Samu POV
Schlafen kann ich kaum. Am nächsten Morgen stehe ich früh auf und packe meine Sachen. Ich will nur noch hier raus. Raus aus diesem Krankenhaus. Weg von den ganzen Medikamenten und diesem permanenten Geruch nach Desinfektionsmittel. Ich sitze mit dem Rücken zur Tür und sehe aus dem Fenster. Meine fertig gepackte Tasche steht neben mir. Meine Beine baumeln vom Bett herunter.
Es klopft leise. "Ja?", sage ich und drehe mich um. Das ist bestimmt Maja. Endlich. Sie holt mich ab. Doch es ist nicht Maja. Es ist Vivi. Meine Gesichtszüge erstarren. Ich sehe sie an. Wie sie da steht ... in der Tür. Ihre Haare ein bisschen vom Wind verweht. Ihr Mantel offen. Ihre Tasche über der Schulter. Ich sah sie immer noch an. "Kann ich ... darf ich reinkommen?", fragt sie leise. Ich überlege. Ja, vielleicht ist es besser so. Zum Abschluss. Doch trotz allem habe ich das Gefühl, dass das hier falsch ist; ein Fehler. Ich nicke. Sie setzt sich auf den Stuhl, auf dem Maja immer saß, wenn sie bei mir war. Vivi sieht total fertig aus. Früher hätte ich sie jetzt einfach in den Arm genommen. Wir hätten uns geküsst. In diesem Moment spüre ich wie sehr ich sie vermisse. Ihre Nähe. Unsere gemeinsame Zeit. "Es ... es tut mir Leid", stottert sie leise und schaut zum Boden. In dem Moment tut sie mir Leid. So sehr, dass sich mein Herz zusammenzieht. Ich stehe auf und knie mich vor sie. Dann lege ich vorsichtig meine Arme um sie und ziehe sie an mich. "Schon okay ...", sage ich leise. Schon okay? Was ist denn jetzt mit mir los? Warum kann ich ihr vergeben? Und dann noch so plötzlich. Will ich das überhaupt? Ich wollte sie nie verlieren. Haben wir noch eine Chance? Verdient nicht jeder noch eine Chance? Sie und ich auch? Unsere Beziehung? Nach kurzer Zeit löse ich mich von ihr und sehe ihr in die Augen. Sie sind voller Reue. Oder? Täusche ich mich? Sanft streichele ich mit meinem Daumen über ihre Wange. Ihre Haut ist so schön weich. Wie früher. Kurz zögere ich. Dann nähere ich mich ihrem Gesicht. Sanft lege ich meine Lippen auf ihre. Ganz vorsichtig. Ganz behutsam. Ganz sanft. Wie habe ich dieses Gefühl vermisst. Ich habe es so unendlich vermisst. Ich kann es nicht beschreiben. Es ist unbeschreiblich. Dieses Gefühl. Nähe. Ein leises Seufzen entweicht meinen Lippen und ich schließe genüsslich die Augen. Ich liebe es.
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best friends ... or more?
Fanfiction[Fortsetzung unter gleichem Titel schon verfügbar] Mein Handy klingelt. "Hab ich dich geweckt?" "Was ist passiert?" Stille. "Rede mit mir! Was ist passiert? War sie bei dir?" Keine Reaktion von ihm. Dann leises Schluchzen. "Ich kann nicht mehr! Ich...