127

635 5 2
                                    

Samu POV

Auf schnellstem Weg bin ich zu Maja gefahren. Ich renne durch das Krankenhaus bis zu der Station, auf der sie liegt. Erst wollen mich die Schwestern nicht zu ihr reinlassen, weil ich kein Angehöriger bin. Doch mir ist das gerade egal. Ich muss zu ihr! Schließlich habe ich es zu ihr ins Zimmer geschafft und ziehe sie in meine Arme. Schluchzend klammert sie sich an mich. Soweit ich das beurteilen kann, geht es ihr soweit wieder ganz gut, wenn sie sogar wach ist. "Was ist eigentlich passiert?", frage ich, nachdem sie sich wieder einigermaßen beruhigt hat. "Ich ", schluchzt sie leise, "ich war auf dem Weg zur Arbeit, als ich plötzlich komische Geräusche im Auto gehört habe. Ich wollte gerade anhalten, als es dann schon geknallt hat. Die Schwester hat gesagt, dass die Polizei nachher auch nochmal kommt. Das Auto ist natürlich Schrott. Mein Chef wird mir den Kopf abreißen, weil das ein Firmenwagen war..." Doch ich unterbreche sie: "Das ist scheißegal! Die Hauptsache ist, dass du lebst!" Sie macht sich hier Gedanken um das Auto, aber ich bin heilfroh, dass sie lebt. Das war meine größte Angst. Sie zu verlieren. Was hätte ich dann machen sollen? Maja nickt schwach und kuschelt sich in meine Arme. Ich drücke ihr einen Kuss auf den Scheitel und halte sie fest. Ein paar Minuten verweilen wir so, als 2 Polizisten das Zimmer betreten. Kurz stellen sie sich vor und dann beginnt einer zu erklären, was passiert ist: "Wir konnten schon feststellen, dass es bei dem Unfall an der Vorderachse lag. Die Vorderachse ihres Autos war beschädigt, sodass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie gebrochen wäre. Ob das durch Fremdeinwirkung oder nicht geschehen ist, lässt sich aber noch nicht sagen. Wir wissen nur, dass sie vermutlich mehr als einen Schutzengel gehabt haben müssen. Hätte der LKW Fahrer nicht sofort gebremst, dann wäre die ganze Sache hier anders ausgegangen." Sofort spielen sich in meinem Kopf schreckliche Szenen ab. Majas zusammengeschobenes Auto unter einem LKW begraben. Und sie ... Sofort ziehe ich sie noch näher an meine Brust. "Sie können sich bei uns melden, wenn Sie weitere Fragen haben. Halten Sie sich bitte zu unserer Verfügung", fügt der andere Polizist hinzu und dann gehen beide. Maja starrt mit leerem Blick auf den Boden. Fremdeinwirkung? Wer soll das gewesen sein? Und warum? Es gibt nur eine Person, der ich das zutrauen würde. Aber wäre das nicht eine Spur zu heftig? Würde sie das wirklich tun? Besorgt sehe ich Maja an und spüre, dass sie das gleiche wie ich gerade denkt. Ich lege ihr Gesicht in meine Hände und drehe ihren Kopf so zu mir, dass sie mich anschaut. "Shh", flüstere ich, "wir werden das klären." Dann küsse ich sie sanft. Sofort erwidert sie den Kuss, wenn auch sehr schwach.

best friends ... or more?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt