Samu POV
Rückwärts taumelnd versuche ich Halt zu finden. Irgendwo. Schließlich falle ich gegen die Wand. Mir wird schwindelig. Ich sacke zusammen. Lilja geht schnell auf mich zu: "Samu, nein, das wollte ich nicht, es tut mir Leid." Dabei legt sie ihre Hände an meine Wangen. Unfähig mich zu bewegen muss ich es geschehen lassen. Ich muss ihre Nähe ertragen, ihre Berührungen. "Lass. Mich. Los.", sage ich ernst. "Nein, bitte verzeih mir. Ich hab es doch nicht so gemeint. Ich... Ich...", stottert sie. "Fass. Mich. Nicht. An.", antworte ich nun deutlich lauter. Doch sie ignoriert mich und streichelt über meine Wangen. Ich nehme all meine Kraft zusammen und springe auf. Wieder wird mir schwarz vor Augen. Alles dreht sich. Mir wird schlecht. "Samu, bitte", wimmert Lilja weiter. Doch ich ignoriere sie und versuche zur Tür zu kommen. Dabei kralle ich mir meine Jacke mit dem Autoschlüssel vom Haken. Sie ist mir gefolgt und versucht mich festzuhalten. Bei sich zu halten. Aber das gerade eben war zu viel. Irgendwann ist das Maß auch mal voll. Und Lilja ist gerade deutlich über das Ziel hinaus geschossen. Ich drehe meinen Kopf zu ihr. Mein Blick sprüht nur so vor Gift. Sie wird bleich und der Druck an meinem Handgelenk wird weniger. Ich gehe raus und knalle die Tür hinter mir zu. Auf dem Weg zum Auto versuche ich mir das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Doch ein Blick in den Innenspiegel von meinem BMW zeigt mir, dass es das nicht wirklich besser gemacht hat. Mein Kopf wummert immer noch. Unter Anspannung fahre ich aus der Tiefgarage und lenke mein Auto zu Majas Wohnung. Hoffentlich ist sie zu Hause. Ich weiß nicht, wo ich sonst jetzt hinfahren kann. 20 Minuten später stehe ich vor ihrer Tür. Ich klingele. Das Blut auf meiner Stirn ist inzwischen fast getrocknet. Trotzdem ist es mir über die Wange gelaufen. Ich muss fürchterlich aussehen. Wieder klingele ich. Wo ist sie? Ist sie arbeiten? Ist sie unterwegs? Gerade als ich ihren Schlüssel aus meiner Jackentasche kramen will, höre ich von drinnen: "Bin gleich da!" Ihre Stimme zaubert mir für einen kurzen Moment ein kleines Lächeln ins Gesicht. Schwungvoll öffnet sie die Tür und sagt dabei: "Sorry, dass ich ...." Fassungslos sieht sie mich an. "Kann ich reinkommen?", frage ich unsicher. Stumm nickt sie und legt einen Hand auf ihren Mund. Ich gehe rein und schließe die Tür hinter uns. "S-Samu...? Was ist passiert...?", fragt Maja und ihre Stimme bebt, "äh setz dich erstmal." Schweigend gehe ich ins Wohnzimmer. Maja kommt ein paar Sekunden später mit Desinfektionsmittel wieder. "Es tut mir Leid, dass ich dich störe", sage ich und könnte mir im nächsten Moment selbst eine reinhauen. Was für ein dummer Satz. Maja hockt sich neben mich und schiebt vorsichtig meine Haare von der Wunde. Ich verziehe das Gesicht, als ich das Desinfektionsmittel in der Wunde brennen spüre. Maja sieht es und legt sanft eine Hand an meine Wange. Mit der anderen macht sie an der Wunde weiter. Dann setzt sie sich neben mich und sieht mich eindringlich an. "Wie ist das passiert? Hast du dich geprügelt? Oder hattest du einen Unfall?" Ich sehe auf meine Hände. Weder noch, denke ich. Wie soll ich es ihr sagen?
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best friends ... or more?
Fanfiction[Fortsetzung unter gleichem Titel schon verfügbar] Mein Handy klingelt. "Hab ich dich geweckt?" "Was ist passiert?" Stille. "Rede mit mir! Was ist passiert? War sie bei dir?" Keine Reaktion von ihm. Dann leises Schluchzen. "Ich kann nicht mehr! Ich...