best friends ... or more?

107

Maja POV

Eigentlich bin ich gerade auf dem Weg zur Arbeit, als ich Samus Nachricht bekomme. Ich fahre rechts ran und nehme mein Handy. Er will mit mir reden. Über was will er reden? Und warum jetzt? Ich sehe aus dem Fenster. Soll ich zu ihm gehen? Oder nicht? Soll ich ihm sagen was ich fühle? Und was wird er dazu sagen? Nach kurzem Überlegen entscheide ich mich dafür, zu ihm zu fahren. Doch wo soll ich hinfahren? Gerade als ich Samu anrufen will, um ihn das zu fragen, bekomme ich eine weitere Nachricht von ihm. Ich öffne sie und sehe einen Standort. Schnell gebe ich die Adresse in mein Navi ein und schlängele mich durch die Straßen Helsinkis. Je weiter ich zu ihm komme, desto weniger Verkehr kommt mir entgegen. Es wird immer ruhiger um mich herum. Seit 10 Minuten ist mir kein Auto mehr entgegen gekommen. Bin ich hier überhaupt richtig? Doch dann sehe ich Samus BMW. Er steht etwas abseits an einem Weg. Ich parke meinen BMW dahinter und gehe den kleinen Weg durch den Wald. Bald müsste ich zum Wasser kommen. Neben dem Rauschen des Windes in den Blättern der Bäume über mir höre ich leise die Wellen, welche langsam ans Land kommen. Vorsichtig sehe ich durch die Bäume. Da ist ein Steg. Da ist jemand! Ist das Samu? Leise gehe ich auf den Steg. Er liegt da. Tatsächlich. Seine Augen sind geschlossen. Die Beine hat er angewinkelt. Seine Hände hat er auf seinen Bauch gelegt. Kurz betrachte ich ihn und lächele leicht. Dann hocke ich mich neben seine Schulter und lege meine Hand auf seine Schulter. Samu zuckt zusammen und reißt die Augen auf. Erst als er mich erkennt, sehe ich die Erleichterung in seinen Augen. "Hey", flüstere ich. "Schön, dass du da bist", antwortet Samu und setzt sich auf. Ich setze mich vor ihn. Also? Was ist nun? "Ähm", stottert er herum. Ich lege vorsichtig meine Hand auf seine. "Du wolltest mit mir reden", versuche ich ihm auf die Sprünge zu helfen. "Ja. Wegen gestern..." "Ich wollte dich nicht bloßstellen. Ich weiß, dass ich mich eigentlich nicht hätte einmischen sollen. Es ist dein Leben", sage ich entschuldigend. "Nein", wehrt Samu ab, "das ist es nicht, was ich sagen will. Ich wollte mich bedanken. Weil du mir das Leben mehr oder weniger gerettet hast. Ich weiß nicht, was ich ohne dich gemacht hätte." Überrascht sehe ich ihn an. "Ohne dich ... Lilja hätte mich fertig gemacht. Ich weiß nicht, was ich in den letzten Monaten ohne dich gemacht hätte." Ich nicke und sehe nach unten. "Maja", sagt Samu und hebt mein Kinn an, sodass ich ihm in die Augen sehe. Dann fährt er fort: "Der Strauß hätte von mir kommen müssen. Ich ihn schenken sollen. Aber nicht an Lilja. Ich hätte diesen Strauß an dich schenken sollen, Maja." Seine Augen strahlen dabei Ehrlichkeit aus. Pure Ehrlichkeit. Aber ich sehe auch Entschuldigung. Es tut ihm Leid.