Mit zittrigen Fingern strich ich mein Hemd glatt und atmete die erfrischende Mailuft ein. Es blieb mir noch eine viertel Stunde bis zu unserem Treffen, doch hatte ich es keine Sekunde länger in meinen eigenen vier Wänden ausgehalten. Obwohl unsere letzte Begegnung noch nicht allzu lange her war, lagen aus meinen Augen Jahre dazwischen.
Unruhig trat ich von einem Fuß auf den anderen, während ich vor dem Eingang des noblen Restaurant stand. Bis jetzt waren noch keine Menschenmassen oder Fans aufgetaucht, dennoch wusste ich nicht, wie lange ich noch ungesehen bleiben würde, hier am Eingang eines solchen Aufmerksamkeit erregenden Gebäudes.
Gerade als ich mit den Gedanken spielte schon einmal rein zu gehen und den reservierten Platz einzunehmen, hielt ein Auto am Straßenrand.Die Glasscheiben waren abgedunkelt und zogen sofort meine Blicke auf sich.
Das musste Hailee mit einem Bodyguard sein. Und tatsächlich trat im nächsten Moment ein Mann aus dem Auto, der als solcher einzuordnen war. Schwungvoll öffnete er die Tür und gewährte der hinten sitzenden Person das Aussteigen.Erst sah ich nur zwei hohe Schuhe, die auf den Bürgersteig traten, darauf folgte das rote Kleid.
Es erinnerte mich an jenen Tag in Paris, an den ich eigentlich nie wieder zurückzudenken wollte.
Vermutlich hatte Hailee dutzende solcher Kleider in ihrem begehbaren Kleiderschrank. Zumal ihr die Farbe Rot ausgesprochen gut stand. Vor allem in Kombination mit ihren dunklen Locken.Ein Lächeln legte sich über meine Lippen, als Hailee ihre Handtasche in beide Hände nahm und ihren Blick zu mir herüber schweifen ließ.
„Du siehst wunderschön aus“, hauchte ich leise, ohne zu wissen, ob dieser Satz ihre Ohren erreichte. Sie redete kurz mit ihren Bodyguard, dann kam sie langsam auf mich zu gelaufen.„Madame“, grinste ich und verbeugte mich vor ihr, was sie augenblicklich auflachen ließ. „Das ist aber nicht das richtige Outfit für einen solchen Abend“, meinte ich vorwurfsvoll und deutete auf ihre Lederjacke, die sie über dem Kleid trug.
Sie strich sich eine Locke aus dem Gesicht, welche sich aus ihrem hochgesteckten Haaren gelöst hatte und sah skeptisch auf meine Füße. „Das gebe ich nur zurück“
Ich folgte ihren Blick zu meinen ausgelatschten und dreckigen Schuhen. Diese schienen tatsächlich nicht zu dem Rest meiner Kleidung zu passen.Ich zuckte unschuldig mit den Schultern und ließ mein Blick über ihr Gesicht gleiten.
Wie schon so oft verlor ich mich in ihren tiefen, braunen Augen, welche ein reines Meer aus Gedanken waren.
Gedanken, welche ich nach all den Jahren noch immer nicht zu hundert Prozent einschätzen konnte.„Na dann“, meinte ich schließlich und löste mich von dem Anblick. Ich lief zum Eingang und öffnete die schwere Glastür. Augenblicklich kam mir eine warme Luft entgegen. Leises Geschirrgeklapper und Stimmen wehten ebenfalls zu mir herüber. Es schien, als wäre ich soeben in eine andere Welt getreten. Alle wirkten ruhig und zufrieden, doch fehlte es hier eindeutig an guter Stimmung.
„Wenn ich bitten darf“, meinte ich schließlich grinsend, trat einen Schritt zurück und hielt Hailee die Tür auf, sodass sie sich ebenfalls ein Bild von diesem Ort machen konnte.
„Schick“, meinte sie leise und ließ ihren Blick von den verzierten Tischen, zu den Kronleuchtern und schließlich zu der Wendeltreppe gleiten, welche sich in den zweiten Stock empor schlängelte.Ich wusste, dass Hailee noch früher als ich den Nebeneffekt des Berühmtseins erfahren hatte. Während ich noch in Mullingar gelebt hatte und in einfachen Verhältnissen aufgewachsen war, war sie schon in ihre Karriere gestürzt und hatte den damit verbundenen Luxus frühzeitig kennen gelernt.
Am Anfang hatte ich geglaubt, ihr aus diesen Gründen als bester Freund nicht zu genügen. Wie sich später herausgestellt hatte, hatte sie dasselbe auch über mich gedacht. Berühmt zu sein war schon eine verrückte Sache.
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Comeback (One Direction)
Fanfiction»Wir werden zurück kommen, ganz sicher. Das hier ist erst der Anfang, wir können noch so viel zusammen erreichen« Diesen Satz hat Niall unzählige Male gesagt. Nun ist es an der Zeit ihn nach so langem Warten endlich in die Tat umzusetzen. Doch nich...