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Samu POV

Ich weiß nicht, wo diese Worte von mir plötzlich her kommen. Ich habe lange darüber nachgedacht, was ich ihr sagen soll. Ich wusste es nicht. Dann hab ich einfach das gesagt, was ich denke. Und das meine ich auch. Genau so. Ich sehe sie an. Maja wirkt noch etwas verwirrt. Ich nehme ihre Hand und halte sie. "Maja. Das was du gestern gemacht hast. Das hat mir die Augen geöffnet. Ich ... Mir ist einiges klar geworden. Ich hab seit gestern darüber nachgedacht. Über uns." Ich sehe wie sie die Augen schließt. "Maja, ich merke schon seit langem das da etwas ist. Irgendwas. Ich kann's nicht beschreiben, aber ich spüre das." Maja öffnet ihre Augen und sagt: "Ich hab es so oft versucht. Immer wieder." Dabei sehe ich, wie ihr die Tränen in die Augen steigen. "Was? Was hast du so oft versucht?", frage ich vorsichtig. Sie atmet tief durch. "Ich habe so oft versucht, meine Augen davor zu schließen. Vor meinem Gefühlschaos. Ich habe mir eingeredet, dass du glücklich bist. Mit Lilja. Ich hab es so oft versucht. Immer und immer wieder. Aber es geht nicht", sagt Maja und Tränen laufen ihr über die Wangen. Ihre Stimme zittert, genauso wie ihre Hände. Dann steht sie auf. Ich sehe zu ihr hoch. "Wo willst du hin?", frage ich verwirrt. Auch meine Stimme zittert. "Weg. Samu, ich kann das nicht mehr. Ich hab es versucht. Ich kann das nicht. Dich und Lilja zusammen zu sehen. Ich werde umziehen. Weg aus Finnland. Es tut mir Leid. Ich wünsche dir noch ein schönes Leben. Genieß es. Wirklich. Darum bitte ich dich von Herzen. Ich wünsche dir, dass du später Kinder haben wirst und glücklich bist. Ich liebe dich. Aber ich muss gehen. Trotzdem wollte ich dir das noch sagen. Und ich kann es verstehen, wenn du das nicht verstehst, aber bitte verzeih mir", antwortet Maja und geht. Sie geht den Steg hinauf. Weg von mir. Weg vom Wasser. Mein Mund ist geöffnet. Geschockt sehe ich ihr nach. Bitte was? Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. "Maja!", rufe ich, springe auf und renne ihr hinterher. "Samu, nein bitte mach es mir nicht noch schwerer. Lass mich gehen." "Das kann ich nicht zulassen! Ich liebe dich!", sage ich und sehe ihr in die Augen. "Nein. Samu, du hast Lilja. Du bist mit ihr glücklich." "Ja? Rate Mal, wer gerade in Italien ist. Sie ist gestern noch geflogen, wegen der Arbeit. Okay? Sie ist weg! Und ich vermisse sie ehrlich gesagt auch nicht!! Erst macht sie mir eine große Szene, weil ich den Jahrestag vergessen habe und dann haut sie noch am gleichen Abend ab." "Samu, nein ..." "Doch! Ich kann das nicht länger okay? Ich liebe dich seit über 10 Jahren und ich kann diese Gefühle nicht länger verstecken. Als wir gestern zusammen gekocht haben ... Das war eine der schönsten Stunden, die ich je hatte. Weil ich mit dir zusammen war. Okay? Verdammt ich liebe dich so sehr. Ich kann dich nicht gehen lassen." Maja beginnt zu weinen. Ich merke, dass sie gerade komplett überfordert ist. Sie steht da und ihre Beine beginnen zu zittern. Ihr Gesicht hat sie in ihren Händen vergraben. Bevor sie zusammenbricht, gehe ich auf sie zu und hebe sie hoch. Ich setze mich auf eine Bank am Wasser und halte sie fest in meinem Armen. "Ich liebe dich", flüstere ich kaum hörbar. "Ich dich auch", erwidert sie und schaut mich an.

best friends ... or more?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt