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Maja POV

Verzweifelt stehe ich in dem Gang. Schlussendlich drehe ich mich ruckartig um,nehme unser Gepäck und renne Samu hinterher. Ich habe zwar keinen blassen Schimmer wo er sein kann, aber ich werde ihn finden. Eine halbe Stunde laufe ich durch das riesige Gebäude bis ich merke, dass ich an der gleichen Stelle bin wie vorher. Ich bin also im Kreis gelaufen. Scheiße. Wieder sehe ich mich verzweifelt um. Ich suche immer noch nach Samu. Nach ein paar Minuten entschließe ich mich dazu in Richtung Dachterrasse zu gehen. Ich fahre mit dem Fahrtstuhl hoch und muss blinzeln als sich die Türen öffnen. Die Sonne geht gerade unter. Die Terrasse ist verlassen. Ich sehe niemanden. Gerade als ich mich umdrehe, sehe ich etwas aus dem Augenwinkel.

Da ist etwas. Da ist jemand am Geländer. Doch als ich näher komme wird mir schlecht, weil ich nicht wirklich glauben mag was ich da sehe. Samu sitzt auf dem Geländer. Ich schlucke. Das ist nicht sein Ernst. Nein. Das träume ich. Das kann er nicht machen. Vorsichtig gehe ich näher. Ich will ihn nicht erschrecken. Er sitzt da und sieht nicht zur Sonne. Er sieht nach unten. Er wirkt so klein so zusammengekauert wie er da sitzt. Ich habe Tränen in den Augen. Ich bin mit dem Fahrstuhl in der 13. Stock gefahren. 13 Stockwerke "S Samu?", sage ich mit zittriger Stimme. Er dreht sich schnell zu mir um. Ich habe sofort noch mehr Angst. Angst um ihn. Seine Augen sind rot. Er hat geweint. Die Tränen laufen noch seine Wangen herunter. Langsam gehe ich auf ihn zu und lege meine Hand auf seine, mit der er sich am Geländer festhält. "Komm...", sage ich leise und zittere. Er schließt schmerzverzerrt die Augen. Es tut mir in der Seele weh, ihn so zu sehen. Ich würde ihn am liebsten in meine Arme schließen. Doch erst muss er von dem Geländer runter. Zu mir. Weg von dem Abgrund. Weg von der Gefahr. Er schweigt und sieht in den Sonnenuntergang. Genaustens beobachte ich jede seiner Bewegungen. Ein Fehltritt und alles ist vorbei. Ganz langsam rutscht er von der obersten Stange des Geländers herunter. Ein Fuß steht auf der untersten Strebe des Geländers. Langsam klettert er über das Geländer zu mir. Ich stehe da und beobachte ihn dabei besorgt jede seiner Bewegungen. Nach ein paar Sekunden steht er vor mir und sieht mich an. Ich sehe in seinen Augen Schmerz, Unverständnis, Verletzlichkeit und sein gebrochenes Herz. Sein Herz, das in tausend Stücke zersprungen ist. Wild in alle Richtungen zersprungen.

best friends ... or more?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt