Je näher Ende Mai rückte, desto mehr schien ich Hailee zu vermissen und doch brachte ich noch immer nicht den Mut auf, sie anzurufen.
Vermutlich lag es an der Angst Fehler zu machen, die uns wieder zurückwarfen. Unser Verhältnis war so verdammt kompliziert, dass ich schon selbst den Überblick über all das verloren hatte.Gerade als ich mal wieder auf der Couch lag und Fernseher schaute, um mich von meinen Gedanken und der Verpflichtung mich melden zu müssen abzulenken, klingelte auf einmal mein Handy. Völlig unvorbereitet leuchtete es neben mir auf.
Schnell schluckte ich das Pizzastück herunter, welches ich mir in den Mund geschoben hatte und griff mit noch immer fettigen Fingern nach dem kleinen Gerät.Mein Herz raste, als wäre ich gerade einen Maraton gelaufen.
Es dauerte nur Sekunden, bis meine Laune umschlug und zur Enttäuschung überging. Liam, nicht Hailee. Was wollte Liam denn jetzt?„Ja?“, fragte ich nach, ehe ich frustriert weiter aß und den Pizzakarton auf meinen Schoß zurechtrückte. Aus irgendeinen Grund wäre ich erleichtert gewesen, wenn Hailee sich zuerst gemeldet hätte.
Vielleicht brauchte ich einfach diese Bestätigung nach den ganzen Ereignissen der vergangenen Jahre.„Kommst du heute mit ins Fitnessstudio?“, fragte Liam in diesem Moment nach.
Ein ironisches Lachen entfuhr meinen Lippen. „Lass mich überlegen“
Mein Blick wanderte von dem Pizzakarton zu meinen Beinen, die auf dem Couchtisch lagen und schließlich hoch zur Treppen, die zu meinem Schlafzimmer führte, in welchem sich irgendwo meine Sportsachen versteckten. „Nein!“„Ach komm schon“, ließ Liam nicht locker. Mit vollen Mund nuschelte ich: „Frage doch Louis!“
„Der ist mit El unterwegs. Seit die beiden wissen, dass sie Eltern werden, benehmen sie sich wie frisch verliebt und weichen nicht mehr von der Seite des anderen. Und bevor du fragst: Harry geht nichts an Telefon!“„Heißt das jetzt, dass ich der letzte Ausweg bin?“, grummelte ich und schaltete den Fernseher aus, da ich das Spiel mit einem Liam am Ohr sowieso nicht mehr verfolgen konnte.
Meine Motivation das Haus zu verlassen hielt sich wirklich in Grenzen, noch dazu kam das Sporttreiben. Da würde ich doch lieber den Golfplatz bevorzugen.„Ich wusste ja, dass du nicht begeistert sein wirst. Aber Sport ist gut für Körper und Geist und fürs Selbstbewusstsein“, erklärte mir mein Kumpel und schien bereits hektisch hin und her zu laufen, um seine Sportsachen zusammenzupacken.
„Mhm...“, murmelte ich leise und sah nachdenklich zu dem Pappkarton.„Ich bin in circa einer Stunde da. Vergiss dein Trinken nicht. Ich will ja nicht, dass du umkippst“
Bevor ich auch nur den Mund aufbekommen konnte, hatte Liam schon aufgelegt. Das nächste Mal würden wir golfen gehen, so viel war klar.Noch immer nörgelnd erhob ich mich und sah herunter zu meiner Jogginghose. Seufzend machte ich mich auf den Weg nach oben und begann meine Sportsachen ausfindig zu machen.
Es dauerte geschlagene zwanzig Minuten, die mir wirklich zu Denken gaben. War es wirklich so lange her, dass ich Sport getrieben hatte?Auf die Minute pünktlich stand Liam vor meiner Tür. Er hatte eine kurze Sporthose an, die seine trainierten Beine hervorhob und sein Shirt, das seine Armmuskeln betonte.
Dazu ein Handtuch locker über die Schulter gelegt und eine Wasserflasche in den Händen. Augenblicklich war mir die Lust auf Sport noch mehr vergangen. Gegen Liam sah ich mit diesen schlabbrigen Klamotten noch unsportlicher aus.„Na komm schon“, ermutigte er mich da und nickte Richtung Auto, in welchen sich durch das warme Wetter sicherlich eine Schwüle angesammelt hatte.
„Schön, dass du wenigstens Zeit für mich hast“, grinste Liam schließlich und gewährte mir elegant das Eintreten. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sein Motiv nicht das Sporttreiben war, sondern mit Jemanden ins Gespräch zu kommen. Und wenigstens den Gefallen konnte ich ihm ja tun.
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Comeback (One Direction)
Fanfiction»Wir werden zurück kommen, ganz sicher. Das hier ist erst der Anfang, wir können noch so viel zusammen erreichen« Diesen Satz hat Niall unzählige Male gesagt. Nun ist es an der Zeit ihn nach so langem Warten endlich in die Tat umzusetzen. Doch nich...