Maja POV
Ich beobachte den Sonnenaufgang durch das Fenster unseres Hotelzimmers. Schlafen kann ich nicht. Zu viele Gedanken halten mich wach. Ich sehe zu Samu. Zusammengekauert liegt er zwischen meinen Beinen. Ich lehne am Kopfende des Bettes. Die Sonnenstrahlen fallen auf das Bett. Langsam kriechen sie die Decke hoch. Ich sehe auf die Uhr. In 3 Stunden geht unser Flug. Sanft streichele ich Samu über den Kopf. Er grummelt. "Samu", sage ich sanft, "wir müssen aufstehen". Ich gebe ihm einen leichten Kuss auf den Kopf. Gedankenverloren streiche ich sanft durch seine weichen Haare. Er blinzelt und sieht mich an. Ich streichele ihm über die Wange. "Unser Flug geht in 3 Stunden. Du kannst dich vorher nochmal duschen, wenn du willst." Schweigend nickt er. Ich halte ihn immer noch im Arm. Nach einer Weile steht er auf und geht langsam in Richtung Bad. Besorgt sehe ich ihm nach. Das macht ihn so fertig. Ich kann mich nicht erinnern, ihn je so gesehen zu haben. Als er im Bad verschwunden ist und ich das Rauschen der Dusche höre, stehe ich auf, um mich umzuziehen. Ein paar Minuten später kommt er mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt wieder heraus. Er sieht immer noch geknickt aus. Ich sehe ihm zu wie er sich vor seinen Koffer kniet und ihn öffnet, um seine Klamotten herauszuholen. Plötzlich beobachte ich aus dem Augenwinkel wie Samu nach etwas greift, das aus seinem Koffer gefallen ist. Ich schaue hin. Es ist eine Packung Kondome. Er starrt sie an. Dabei bewegt er sich nicht. Ich sehe wie ihm eine einzelne Träne die Wange herunterläuft. Er hält die Packung in der Hand. Ich gehe zu ihm und hocke mich neben ihn. Vorsichtig lege ich eine Hand auf seinen Rücken. Das macht ihn kaputt. Wie er diese Packung anstarrt. Vorsichtig nehme ich ihm die Packung aus der Hand. Er ändert seinen Blick dabei nicht. Jetzt starrt er auf seine leeren Hände. Ich gehe zum Mülleimer und werfe die Packung hinein. Dann hocke ich mich wieder neben ihn und drehe sein Gesicht zu mir. Die Augen hat er geschlossen, weil er den Schmerz anders nicht ertragen kann. Doch die Tränen laufen weiter. Immer mehr. Ich ziehe ihn näher zu mir und haltsuchend greift er mit seinen Armen um meinen Rücken und klammert sich an mich. Stumm weint er und vergräbt sein Gesicht an meiner Halsbeuge. Seine Tränen laufen mir über den Hals bis zum Bauch. Ich halte ihn fest. Fest in meinen Armen. Dann hebe ich seinen Kopf leicht an. "Lass uns nach Hause fahren." Er nicke. Ich wische ihm die Tränen aus dem Gesicht und dann zögere ich kurz. Doch bevor er meine leichte Unsicherheit bemerkt, gebe ich ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange. Noch mal streichele ich ihm über den Rücken und stehe dann auf und halte ihm meine Hand hin. Er nimmt sie und ich ziehe ihn mehr oder weniger hoch. So gut das eben bei mehr als 30cm Größenunterschied geht. "Danke", sagt er plötzlich leise. Ich sehe ihn an, lächele schwach und nicke. Ich packe mein Zeug zusammen und er zieht sich an. Früher war das nichts Besonderes, wenn wir beide uns im selben Raum gleichzeitig umgezogen haben. Doch irgendwie ist es jetzt anders. Ich versuche, mir dennoch nichts anmerken zu lassen.
DU LIEST GERADE
best friends ... or more?
Fanfiction[Fortsetzung unter gleichem Titel schon verfügbar] Mein Handy klingelt. "Hab ich dich geweckt?" "Was ist passiert?" Stille. "Rede mit mir! Was ist passiert? War sie bei dir?" Keine Reaktion von ihm. Dann leises Schluchzen. "Ich kann nicht mehr! Ich...