[52] But we're still young

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Nach einem weiteren Applaus, bedankte sich Harry abermals und verabschiedete sich, ehe er zu uns herüber gelaufen kam und sich neben Gemma auf dem freien Stuhl niederließ.
„Kannst du mir nicht ein bisschen von deinem Selbstbewusstsein abgeben?", fragte sie leise und stieß ihm sanft in die Seite.
Harry grinste und schüttelte schließlich den Kopf. „Dafür bist allein du verantwortlich"

„Ich muss noch Freddie abholen. Wir treffen uns bei Liam", flüsterte Louis auf einmal, nicht ohne Harry ein anerkennendes Lächeln zu schenken.
Währenddessen folgte ein weiterer Beitrag von zwei Frauen, der von dem Publikum interessiert mit angehört wurde.
„Bleibst du hier oder willst du lieber mitkommen?", fragte Louis an seine Freundin gewandt, während er sich bereits die Jacke überzog.

„Ich denke, ich bleibe noch", antwortete Eleanor und ließ ihren Blick zurück auf die Bühne schweifen.
„Wir passen schon auf die Schwangere auf!", lachte ich ein Stück zu laut, da ich augenblicklich Blicke auf mir spüren konnte.
„Shh", zischte irgendwo Jemand, doch wurde meine Aufmerksamkeit, bevor ich mich umsehen konnte, auf Liam gelenkt. „Genau, deine Freundin ist im besten Händen"

„Na dann",, grinste Louis und gab ihr noch einen Kuss auf die Wange. „Wir sehen uns später"
Leise erhob er sich und schlängelte sich an den Stühlen vorbei zum Ausgang, ehe er aus der Tür verschwand.
„Vorerst wollen wir uns bedanken, dass wir ein Teil dieser Veranstaltung sein dürfen", schallte da die Stimme der einen Frau durch den Raum.

Meine Vorfreude auf heute Abend machte es mir unmöglich den Worten zuzuhören.
Es würde eine größere Gruppe werden. Meines Wissens nach wollte Liam sogar noch ein paar Freunde einladen, die ich größtenteils nicht kannte.
Dennoch war ich gespannt wie der Abend verlaufen würde und freute mich auf die Atmosphäre, die bekannten Gesichter und nicht zu vergessen auf das Essen.

Als der letzte Beitrag endete und der Mann, welcher zuvor Harry angekündigt hatte sich verabschiedete, suchte eine Unruhe das Publikum auf. Auch wir erhoben uns einer nach den anderen. Anne kam sofort auf Harry zu gelaufen und drückte ihn an sich. „Ich bin so stolz auf dich!"
„Danke", hauchte er in ihr Ohr, während er einen Moment die Augen schloss und die Umarmung erwiderte.

„Du hättest viel früher zu mir kommen sollen und es mir erzählen können", meinte Anne schließlich und sah ihren Sohn ernst an.
Ich hatte das Gefühl, dass es ein Mutter-Sohn-Gespräch war, doch war es meine Neugierde, die mich weiter zu hören ließ.
„Ich weiß", murmelte Harry und fuhr sich durch seine Haare. „Das ist alles nicht so einfach gewesen, aber ich bin nie davon ausgegangen, dass du es nicht akzeptierst"

„Niall", riss mich auf einmal Liam aus den Gedanken, der sich seine Lederjacke überzog. „Wir werden gleich abgeholt"
Ich nickte und sah zu Aiden und Harry, um zu überprüfen, ob sie mit uns mit fahren wollten.
„Ich würde mich noch schnell umziehen und mit Mr Grey sprechen" Harry deutete auf den Veranstalter, der in ein Gespräch mit zwei Männern vertieft war, und sah von seiner Mutter zu uns und schließlich zu Aiden.

„Dann warte ich noch und wir kommen nach", beschloss Aiden schnell, woraufhin wir zustimmend nickten.
„Na dann bis gleich", rief Liam und lief schnelles Schrittes nach draußen. Er schien genauso viel Vorfreude und Motivation zu haben, wie ich.

Es war eine Weile her, dass ich das letzte Mal bei Liam gewesen war. Der große Garten sah so aus, wie ich ihn das letzte Mal verlassen hatte.
Nur schien er heute noch längeres Gras und mehr Unkraut zu haben.
Kurze Zeit später holte Liam den Grill aus der Garage und baute ihn neben den gemütlichen Sitzmöglichkeiten auf der Terrasse auf, während ich Getränke und rohes Fleisch aus der Küche holte und sie auf dem großen Tisch abstellte.

Als Eleanor uns anbot ebenfalls zu helfen, hatten Liam und ich den gleichen Gedanken.
„Na na Fräulein, du musst dich erholen und darfst nicht schwer schleppen", meinte ich grinsend, während wir sie auf einen der gepolsterten Stühle verfrachteten.
Lachend verdrehte sie die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Also wollt ihr mich jetzt hier festhalten, oder wie stellt ihr euch das vor Jungs?"

Liam und ich sahen zu ihr herunter und nickten bestimmt. „Wir wollen nicht später von Louis hören, dass wir nicht gut zu dir waren", erklärte Liam.
„Ihr seid ja schon süß", entgegnete Eleanor und lächelte uns belustigt an. Ich fühlte mich sofort zwanzig Jahre jünger.

„Wer ist süß?", fragte plötzlich Louis' Stimme hinter uns. Unter seinem Arm trug er eine Kiste Bier und vor ihm kam Freddie mit seinen kurzen Beinen schnell auf uns zu gelaufen.
„He He, nicht so schnell, sonst legst du dich noch auf die..."
In diesem Moment war Freddie bereits über einen Stein gestolpert und der Länge nach auf das Gras geknallt.
„Klappe", beendete Louis dennoch sein Satz, stellte schnell die Bierkiste ab und kam zu seinem Sohn herüber gelaufen.

„Alles gut?", hakte er nach und kniete sich zu ihm auf den Boden. Tapfer nickte Freddie, doch fiel er Louis mit gesenkten Kopf in die Arme.
Dieser hob ihn hoch und kam zu uns herüber gelaufen. Schmunzelnd beobachtete ich die Szene.
„Der Grill ist ja noch gar nicht an!", beschwerte Louis sich da und warf Liam und mir strenge Blicke zu. „Ich habe Kohldampf!"

„Was meinst du was ich habe!", entgegnete ich laut und sah zu dem Fleisch herüber, welches nur darauf wartete auf den Grill zu kommen.
„Vom Angucken wird es auch nicht fertig", grinste Eleanor, lehnte sich entspannt zurück und schien an unserer Fürsorge langsam aber sicher etwas positives abgewinnen zu können.

Nicht einmal eine halbe Stunde später füllte sich der Garten rasant. Tatsächlich waren ein paar Freunde von Liam gekommen. Manche kannte ich vom sehen.
Ein paar jedoch schien ich noch nie in meinem Leben getroffen zu haben. Den einzigen, den ich mit Namen kannte, war José Balvín, der vor einiger Zeit mit Liam gemeinsam Musik gemacht hatte.
Ich hasste es, wenn man Leute nach dem ersten Eindruck verurteile. Nur konnte ich ehrlich gesagt mit seinen Kumpels nicht so viel anfangen.

Irgendwann stießen auch endlich Aiden und Harry dazu. Harry strahlte noch immer mit der untergehenden Sonne um die Wette und konnte sein Blick kaum von Aiden lassen, dem es ähnlich zu ergehen schien.
Es war wohl für beide ein aufregender Tag gewesen. Nun hatten sie es geschafft. Gemeinsam ließen sie sich auf die Sitzbank nieder und sahen dem Geschehen einen Moment gedankenverloren zu.

Alles schien perfekt zu sein, bis plötzlich ein leises Piepen aus Liams Jackentasche drang. Schnell drückte er mir die Grillzange in die Hand und starrte auf sein Handy. „Was ist?", fragte ich alarmiert nach, während ich das Fleisch umdrehte, das drohte anzubrennen.

Liam atmete geräuschvoll aus und warf mir einen hilfesuchenden Blick zu. „Sie ist hier!"

Comeback (One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt