinen Kopf in den Händen ab.
Louis ließ sich währenddessen auf der Banklehne nieder und meinte nach einer Weile: „Wenn er etwas zu sagen hat, wird er es wohl auch tun"„Und wenn nicht? Wenn wir die Freunde sind, die nicht gesehen haben, dass es ihm schlecht geht. Vielleicht hat er ja eine Krankheit und wollte uns nichts erzählen oder er möchte aus der Band aussteigen und traut sich nicht mit der Wahrheit raus zu rücken" Ich wurde mit jedem Wort lauter. Darauf folgte eine Stille.
„Du übertreibst", widersprach mir Louis schließlich. „Außerdem ist es seine Entscheidung"
Doch auch Liam wurde zunehmend unruhiger. „Und wenn er doch krank ist", murmelte er besorgt.„Das ist Unsinn!" rief Louis barsch.
„Niall, entweder machst jetzt weiter deinen Lieblingssport" Er legte eine solche Ironie auf das Wort Sport, dass ich ihn beleidigt ansah. „Oder wir verschwinden endlich von dieser Seniorenwiese"„Wenn du es so siehst, solltest du es ja mindestens genauso drauf haben wie ich", entgegnete ich da und erhob mich schwungvoll.
Ich besorgte einen weiteren Golfball aus meiner Tasche und warf ihm den Schläger zu.
„Treffe diesem Ball im Ziel" Ich zeigte auf ein entferntes Loch. „Und ich gebe dir die Erlaubnis diesen unglaublichen Sport Seniorenbeschäftigung zu nennen"Das ließ sich Louis nicht zwei Mal sagen. Elegant kam er auf die Beine und rieb die Hände ineinander.
Liam sah amüsiert zu und legte seine Beine auf der Bank ab, als würde er Zuhause auf dem Sofa Fernseher schauen.
Konzentriert stellte Louis sich hin. Dabei hielt er den Schläger so falsch, dass ich mir das Lachen verkneifen musste.„Bereit?", fragte ich und legte den Golfball auf den Startpunkt.
„Go Louis!", rief Liam laut. Louis drehte sich schelmisch grinsend zu ihm um und lockerte lässig den Schläger in seiner Hand.
„Drei, zwei, eins", zählte ich runter und nahm einen Schritt Sicherheitsabstand. „Los"
Mit viel Schwung schlug Louis gegen den Ball. Die weiße Kugel fegte über den Platz, ehe sie in einer hohen Geschwindigkeit in einem Gebüsch verschwand.
Ich klatschte in die Hände und grinste schadenfroh vor mich hin.
„Anfängerfehler", rechtfertigte sich Louis, während er den Schläger ein paar Meter weiter in das Gras schmiss.„Am besten du suchst den Ball, bevor es dunkel wird", schlug ich noch immer lachend vor. Doch Louis' verärgerter Gesichtsausdruck ließ mich sofort ein schlechtes Gewissen haben.
„Na schön, ich will nicht so sein" , meinte ich und zog ihm am Ärmel über den Platz. „Ich helfe dir"
Nach unserer erfolgreichen Suche, verständigten wir unsere Bodyguards, die uns zu der Konzerthalle in Manchester brachten.
Dort wartete schon Harry auf uns. Ich musterte ihn ein wenig länger als gewöhnlich, doch fiel mir nichts an ihm auf.
Seine Laune war nur noch weiter angestiegen. Anscheinend hatten er, Gemma und Anne einen schönen Abend gehabt.Bevor ich mich weiter in den Gedanken verrennen konnte, wurden wir auf die Bühne geschickt.
Mein Herz schlug im Takt des Klatsches der Menge, das immer lauter wurde. Mein Mikro fest in der Hand haltend lief ich in das Scheinwerferlicht.
Und die Fans hauten mich mal wieder völlig um. Wie konnten nur fün...vier Jungs etwas solches auslösen?
Zu Beginn sangen wir Second History. Ich war noch immer ein großer Fan von diesem Lied, da es trotz der kurzen Zeitspanne eine Menge Erinnerungen hervor rief.
Ich würde wohl nie vergessen, wie wir zusammen bei Harry unseren ersten Song nach etlicher Zeit geschrieben hatten.Darauf folgten Hey Angel und Drag me down. Die Fans rissen uns mit und wir sie.
Ein Lied nach dem anderen verließ dutzende Münder und kam zusammen zu einem Chor, welcher eine Gänsehaut auf meiner Haut hinterließ.
Ein wenig freute ich mich auf die anstehende Fahrt im Tourbus, doch lieber hätte ich noch eine Weile gesungen und in die glücklichen Gesichter der Fans gesehen.Denn die Freude, die sie einen damit machten, war nicht Worte zu fassen. Doch wie hieß es bei Love you goodybe so schön: It's inevitable everything that's good comes to an end...
„Danke Manchester!", rief Liam laut und schenkte ihnen sein einzigartiges Liamlächeln, ehe wir die Bühne verließen.Ohne Schwierigkeiten erreichten wir den Tourbus, der uns nach Cardiff bringen sollte. Eigentlich hatte ich vorgehabt schnell ins Bett zu kommen und den Abend in Ruhe ausklingen zu lassen.
Nie hätte ich gedacht, dass ich während der gesamten Fahrt kein Auge zu bekommen würde...
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Comeback (One Direction)
Fanfiction»Wir werden zurück kommen, ganz sicher. Das hier ist erst der Anfang, wir können noch so viel zusammen erreichen« Diesen Satz hat Niall unzählige Male gesagt. Nun ist es an der Zeit ihn nach so langem Warten endlich in die Tat umzusetzen. Doch nich...