[3] This time I'm ready

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„Darauf müssen wir anstoßen", rief Louis und machte Anstalten aufzustehen.
Eleanor währenddessen lief um den Tisch herum zu Liam, um ihm Freddie abzunehmen. Schweren Herzens trennte sich Liam von den Kleinen und ließ sich erneut auf dem Sofa nieder.
„Lassen wir die Männer mal unter sich", flüsterte Eleanor Freddie zu und grinste uns an.

„Schlaf gut", meinte Harry lächelnd. Als Antwort schenkte Freddie ihm nur einen schüchternen Blick. Dann gab Louis ihm noch ein Kuss auf die Stirn und hauchte ein leises 'Gute Nacht' in sein Ohr, ehe Eleanor ihn in den zweiten Stock trug und schlafen legte.

„Vater müsste man sein", murmelte ich gedankenverloren und sah auf die Stelle, auf der die beiden verschwunden waren.
„Sieht das Hailee genauso?", forschte Louis grinsend nach und lief, bevor ich ihn mit einem Kissen abwerfen konnte, in die Küche.

„Wie sieht es eigentlich bei dir aus?", fragte ich an Harry gewandt nach, da ich den Überblick in seinem Liebesleben auf Grund von mangelnden Kontakt verloren hatte. Er zuckte kurz mit den Schultern. Noch bevor er zu Wort kommen konnte, kam Louis mit vier gekühlten Bierflaschen zurück.

Elegant wie ein Barkeeper öffnete er sie und überreichte jeden von uns eine der Flaschen.
„Auf die Rückkehr vierer Sänger, die sich dazu entschieden haben erneut die Vor- und Nachteile des Bandlebens mit zu erleben. Die die Willensstärke dazu hatten wieder zusammen zu finden, obgleich der Weg sie einst getrennt hat"

Louis hob andächtig seine Bierflasche. Ich konnte bei seiner Rede einfach nicht ernst bleiben und brach in Gelächter aus. Auch Liam musste sich anscheinend ziemlich zusammen reißen, um nicht ebenfalls die Fassung zu verlieren.

„Was redest du da für ein Mist?", hakte ich noch immer lachend nach.
„Auf One Direction", kürzte es Harry ab und hob sein Getränk.
Wir stießen an. Es fühlte sich an wie ein Traum. Die kalte Bierflasche in meiner Hand, das Lachen der Jungs und das vertraute und besondere Gefühl, welches nicht einmal die Familie einen geben konnte.

Einen Augenblick tranken wir ohne ein Wort zu sagen. Jeder von uns sah starr gerade aus und schien in Gedanken ganz woanders zu sein.
Ich konnte nicht vermeiden an Hailee zu denken. Was würde sie wohl dazu sagen, dass wir wieder zusammen gefunden hatten?

„Und wie sagen wir es der Welt?", riss mich Liam aus den Gedanken und stellte die Flasche vor sich auf dem Boden ab.
Harry pustete sich eine verirrte Locke aus dem Gesicht und setzte diese eine Miene auf, die nur zum Vorschein kam, wenn er scharf nachdachte.
Schließlich hellte sich sein Gesicht auf. „Das Video"

Ich sah ihn fragend an. Im Augenwinkel bemerkte ich, dass Liam gleichermaßen verwirrt zu sein schien wie ich selbst.
„Du meinst das Infinity Musikvideo?", rief Louis plötzlich laut. Seine Begeisterung füllte den gesamten Raum.

„Das ist gar keine schlechte Idee. Wenn wir ein Tweet schreiben würden, würde sofort das Internet explodieren. So ist es offensichtlich, aber eben nicht zu offensichtlich", redete ich drauf los und verspürte eine solche Motivation, dass ich am liebsten meine Sachen gepackt und sofort los gelegt hätte.

Doch übermannte mich im nächsten Moment die Realität. Das wir gemeinsam los zogen und auf der Bühne stehen würden, lag noch in weiter Ferne. Zudem konnten wir das Video nicht einfach in die Welt hinaus lassen.
„Wir sollten das ganze nach den Feiertagen in Ruhe mit dem Management absprechen", sagte Harry auf einmal, als hätte ich meine Gedanken laut ausgesprochen.
Liam nickte zustimmend.

„Die Vorstellung mit euch drei Idioten wieder um die Welt zu ziehen und Songs zu schreiben ist echt krass", stieß Louis aus.
Ich warf lachend ein Kissen in seine Richtung. Doch bevor es ihn treffen konnte, fing er es einhändig auf und schleuderte es wie ein Bumerang wieder zurück.

Einige Zeit saßen wir alle beisammen um den Wohnzimmertisch herum und redeten über die Vergangenheit und über die Zukunft. Wir waren so in unseren Gesprächen vertieft, dass wir die Zeit völlig aus den Augen verloren. Mittlerweile war es draußen dunkel geworden und statt dem Schnee, konnten wir nun uns selbst in der Fensterscheibe spiegeln sehen.

Die Bierflaschen waren ausgetrunken und hatten Gesellschaft von weiteren bekommen. Es fühlte sich an, wie damals. Außer das die Themen sich geändert hatten. Früher hatten wir über Dinge geredet über die Jungs in unseren damaligen Alter nun mal redeten. Über Computerspiele, Mädchen, Sport und der ganze andere Kram. Nun jedoch sprachen wir über Freddie und Bear. Einmal kamen wir gezwungener Weise zu Hailee zurück, jedoch konnte ich mich raus reden bevor es richtig unangenehm wurde.

Plötzlich hörten wir Schritte die Treppe herunter kommen. Erschrocken zuckte ich zusammen, als Eleanor mit einer Pyjamahose und einem Cardigan hinter uns stand.
„Es ist zwei Uhr nachts", nuschelte sie verschlafen und ließ sich auf Louis' Schoß nieder. „Niall hört man bis ins Schlafzimmer lachen"
Ich grinste verlegen und legte schließlich eine Unschuldsmiene auf. „Ich denke wir haben alles besprochen", meinte Louis auf einmal. Er gab Eleanor einen Kuss auf die Wange und strich ihre Haare aus ihrem Gesicht.

Liam streckte sich und erhob sich anschließend. „Dann hören wir nächstes Jahre auf jeden Fall voneinander"
Harry stand nickend auf und strich sein Oberteil glatt. Dann machten wir uns alle auf den Weg in den Flur.

„Leg dich hin, El. Ich bin gleich bei dir", hauchte Louis Eleanor zu. Sie lächelte und lief dann die Treppen hoch in den zweiten Stock. Einen Augenblick verspürte ich so etwas wie Eifersucht. Die beiden lebten in Glück und Klarheit. Ich sehnte mich nach genauso einem Leben.
„Niall", riss mich Harry aus den Gedanken und hielt mir meinen Mantel hin. Dankend lächelte ich ihm zu und warf ihn mir über.

„Schöne Weihnachten und einen schönen Geburtstag" Liam klopfte Louis wie ein großer Bruder auf die Schulter.
„Danke, wünsche ich euch auch", entgegnete dieser nun und nahm auch Harry und mich in den Arm. Das ganze endete mehr oder weniger in einer Gruppenumarmung.

„Kommt gut nach Hause" Louis lehnte sich in den Türrahmen und sah uns dabei zu, wie wir in die Dunkelheit traten.
Draußen schlug mir ein eisiger Wind ins Gesicht, sodass ich meinen Mantel noch fester um mich wickelte. Nur die Straßenlaternen und die schwache Außenbeleuchtung von Louis' Haus schenkte uns Licht.

„Feierst du mit Bear Weihnachten?", fragte ich Liam, als Louis mit einem letzten Grinsen in unsere Richtung die Tür geschlossen hatte und Harry sich lächelnd verabschiedet und in die gegengesetzten Richtung verschwunden war.
Liam nickte. „Cherly und ich haben uns dazu entschieden, dass wir zusammen feiern. Jeder bringt noch ein paar Freunde mit, damit die Stimmung nicht den Bach runter geht. Wenn du willst, kannst du auch vorbei schauen"

Bei diesen Worten bildete sich durch die Kälte ein Nebelschleier vor seinem Gesicht. Einen Augenblick lief ich still neben ihm her und vergrub meine Hände in den Taschen. Schließlich erklärte ich: „Ich wollte vielleicht mit Hailee und ein paar Freunden feiern. Mum und Dad sind über die Feiertage verreist und Greg feiert mit Denise und Theo"
„Hailee also", grinste Liam und stieß mir in die Seite.

„Ist Louis ansteckend oder was?", forschte ich beleidigt nach und blieb an der nächsten Kreuzung stehen. Nun trennten sich auch unsere Wege vorerst. „Ich freue mich, dich wieder einen Kollegen nennen zu können", grinste Liam. Ich nickte lächelnd, als Zeichen, dass es mir genauso erging. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Wir sehen uns, Nialler"

„Schöne Weihnachten", rief ich ihm noch hinter her, ehe er rechts abbog und langsam die Straße hinunter lief. Bald schon war er nur noch eine im Mantel gehüllte Gestalt, die von der Dunkelheit verschluckt wurde.

Comeback (One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt